Homöopathie hat in unserer Gesellschaft immer noch viel zu große Anerkennung. Wäre schön wenn unsere Politik mal was dagegen tun würde.
Mein Vater ist an einer behandelbaren Lungenentzündung gestorben, von der sein Homöopath meinte das sei nur eine Erkältung. Und seine Herztabletten müsse er auch nicht nehmen, das sei nur ein ungelöster Konflikt der aufs Herz wirkt. Was dann aufs Herz gewirkt hat war die Lungenentzündung. Homöopathie tötet. Kein “ich hab mal von wem gehört”, sondern mein Vater, mit 70 gestorben, wegen Homöopathie.
Erstens ist homöopathie auch big pharma. Und zweitens muss ich den Zucker im Supermarkt nicht den anderen Menschen mitfinanzieren
Homöopathie fängt “harmlos” an und endet mit Impfverweigerung, Menschen die mit schweren Erkrankungen erst viel zu spät einen Arzt aufsuchen, was beides zu erheblichen Schäden für die Allgemeinheit sorgt.
Es fördert eine Wissenschaftsfeindlichkeit die uns dann auch in anderen Bereichen schadet. Wenn beim Impfschutz gelogen wird und überall Big Pharma dahinter steckt, warum dann nicht auch Klimaverschwörung und Chemtrails und Wahlbetrug und überhaupt Reptilien-Regierungen.
Ich habe Leute von Zuckerkügelchen zu Schamanen und Reiki-Behandlungen zu Verschwörungstheorien und am Ende der AfD wandern sehen, weil eine Maske aufzuziehen schlimmer ist als das Schicksal von Anne Frank und die Kinder erstickt.
Gerade mein Bundesland Ba-Wü ist eine Quelle solcher “Karrieren”, mit Eltern die ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken bis hin zu Menschen die denken sie müssen für den Weltuntergang preppen.
Homöopathie wirkt nicht und hat unglaubliche Gewinnmargen. Es schadet dem Gehirn sich auf faulen Zauber zu verlassen und macht Menschen empfänglich für anderen Humbug. Eltern beeinflussen ihre Kinder bis hin das die Kinder Angst vor dem Arzt haben.
Dubiose “Heilmethoden” bei Psychotherapien von Heilpraktikern kommt dann noch dazu: https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/vollbild-heilpraktiker-101.html
Das ist ein System in dem Wissenschaftsfeindlichkeit und Beeinflussbarkeit gedeien und wo psychisch und physisch kranke Menschen ausgenommen und ausgenutzt werden. Wo man sich an Zuckerkügelchen dumm und dämlich verdient und an “Orgonpyramiden”.
Es gibt keine Welt in der das harmlos ist.
Übrigens, wenn es um Akkupunktur geht, dann wird genauso gesagt, dass diese Linien am Körper und ähnliches völliger Humbug sind und genauso macht man sich im Internet auch über die Orgonpyramide lustig, Tarot und Glaskugel und schamanisches Reisen und was es sonst noch so gibt. Jedoch sind diese Angebote eben nicht so präsent wie Zuckerkügelchen und ähnliche Präparate, die jede/r in der Apotheke vorgeschlagen bekommt und jede/r muss halt mal in die Apotheke während nicht jed/r beim lokalen Schamanen vorbeikommt oder dem Akkupunkteur. Wenn ich in meiner Apotheke was “gegen Husten” will muss ich inzwischen explizit dazu sagen “keine Homöopathie” weil ich sonst ein Placebo bekomme und ich finde das grausig.
Der Spaß hört halt auf wenn der Hokuspokus von Krankenkassenbeiträgen mitfinanziert wird und erst recht wenn dafür Behandlungen die tatsächlich wirken, z.B. bei Krebs abgebrochen werden
Haben die euch weh getan?
Ja. Meine Eltern waren damals in so einer Homöopathie-Bubble und ich bin meine ganze Kindheit über nur homöopathisch behandelt worden. Zum Glück hatte ich nichts ernsthaftes, aber der Sohn von anderen Eltern aus der selben Bubble wäre fast an seinem Asthma gestorben. Und ich hatte einfach immer Fußpilz, meine Zehen haben permanent gejuckt, waren gerötet und schuppig. Beim Schulsport und Schwimmen habe ich mich extrem dafür geschämt. Irgendwann habe ich mir als Teenager von meinem Taschengeld eine (wirksame) Salbe gekauft und konnte gar nicht glauben dass es damit einfach weg ging. Meine Impfungen habe ich dann auch als junger Erwachsener alle nachgeholt.
