Es geht bei solchen Sachen fast nie um Informatiksicherheit sondern praktisch immer um Rechtssicherheit.
Briefe sind sicher weil die Anwälte sagen dass dem so ist, nicht weil es tatsächlich so ist. Es ist traurig.
Das stimmt.
Ich habe aber dazu schon etliche Diskussionen geführt und jedes Mal würde es, sofern es hier oder auf Reddit stattfand, von Post-Fanboys niedergemacht. Dabei ist doch der ganze Prozess von “Verschlüsselung” im Sinne von Briefumschlag über MITM-Vektoren im Sinne von willkürlichen Mitarbeitern der Post, die den Brief während der Zustellung in der Hand halten, bis zur indiskreten Ablage im Briefkasten völlig unsicher.
Keine Ahnung, warum Leute das so verteidigen müssen.
Ich bin überhaupt kein Fan von Briefpost, und mein Chef würde auch am liebsten alles per Mail u.ä. erledigen (ginge ja auch viel schneller), allerdings muss ich das so machen, wie mein Arbeitgeber es anweist, und der geht, wie https://feddit.de/u/crispy_kilt ganz richtig vermutete, auf Nummer Sicher wegen juristischer Anfechtbarkeit.
Machen sich alle immer lustig über Faxgeräte - Briefpost wird uns noch viel länger aufhalten, vermute ich.
Das denke ich auch. Faxgeräte sind ja zumindest mal weitläufig als magische Hochsicherheitsgeräte entzaubert, was sie übrigens in ihrer kompletten Existenzzeit nie waren.
Ich verstehe total, dass eure Firma das aus rechtlichen Gründen machen muss, wobei auch viele das vorschieben und sich nie wirklich informieren, welche Rechtssicherheit ein äquivalenter Prozess per Mail bieten könnte. Aber ich bin kein Jurist und kenne auch eure Prozesse natürlich nicht, demnach unterstelle ich hier auch nichts.
Ich finde nur diese Verteidigung der Briefpost so absurd. Also warum gibt es so viel Gegenwind, wenn man argumentiert, dass ein Brief in seiner kompletten Lieferkette alles andere als sicher ist?
EDIT: Hier ist zum Beispiel so ein Fall: https://feddit.de/comment/3587181