Eigentlich ein Armutszeugnis. Ich arbeite selbst im Gesundheitssystem und muss sagen, dass sich in diesem Land niemand mit dem Tod beschäftigt. Es werden täglich Menschen Therapien unterzogen, die wirklich keinerlei Aussicht auf eine substanzielle Besserung haben, es wird ein Status quo verwaltet. Der Tod scheint ein Tabu Thema.
Schlimmer noch, es wird im Grunde bewusst das Leid der Betroffenen in Kauf genommen damit man selbst sich moralisch überlegen fühlen kann und sich mit den schwierigen Fragen und Abwägungen des Themas nicht näher auseinander setzen muss.
Es gibt tatsächlich Gerichtsurteile, die diese Haltung noch bestätigen. Das einzige was zählt ist ein schlagendes Herz. Aussicht auf Besserung oder Leiden hat keinen Stellenwert.
Wie viele schwer demente und bettlägerige Patienten werden per Sonde ernährt. Sie sind gesetzlich betreut, von einem Berufsbetreuer ohne Angehörige und jede Maßnahme wird abgenickt. Sie sind dem System quasi wehrlos ausgeliefert.