Haben die euch weh getan?
Jop, haben sie. Mein Hausarzt hatte, als ich noch klein war, mir Homöopathische Preparate verschrieben.
Hat meinen Schmerzen keine Abhilfe gebracht und nach zwei Wochen gab es dann wieder Schulmedizin.
“Schulmedizin” ist übrigens auch eine Wortschöpfung von Alternativmedizinern, die echte Medizin diskreditieren soll.
Ist kein Randthema. Menschen vertrauen darauf, dass es wirkt, was es nachweislich NICHT macht. Und Krankenkassen zahlen diesen Scheiß auch noch.
Ja, ich lag als Student wochenlang mit Husten im Bett, weil mein neuer Hausarzt mir irgendwelche homöopathischen Mittel gab. Erst nach 3 Wochen ohne Erfolg griff er widerwillig und abwertend zu Schulmedizin. Hab erst hinterher begriffen dass es Ärzte gibt, die “keine Behandlung” für die richtige Behandlung halten, und dass es Apotheken gibt, die Päckchen als “Medizin” verteilen, wo gar keine Medizin drin ist.
Mir ging es wochenlang echt dreckig, und die absichtliche Nichtbehandlung verstehe ich im Nachhinein als Angriff auf meine Menschenwürde.
Apropos, ihr kennt sicher das oft beworbene Meditonsin? Ihr habt’s erraten, das ist homöopatisch. Das sagt dir die Werbung aber nicht, und du musst schon sehr weit unten auf die Webseite oder in die Packungsbeilage schauen, um das zu bemerken.
Meditonsin® ist ein natürliches Arzneimittel bei Erkältungskrankheiten. Es kommt bei akuten Entzündungen des Hals-, Nasen- und Rachenraumes zum Einsatz und hat sich seit über 60 Jahren millionenfach als Mittel bei Erkältung bewährt. Meditonsin® enthält den einzigartigen Tri-Komplex® aus drei natürlichen, sich ergänzenden Wirkstoffen.
Ja vor allem, einen Scheiß tut das Zeug. Aber dank dem behämmerten deutschen Recht was Homöopatie angeht, wird das als Artzneimittel verkauft, und, vermute ich, von nichtsahnenden Menschen gekauft, die meinen, sie würden ein wirksames Medikament kaufen.
Für mich ist das eine Prinzipienfrage. Geht darum, auf welchem Fundament unsere Gesellschaft steht. Bauen wir auf Fakten oder dulden wir Bullshit? Teilen wir eine Realität oder gibt es nur alternative Meinungen? Das mag im Einzelfall harmlos wirken, hat aber tiefgreifende Folgen.
Beispiel Corona, wo es auch Zusammenhänge gab zwischen Homöopathiebefürwortern und Impfschwurblern. Den Bogen etwas weiter gespannt kommen wir zur AfD mit ihrer “alternativen” Wahrnehmung von Realität, und anderen Formen der Wissenschaftsleugnung.
Diese realitätsfremden Haltungen machen jegliche Auseinandersetzung zu Sachthemen wie z.B. Klimawandel, unnötig schwer bis unmöglich. Dabei bräuchten wir gerade da Einigkeit und Handlungsfähigkeit.
Bei Homöopathie geht es so weit, dass alternative Zulassungsverfahren etabliert wurden, weil sie einer medizinischen Prüfung nicht standhalten würden. Das vermittelt Beliebigkeit, und suggeriert Seriösität, wo keine ist. Es macht die Errungenschaften der Aufklärung rückgängig und bringt uns intellektuell wieder ins dunkle Mittelalter.
ich habe einen krebspatienten in der familie, und ich kann die wut dennoch sehr gut nachvollziehen.
erstens die tatsache, dass sowas von der krankenkasse bezahlt wurde aber brillen oder rollstühle nicht ordentlich subventioniert sind, da können aber natürlich die konsumenten nur wenig für.
