Kinder dürfen weiter Brezeln futtern, bis das Taschengeld alle ist. Bäcker dürfen weiterhin Brezeln auf ihre Schilder schreiben.
Nachdem sich für Brezeln voraussichtlich gar nichts ändert, klingt diese vermeintliche Sorge ziemlich weit hergeholt.
Kinder dürfen weiter Brezeln futtern, bis das Taschengeld alle ist. Bäcker dürfen weiterhin Brezeln auf ihre Schilder schreiben.
Noch. Irgendwann heißt es dann “Brezeln sind so gefährlich, dass sie für Kinder nicht beworben werden dürfen; ist doch eigentlich verrückt, dass man sie trotzdem an Kinder verkaufen darf”.
Bevor Missverständnisse aufkommen, ich werfe weder Özdemir noch irgendjemand anderem vor, er habe ein Totalverbot der Brezeln als Endziel und würde hier bewusst eine Salamitaktik betreiben. Das wäre eine absurde Verschwörungstheorie. Ich befürchte einfach, dass man hier eine gesellschaftliche Dynamik in Gang setzt, die sich nur schwer aufhalten lässt. Schau die Entwicklung beim Tabak an - und da hat sich eine milliardenschwere Lobby dagegen gewehrt. Wenn ein Produkt, hinter dem keine Tabakindustrie steht, sich einmal im allgemeinen Bewusstsein als “Schädling der Volksgesundheit” festgesetzt hat, dürften weitergehende Verbote nur noch eine Frage der Zeit sein. Und beim Cannabis sieht man, wie schwierig es ist, ein Verbot wieder wegzukriegen, das sich einmal institutionell verankert hat.
Die CDU mit ihrem Drogen- und Genderverbotsfetisch ist natürlich ein ausgesprochen unglaubwürdiger Anwalt für das Anliegen, eine Verbotsdynamik aufhalten zu wollen und es ist die große Tragik des deutschen Parteiensystems, dass in ihm offenbar kein Platz für eine glaubwürdige liberale Partei ist.