Was ist euer Wunsch oder Plan für eure künftige Lebenssituation? Bleibt ihr wo ihr seid? Zieht es euch irgendwo hin? Oder ist alles unklar?
Wir werden sobald möglich Deutschland den Rücken kehren und ans Mittelmeer ziehen.
Meine künftige Ehefrau ist vor 4 Jahren aus dem MENA-Raum nach Deutschland gekommen und hat eine Musterintegration hingelegt. Aber leider wird das kaum von Seiten der Behörden, Arbeitgebern und anderen Institutionen gewürdigt. Gleichzeitig nimmt der Alltagsrassismus nochmal deutlich zu und wo vorher nur gestarrt wurde gibt es jetzt Beleidigungen, und wo es vorher Beleidigungen gab muss man sich jetzt gegen Gewalt verteidigen oder fliehen.
Wohin genau wissen wir noch nicht, aber Hauptsache raus aus Deutschland und in ein Land wo braune Hautfarbe nicht auffällt und als Einladung zu Hass gesehen wird.
Und innerhalb Deutschlands umziehen ist keine Option?
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ihr euch mit einem Umzug in den Mittelmeerraum in der Hinsicht wirklich einen Gefallen tut.
Wir leben schon in der vermeintlich weltoffenen Großstadt. Und wir waren schon mehr oder weniger überall in Deutschland reisen. Während es im Osten unverhohlene Beleidigungen und Gewalt(-androhungen) sind, ist es im Süden zwar nur Ablehnung à la “alle Tische sind schon reserviert” oder “an Heiligabend ist die Kirche geschlossen, ich hatte nur vergessen die Tür abzuschließen”. Im Westen und Norden kommt es sehr stark auf die Region an, wobei wir von der Nordseeküste recht positiv überrascht waren. Sobald es um so Themen wie Arzttermine geht, wird es aber vermutlich überall schwierig, da ja auch in unserer ach so weltoffenen Großstadt die pauschale Unterstellung ist, dass man ja nur simuliere. Deswegen ist sie mit dem Appendix erst ins Krankenhaus gekommen, als die Leute sort sagten, einen Tag später und es wäre akut lebensgefährlich geworden.
Das mit der offenen Ablehnung scheint auch noch mal ein spezifisch deutsches Ding zu sein. Als wir in Tschechien waren, haben die Leute freundliche gegrüßt, wenn wir durch ein Dorf spaziert sind, anstatt einen mit “du gehörst hier nicht her”-Ausdruck anzustarren.
Im Mittelmeerraum ist sie dagegen inkognito. In Spanien, Italien und Griechenland waren die Anwohner immer überrascht, dass sie keine Landsfrau ist.
Tut mir leid, dass das so ein Rant geworden ist, aber ich bin über die letzten Jahre was Deutschland angeht völlig vom Glauben abgefallen. Klar sind viele Leute nicht so drauf, jedoch leider genug um Rassismus wortwörtlich zum Alltag zu machen.
Das mit der offenen Ablehnung scheint auch noch mal ein spezifisch deutsches Ding zu sein. Als wir in Tschechien waren, haben die Leute freundliche gegrüßt, wenn wir durch ein Dorf spaziert sind, anstatt einen mit “du gehörst hier nicht her”-Ausdruck anzustarren.
Ich will deine Aussagen gar nicht in Zweifel ziehen. Aber speziell zu dieser Aussage, kann ich dich zumindest dahingehend beruhigen, dass man hierzulande generell gerne “böse” schaut. So ein angespannter Blick oder weil die Sonne blendet, all das passiert mir selbst oft und fällt mir erst danach ein, dass das in der sozialen Interaktion eventuell als eine Ablehnung gewertet werden kann.
… , ist es im Süden zwar nur Ablehnung à la “alle Tische sind schon reserviert” oder “an Heiligabend ist die Kirche geschlossen, ich hatte nur vergessen die Tür abzuschließen”.
😳 Wie bitte? Womöglich kam das vom Pastor selber?