zweitens, was ich viel schlimmer fand (chemo is zum glück rum) ist die pipeline hinter den zuckerkugeln. wer daran glaubt (und das tut mein krebspatient leider) ist auch anfälliger, irgendwelchen heilpraktikern zu glauben oder komische bücher mit komischen versprechen zu kaufen. eine bekannte aus der chemo hat die chemo auf rat ihres heilpraktikers abgebrochen und ist später am krebs verstorben. davor hatte sie versucht, meinen angehörigen zu überzeugen, das selbe zu tun. weil “big pharma” nicht die genesung im sinn hat, ihr heilpraktiker aber schon. die tochter der frau ist in meinem alter, das war richtig schlimm. nicht nur angst vorm krebs, auch angst vor sowas. oder wenn ich an die bücher denke, die positiv über globuli und schüsslersalze sprechen, sprechen die oft auch positiv über “brombeeren statt chemo”. ich bin so dankbar das alles gut ging, und heute machen wir uns über sowas lustig. aber die gefahr, das leute die absolut falschen entscheidungen treffen weil wir das zu sehr tolerieren (oder sogar noch bezahlen!!) ist massiv und darf nicht ignoriert werden.
Ich finde es krass, dass solche Menschen, die als “Heilpraktiker” gezielt die Gutgläubigkeit ihrer Kunden missbrauchen dürfen, um diese in den Tod zu treiben.
Es müsste nach jeder Sitzung ein Beratungsprotokoll analog zu Finanzberatern geben, und wenn darin auftaucht, dass jemand auf Empfehlung des Heilpraktikers seine Chemo abbricht, dann gehört der Heilpraktiker für ein paar Jahre in den Knast und mit einem lebenslagen Verbot belegt, in irgendeiner Form tätig zu werden, die auch nur den Anschein erwecken könnte, sich mit Medizin oder Gesundheit auseinanderzusetzen. Darübe rhinaus sollte es einen pauschalen Schadensersatzansprch der Hinterbliebenen geben. Ich schlage vor bei 2 Millionen Euro anzufangen.
Zum einen ja, Homöopathie tut Menschen in der Tat weh - wenn sie bei behandelbaren Krankheiten stat zur empirischen Medizin zu Zuckerkügelchen greifen. Zum anderen ist Homöopathie ein Symptom der Ablehnung von rationalen Denken, was die Grundlage einer aufgeklärten Gesellschaft ist und somit der modernen Demokratie.
Die Tatsache, dass etwas nicht direkt schadet, macht es noch lange nicht zu etwas Gutem.
Ich denke die vokale Kritik gegenüber Homöopathie entstammt vor allem einer generellen Überdrüssigkeit an der derzeit weltweit grassierenden Rationalitätsfeindlichkeit. Wie schon oft beobachtet, sind solche Realitätsverzerrungen bei weitem nicht harmlos. Von esoterischer Weltsicht und Verschwörungsmythen ist es oft nur ein Katzensprung zu weitaus gefährlicherem Gedankengut wie Antisemitismus und/oder Gewaltverherrlichung.
Vor allem die Corona-Jahre haben uns bildlich vor Augen geführt inwieweit diese Lager zusammenspielen und wie dort Argumentation zu Agitation führt. Dass Homöopathie, Antroposophie & Co. im Jahre 2023 in der BRD immer noch ähnlichem Respekt gezollt wird wie wissenschaftlicher Arbeit, ist gelinde gesagt, ziemlich peinlich.
Du. Jeder soll machen woran er Spaß hat. Das Problem ist der Anspruch unwissenschaftliche Dinge als wissenschaftlichen Fakt zu verklären. Es gibt derart viele in betrügerischer Absicht erstellte und verbreitete Studien (die dem wissenschaftlichen Anspruch nicht genügen), bzw. Meinungsbefragungen, die zu Studien erklärt werden, ect… Da wird mit viel Geld Wissenschaftsfeindlichkeit gefördert, was auch den ganz und gar nicht harmlosen Leochtgläubigen, wie z.B. die die den Klimawandel oder das Coroanavirus leugnen vortrieb verleiht.
Wissenschaft ist sicher nicht perfekt und macht auch Fehler. Allerdings arbeitet sie mit Wahrscheinlichkeiten, was zu großen Missverständnissen führt. Dinge können eintreffen, auch wenn die Wahracheinlichkeit dagegen spricht. Es ist nur unwahrscheinlich. Im Falle von Homöopathie ist es wirklich extremst unwahrscheinlich, dass an den Heilsversprechen dahinter irgendetwas dran ist. Das ist nicht kontrovers, das ist nicht umstritten, das ist in etwa so sicher, wie beim russischen Roullette mit allen Kugeln auf einen Schuss zusetzen (und selbst Ladehemmungen wären wohl wahrscheinlicher als das was die Homöopathie verspricht).
