Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen zieht sich nun auch der zehnköpfige Vorstand ihrer Jugend zurück. Zudem wollen sie aus der Partei austreten.
Der Vorstand der Grünen Jugend will geschlossen aus der Partei austreten. Das kündigten die Vorsitzenden der Grünen-Nachwuchsorganisation, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, in einem Schreiben an, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. “Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, haben wir – der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend – uns dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren und morgen aus der Partei auszutreten”, steht dort.
“Wir merken, dass unsere inhaltlichen, aber auch strategischen Vorstellungen von Politik immer weiter auseinander gehen – und glauben, dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt”, heißt es in dem Schreiben, aus dem auch die Nachrichtenagentur dpa zitiert.
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Dauerhaft sei es nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben, als sie die eigene Partei umsetzt, schreibt der Vorstand an die Parteispitze.
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Habe dazu gemischte Gefühle. Warte zwar schon lange auf eine linke Partei die ich wirklich aus Überzeugung wählen kann, aber dieses ständige Aufsplittern der linken Parteien hilft am Ende nur den Rechten.
Naja, aber das Mittragen von rechter Politik hat auch eher der AfD als den Grünen geholfen.
Schon richtig. Aber ob es da dann hilft, aus der Partei auszutreten und eine neue Partei zu gründen, die den Grünen vielleicht ein paar Prozent wegnehmen können, aber vermutlich nicht genug um in den Bundestag einzuziehen, ist die andere Frage. Wäre natürlich schön wenn sie deutlich mehr Erfolg haben, aber das halte ich eher nicht für wahrscheinlich. Mit dem Führungswechsel bei den Grünen wäre vielleicht auch gerade ein guter Moment gewesen, in der eigenen Partei eine Veränderung zu bewirken.
Und wäre die Grüne Jugend in irgendeinerweise relevant, hätten sie da sicher einen Gegenpol darstellen oder eine Quelle berechtigter Kritik sein können.
Sind die aber halt nicht, sondern nur ein weiterer Haufen radikal linker Ideologen und Pazifisten. Und wenn man die Mutterpartei während eines neuen Krieges in Europa lautstark wegen Geld für die Bundeswehr oder Hilfen für die Ukraine kritisiert, macht man sich in der wirklichen Welt halt lächerlich. Und da verliert dann jede spätere (und diesmal gerechtfertigte) Kritik an Gewicht.
Also: Nein… wir brauchen nicht noch eine linke Partei, die man aus Überzeugung wählen kann. Was wir brauchen ist eine linke Partei die in der Realität lebt und nicht sofort wieder in den Tankie-Abgrund abgleitet…
Jetzt sind das also auch schon Tankies. Schön, dass man sich offensichtlich auf einen neuen Stempel für unliebsame linke Positionen geeinigt hat.