Hallo,
Ich weiß nicht genau, was ich von diesem Post erwarte. Will ich Tipps? Zuspruch und Trost? Oder mir das ganze einfach mal von der Seele schreiben? Keine Ahnung.
Mein Sohn ist jetzt knapp 7 Monate alt. Seit er in seinem eigenen Bett (mit in unserem Schlafzimmer) schläft, was idR ganz gut klappt, bringe hauptsächlich ich ihn ins Bett. Ich habe das immer gerne getan und wir waren dabei ein gutes Team. Selbst als vor ein paar Wochen unser erster Urlaub anstand und sich - laut Entwicklungsbegleiter - mit der Trennungsphase überschnitten hat, waren die Abende und Nächte zwar schwierig, aber es ging.
Seit ca. 2 Wochen ist das leider ganz anders. Wenn ich ihn ins Bett bringe, weint er sehr. Ich kriege ich kaum beruhigt, und wenn, dann nicht für lange. Einschlafen klappt nicht, stattdessen wird jeder Versuch zu streicheln, zu singen, Händchen zu halten etc. mit Ablehnung und einfach noch lauterem Schreien und Weinen quittiert. Was auch immer ich probiere, es macht es irgendwie nur schlimmer. Meine Frau betritt den raum, pscht ein paar mal, legt die Hand an die Wange und er schläft. Das war mal meine “Superkraft”.
Mir fehlt die Zeit, weil ich unser Zubettgehritual immer sehr genossen habe und das sehr entspannend fand. Auf meiner Frau lastet viel Druck, für die vorher Bettzeit = Feierabend war. Jetzt bringt sie ihn ins Bett - oder muss irgendwann übernehmen - und ist auch danach im Dienst, wenn das Babyphon geht. Ich fühle mich dadurch immer auch ein bisschen schuldig, weil ich nicht helfen kann und ich merke, dass meine Frau der fehlende Feierabend oder zumindest eine Verschnaufpause belastet. Und weil ich mich immer frage, ob ich irgendwas falsch mache oder gemacht habe.
Wir hatten schon ein paar solcher Phasen, in denen das bei einem von uns schlechter geklappt hat, aber immer 2 bis 3 Tage und die so intensiv.
Langsam bin ich frustriert. Ich möchte es eigentlich weiter versuchen, aber bin jeden Abend mehr entmutigt.
Hattet Ihr auch mal solche Phasen? Geht das wieder weg? Kann ich meinem Sohn bald wieder Schlaflieder singen, ohne angeschrien zu werden?
Der Entwicklungsbegleiter ist ein Buch + App. Das Buch gibt es schon länger und das haben wir von Freunden bekommen, die das sehr gut fanden. Die App “Oje, ich wachse!” basiert auf dem Buch und gibt einen generalisierten Überblick, in welcher Phase der Entwicklung das Kind grade ist, was es dabei lernt, welche Spiele die Phase unterstützen etc. Das passt natürlich nicht immer 100%, aber passt schon überraschend häufig und gibt ein bisschen Orientierung.
Mit Trennungsphase meine ich die Phase, in der das Kind lernt, dass die Eltern weggehen können. Das haben wir im Urlaub deutlich gemerkt, dass er mehr auf dem Arm und in unserer Nähe sein wollte und auch beim ins Bett bringen musste ich ungewöhnlich lange daneben sitzen und Händchen halten, bis eine stabile Schlafphase erreicht war. Das Ende der Trennungsphase war auch irgendwie der Turningpoint. Er schläft eigentlich wieder relativ normal und sogar fast durch, aber lässt sich einfach nicht mehr von mir in den Schlaf bringen.
Im Grunde weiß ich, dass das eine Phase ist. Irgendwie ist ja alles nur eine Phase in den ersten Jahren. Aber diese ist sehr plötzlich und hält einfach schon vergleichsweise lange an und es ist manchmal einfach frustrierend und zermürbend.
Ah Danke, da weiß ich sofort Bescheid. Habe die App auch und ebenfalls viel genutzt als Orientierung in den ersten Monaten. Ist dann immer weniger geworden weil auch die Abstände größer werden bzw. die Schritte irgendwie nicht mehr so der Erklärung bedurften wie zu Beginn. Man wächst halt mit als Elternteil. Aber gestern war ich tatsächlich noch drin und hab mal geschaut, was da so kommt als nächstes.
Glückwunsch auf jeden Fall alleine für die Fähigkeit, euren Sohn hinzulegen und mit Händchen halten in den Schlaf zu bringen. Etwas, das ich mir bis heute wünsche und das mit ganz oben auf der Liste stehen würde.
Off-topic: von welchem Anbieter ist die App? Im Playstore finde ich mehrere “Oje, ich wachse”-Apps