Das sollte eigentlich jeder erkennen, der sich damit beschäftigt. Die Heilsversprechen sollten eigentlich für jeden, der sich 5 min mit der Theorie dahinter beschäftigt, unsinnig klingen. Das ist auch Okay, man darf trotzdem dran glauben, so wie Milliardene Menschen imaginäre Freunde haben die Dornbüsche und andere Dinge anzünden, sei mir Recht. Dass aber vonseiten der Homöopathie nicht klar zwischen Glauben und Wissenschaft getrennt wird, ist mehr als nur problematisch.
Einerseits beschwert sich alles über “big pharma”, und da ist auch einiges mehr als grenzwertig. (Wer mal einen Krebspatienten in der Familie hatte oder wie ich einen Parkinson-Erkrankten kann das vielleicht nachvollziehen).
Das tut mir ehrlich leid, führt aber zu einem zweiten Punkt. Der Großteil der homöophatie praxizierenden nutzen Leute mit solchen Erkrabkungen und ihre Angehörigen eiskalt aus, profitieren finannziell davon und halten sie mitunter sogar von tatsächlich wirksamen Behandlungen ab. Versteh mich nicht falsch. Nichts spricht gegen Placebo und Zuwendung (gerade zweiteres ist ein Faktor, der in der Medizin selbst leider viel kurz kommt und das obwohl die Wirkung dessen durchaus von seriösen Studien unzermauert wurde). Die Konkurrenz zur Medizin, in die sich die Homöopathie bewusst stellt und mangelnde medizinische Ausbildung in Kombination mit fehlender Aufklärung darüber sind verdammt gefährlich. Solange der Heilpraktiker als einziger Beruf unter denen, die rechtlich heilen dürfen (tun viele Heilpraktiker ja auch mit tatsächlichen naturmedizinischen Medikamenten mit erwiesener Wirkung), ein komplett rechtsfreier Raum ohne jede Anforderung oder Standardisierung ist, ist das einfach grob fahrlässig. Natürlich gibt es seriöse Heilpraktiker, die ihre Behandlungen als Beigabe zur Medizin und ohne irgendwelche pseudowissenschaftlichen Märchen vertauschen, die kann der Kunde aber nicht von den Scharlatanen unterscheiden.
Du sprichst von Hass gegen Homöopathie. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten relativ wenig gegen Homöopathie hätten, wenn sie keine gezielte Gegenaufklärung leistet. Fake News, Wissenschaftlichkeitsfeindlichkeit und sprichwörtlich Schwurbelei sind eine gewaltige Bedrohung im heutigen Leben. Mir zumindest geht es weniger um die Zuckerkügelchen als darum, dass in diesem Fall Kinder mit Theorien indoktriniert wurden, die mehrmaliger wissenschaftlicher Prüfung (kaum ein anderes Thema hat so viel Aufmerksamkeit von der Wissenschaft erhalten, obwohl so eindeutig klar war, dass die erwarteten Prognosen nicht eintreffen) nicht standgehalten haben.
Eine parallele wäre die Religion. Jeder Erwachsene der daran glaubt, hat dazu das Recht. Von mir aus gerne. Wenn die Religion sich dann jedoch vorgibt wissenschaftlich erwiesen zu sein und jede andere Darstellung gezielt bekämpft, wenn Kinder indoktriniert werden und wenn sie Privilegien fordert, die auch jeden, der nicht daran glaubt, zu Zugeständnissen zwingt, die über den Erhaltnder Religionsfreiheit hinausgehen, dann ist das hochproblematisch.
Ich denke, das Problem ist nicht, dass die Leute nicht mit ihrem Körper tun und lassen können sollten, was sie wollen. Problematisch ist, wenn a) nachweislich wirkungsvolle Interventionen so verhindert/verzögert werden, b) die Allgemeinheit dafür zahlen soll (Krankenkasse), c) einer kaum rationalen Weltsicht Raum gegeben wird. Ich finde es gesellschaftlich schwer auszuhalten, wenn sich Teile komplett einem rationalen Diskurs entziehen, vor allem bei einem Thema, was einer wissenschaftlichen Debatte vglw. leicht zugänglich ist. Es ist ja nicht so, dass wir nicht wüssten, dass homöopathika nicht funktionieren.
