Und wie lösen wir das, ohne ein Überwachungssystem zu bauen?
Es würde schon enorm helfen, wenn Fahrraddiebstähle grenzübergreifend verfolgt werden würden.
Ist ein schwieriges Thema, weil es auch so dermaßen leicht ist ein Fahrrad zu klauen. Leider machen es viele den Dieben aber auch extrem einfach. Ich sehe häufig Fahrräder ohne Absicherung am Supermarkt, da könnte einfach einer aufsteigen und wegfahren. Viel öfter jedoch sehe ich Kabelschlösser & Nummernschlösser, welche immens einfach zu knacken sind. Aber auch politisch fehlt da oft der Wille vernünftige Abstellmöglichkeiten zu schaffen.
Die Polizei könnte z.B. Fahrräder an Hotspots als Bait aufstellen mit einem Sender drin. Wenn man wollte könnte man die Banden erwischen, oder ihnen das Leben zumindest deutlich schwerer machen.
Aber “ich habe gestern eine Bande von Fahrraddieben ausgehoben” klingt halt nicht so geil wie “Gestern wieder zwei Drogenhändler im Park dingfest gemacht.”
Wieso sollte ein Nummernschloss so leicht zu knacken sein? Mal eben mit der extra großen Zange durchschnipsen geht da eindeutig einfacher als mal eben die Kombinationen durchzuprobieren…
Als Referenz: Sagen wir jemand ist sehr geschickt und probiert 4 Kombinationen pro Sekunden durch, dann muss er immer noch diverse Minuten fummeln für das primitivste Schloss. Bei 5-Stellen sind es dann schon mehrere Stunden - hab das mal eben überschlagen… so ca. 3-4 Stunden im statistischen Mittel. Das ist nichts für Gelegenheitsdiebe, die das nur stehlen, weil man es ihnen so leicht gemacht hat.
Wenn du dich natürlich beschweren willst, dass Leute ihre Fahräder gar nicht oder nur ab- statt anschließen, wäre ich bei dir.
Du gehst davon aus, dass man bei 0 anfängt und die Kombination am Ende liegt. Dem ist aber in der Regel eben nicht so. Die meisten Nummernschlösser hast du in wenigen Minuten offen, bei den kleinen vermutlich sogar unter einer Minute wenn du flinke Finger hast. Die Teile haben aber in der Regel auch minderwertige Schließmechanismen & Verbindungsstücke, wodurch man die teilweise mit einem stabilen Ast oder anderem Hebelwerkzeug aufdrehen kann. Geht nun aber schon arg an meinem Kommentar vorbei.
Ein Anfangsschritt wäre es zu verstehen, warum sie geklaut werden, welche Bedürfnisse dahinter stehen.
Geht es um den gelegentlichen chaotischen Heimweg? Sind es organisierte Banden aus dem Ausland? Spielt es eine Rolle, ob Opfer und Täter sich kennen? Gibt es Korrelationen mit ÖPNV oder dessen Abwesenheit? Welche Rolle spielt Geld? Was passiert mit den Rädern nach dem Diebstahl?
Je nach dem, wie die Antworten auf solche Fragen ausfallen, könnten unterschiedliche Maßnahmen wirksam sein.
Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass mit “Kostenlose Stadträder für alle” viel erreicht werden könnte. Außer organisierte Banden aus dem Ausland spielen eine nennenswerte Rolle. Für die wäre das natürlich prima, ohne das Problem zu lösen.
Dennoch, so wahnsinnig wertvoll sind massenproduzierte Fahrräder für Industrienationen im Jahr 2023 doch gar nicht mehr. Wie viel Fahrräder bräuchten wir, um den Markt inklusive Schwarzmarkt zu sättigen?
Wow, warum ist der Anteil der aufgeklärten Fälle in Magdeburg so hoch?
Man sieht, Fahrraddiebstahl lohnt sich.
Schade, dass sie die gemeldeten Fälle nicht auf die Einwohnerzahl normiert haben.
Das gleiche habe ich mir auch gedacht. Ein klick später: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165154/umfrage/fahrraddiebstaehle-in-deutschland-2009/
Nice, danke!