Immer das gleiche. Man beschwert sich über eine Sache und ist damit nicht mehr in der Lage auch andere zu beachten? Whataboutism geht mir so auf den Keks.
Außerdem ist das definitiv kein Randthema. Mir kommt das immer wieder unter, deine Säftefließer noch nicht. Leute geben den Scheiß sogar ihren Haustieren.
So ein Glaube führt auch ganz schnell in andere Sphären. Wenn man einmal in die Ecke abrutscht, kann man auch gleich an Chemtrails und Nanochips in Impfstoffen glauben. Nimm die BRD GmbH auch noch mit.
Das Problem ist für mich vor allem das öffentliche Gelder die eigentlich dazu dienen sollten das Menschen funktionierende Medikamente bekommen an die Homöopathen geht. Und wie schon genannt kann es einen zum verzweifeln bringen wenn geliebte Menschen sich funktionierenden Therapien entziehen weil eine Riesenindustrie besonders gute Werbung für Zuckerkugeln macht
Wer hat die Homöopathen Heinis hier reingelassen, zurück auf Facebook und Telegram mit euch!
Schönes Fazit:
Die Maus genießt einen riesigen Vertrauensvorschuss, bei mir und bei den meisten anderen Maus-Fans. Den sollte sie nicht derart leichtfertig verspielen. Zugegeben: Bei den vielen dutzend Betrieben, die heute am Türöffner-Tag kleine Maus-Fans empfangen, kann leicht auch mal ein fauler Apfel dabei sein. Das macht die jahrzehntelange, hochqualitative und wissenschaftsbasierte Arbeit der „Sendung mit der Maus“ noch lange nicht zunichte.
Ich bin selbst kein Anhänger der Homoöpathie und finde Menschen die daran glauben ziemlich befremdlich. Das eine Substanz bei niedrigerer Dosierung und durch bloßes mechanisches “Verschütteln” wirksamer wird ist doch ganz offensichtlich Unsinn. Ich kann daher die Kritik an der Übernahme durch Krankenkassen gut verstehen und finde Homoöpathie sollte der Zunft der Heilpraktiker vorbehalten sein und hat in einer Arztpraxis nichts verloren. Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen. Ich möchte auch anmerken das Menschen die mit ernsten Beschwerden zu einem Heilpraktiker statt zu einem Arzt gehen zu einem erheblichen Anteil selbst schuld sind wenn sie dann nicht richtig behandelt werden.
Es handelt sich bei Heilpraktikern, Homöopathen und ähnlichen Berufen effektiv um Leute die Mitmenschen in ihrer schwächsten Stunde ausnutzen. Es geht kaum anti-sozialer als sich Opfer in diesen Gruppen zu suchen um der Profitgier willen.
Heilpraktikern
Es gibt durchaus Heilpraktiker, die tatsächlich gesundheitsfördernde Behandlungen anbieten.
Manche sind sogar richtige Ärzte.
Das Problem ist, dass es keine geschützte Berufsbezeichnung ist und es keine zentrale Ausbildung oder einheitliche Standards gibt.
Im Gegensatz dazu ist Homöopathie halt immer Unsinn.
Das stimmt, wobei ich mir vorstellen kann das es durchaus auch Heilpraktiker gibt die selbst ein unwissenschaftliches Weltbild haben und an das glauben was sie praktizieren. Ich habe schon oft gedacht das sich bei Heilpraktikern vermutlich Menschen sammeln die sich beim Arzt aus verschiedenen Gründen nicht gut behandelt fühlen und verzweifelt nach einer Behandlung suchen die ihnen hilft. Solche Menschen sind dann natürlich die perfekten Opfer weil sie für eine Hoffnung auf Heilung fast alles tun würden.
Ich habe vor kurzem eine ganz passende Erklärung gelesen:
Heilpraktiker nehmen sich scheinbar mehr Zeit für Patienten als richtige Ärzte.
Mir ging es auch deutlich besser als ich zu einer Hausärztin gewechselt bin die mich nicht nur für 2 Min gesehen und dann krankgeschrieben hat sondern mir auch notfalls mal 20 Minuten zuhört und nach meinem Privatleben fragt um meiner Psyche zu helfen.
Wer sowas nicht im richtigen Gesundheitssystem findet, aber dann eben beim Heilpraktiker, der fühlt sich dort vermutlich gefühlsmäßig besser aufgehoben.