Da kann man jetzt richtig anfangen sich über die Unterschiede Gedanken zu machen, z.B. ob München (so niedrig, dass sie nicht mehr in dieser Liste auftauchen) irgendwas besser macht, als z.B. Bremen. Oder, ob es nur wieder die andere Sozialstruktur ist, oder sowas. Edit: vermutlich wegen des niedrigeren Radverkehrsanteils?
Dumm nur, dass sich die Fahrradbesitzer mit Händen und Füßen gegen Dinge wie “offizielle Registrierung” und “Nummernschilder” wehren.
Niemand ist gegen die freiwillige Möglichkeit der Registrierung. Ich fänds auch gut, wenn es eine europaweite Datenbank mit gestohlenen Rahmennummern gäbe, die einerseits öffentlich ist (d.h. als Käufer kann ich direkt vor Ort überprüfen, ob das Rad gemeldet ist), und dass man vllt. auch Werkstätten verpflichtet, die Nummern zu überprüfen.
Nummernschilder sind dafür nicht notwendig umd aus diversen Gründen Unsinn.
Offizielle Registrierung und Nummernschilder sind zwei völlig verschiedene Dinge. Ich bin der Meinung, ein Fahrrad, für das man keine Papiere vorweisen kann, sollte als gestohlen gelten und sofort eingezogen werden. Nummernschilder sind aber nur so ein feuchter Autofahrertraum, weil die halt einfach nicht verstehen, wie die Welt funktioniert.
Nummernschilder sind aber nur so ein feuchter Autofahrertraum, weil die halt einfach nicht verstehen, wie die Welt funktioniert.
Oder weil es vielleicht gut wäre, auch mal Kampfradler zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie krass gegen die StVO verstoßen?
Regeln für Radfahrer sind grundsätzlich nur Vehikel der Unterdrückung. Die sonst im Verkehr geltende Logik, dass es egal ist, ob wirklich was passiert ist, sondern dass zählt, was durch das Verhalten passieren könnte, darf bei ihnen nicht angewendet werden. Ebensowenig die der StVO zugrundeliegende Strategie, dass auf begrenztem Raum umso weniger passiert, je vorhersehbarer sich möglichst alle Verkehrsteilnehmer verhalten. Die Verantwortung für das eigene Wohlergehen liegt zu 100% bei den bösen Autofahrern, selbst wenn die völlig regelkonform unterwegs sind.
Das Argument, dass man mit dem Fahrrad weniger leicht Andere umbringen kann, als mit dem Auto, erschlägt einfach alle anderen Argumente.
Du wirst es nicht glauben aber diese Registrierung gibt es seit Jahrzehnten (mein erstes Rad als Schüler in den 80ern war schon entsprechend polizeilich registriert). Bringt halt nur nichts, wenn niemand Diebstähle auch nur annähernd verfolgt, weil’s halt kein Auto ist.
Ich hab schon mal ein Fahhrad als gestohlen gemeldet, inklusive wann, wo, Täterbeschreibung und wo das Fahhrad jetzt häufiger unterwegs ist oder gar rumsteht… und nach Monaten kriegt man dann das lapidare Schreiben, dass das Verfahren ergebnislos eingestellt wurde. Aber hey… es war ja registriert, ich hätte wohl einfach hingehen und es zufällig “wiederfinden” sollen. Denn die Polizei macht ja eh nichts.
So machen wie ein Kollege. Hat sein gestohlenes Fahrrad vor der Uni wieder entdeckt, hat daraufhin den Kumpel bei der FF gerufen und haben dann schnell das Schloss Fachmännisch mit dem großen Bolzenschneider entfernt.
Die sicherere Version ist, wenn du deins findest, einfach die Polizei rufen. Die freuen sich, einfacher kann man keinen Fall abschließen.
Anscheinend ja nicht.
inklusive wann, wo, Täterbeschreibung und wo das Fahhrad jetzt häufiger unterwegs ist oder gar rumsteht… und nach Monaten kriegt man dann das lapidare Schreiben, dass das Verfahren ergebnislos eingestellt wurde.