Habe aber noch nie einen Heilpraktiker kennengelernt, also was weiß ich
[…] ist doch ganz offensichtlich Unsinn.
Es erfordert eine naturwissenschaftliche Grundbildung um das erkennen zu können. Eine Grundbildung, die mMn auch expliziter Auftrag der Maus ist.
Noch befremdlicher finde ich aber den fanatischen Eifer
Ich glaube vielen Menschen empfinden es als Bedrohung, wenn Homöopatie und Ähnliches gesellschaftliche Anerkennung bekommt. Hier geht es nicht nur um individuelle Behandlungsentscheidungen, sondern um die wissenschaft- und forschrittsfeindlichen Ideen, die dahinter stehen. Wie sollen wir bei Pandemien und dem Klimawandel als Gesellschaft handlungsfähig sein, wenn objektive Realitäten bestritten werden? Du verhamlost es glaube ich, wenn du es als Kuriosität bezeichnest.
Wie sollen wir bei Pandemien und dem Klimawandel als Gesellschaft handlungsfähig sein, wenn objektive Realitäten bestritten werden? Du verhamlost es glaube ich, wenn du es als Kuriosität bezeichnest.
Guter Punkt, es war definitiv nicht meine Absicht irgendwas zu verharmlosen.
Du hattest mich in der ersten Hälfte.
Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen
Das liegt daran, dass wir diesen Unsinn mit unseren Beiträgen auch noch mit finanzieren.
Vor allem aber:
das Menschen die mit ernsten Beschwerden zu einem Heilpraktiker statt zu einem Arzt gehen zu einem erheblichen Anteil selbst schuld sind
Nein! Wenn diese Industrie, die Politik und die Krankenkassen den Eindruck vermitteln, dass es sich hier um wirksame Medizinische Produkte handelt, dann sind die darn Schuld, wenn Leute zu Homöopathen gehen.
Im Übrigen sind Heilpraktiker nochmal was Anderes.
Du sagtst also es sei legal falsche Behauptungen über die Wirksamkeit homoöpathischer Präparate zu verbreiten und das Industrie, Politiker und Krankenkassen dies gemeinsam, sozusagen systematisch tun würden? Das klingt für mich erstmal nach einem Verschwörunsmythos. Könntest du mir bitte Beispiele verlinken damit ich besser einordnen kann was du meinst?
Die Wirksamkeit wird eher impliziert: Die homöopathischen Mittel haben reguläre Beipackzettel, auf denen auch nicht vermerkt ist, dass sie keiner wissenschaftlichen Wirksamkeitsstudie unterzogen worden sind. Sie stehen in der Apotheke im Sichtbereich, wo man sie als Kunde nicht selbst in die Hand nehmen kann. Die Krankenkasse bezahlt die Behandlung damit, und sie werden regelmäßig als “sanfte” Alternative zur Schulmedizin dargestellt. Laut Artikel werden sie in dem Post bzw. den Antworten auf die Kritik als “Heilmittel” bezeichnet. Alles zusammen erweckt schon den Eindruck, dass es sich um wirksame Medikamente handelt.
Zum Glück gibt es auch kritische Stimmen in den öffentlich-rechtlichen Medien: MaiThink X hat mal eine Sendung zu dem Thema gemacht (S3E1), Die Anstalt hatte die fehlenden wissenschaftlichen Prüfstandards zum Thema (Folge 64).
Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen.
Ich denke diese gesamte Kommentarspalte dient ziemlich gut als Gegenargument. Natürlich mag es Menschen geben, die über das Maß der Rationalität hinaus gehen, aber nimmt man den Großteil der Kommentare hier, sieht man, dass die Kritik rational und stichhaltig untermauert ist.
Selbstverständlich ist dieser Faden keine Abbildung der Gesellschaft, aber zumindest im Kontext des Artikels und der User hier, finde ich deinen Vorwurf ehrlich gesagt etwas problematisch. Ich habe mich - wie viele hier offensichtlich - durchaus ausgiebig mit Homöopathie beschäftigt und das so unvoreingenommen, wie es mir möglich war (dass wir immer subjektiv denken, ist klar, aber man kann sich zumindest immerzu hinterfragen) und es gibt einfach Aspekte an und im Umfeld der Homöopathie die extrem problematisch sind und Kritik verdienen. Und genau diese Kritik wird ziemlich fair und differenziert unter deinem Kommentar und denen anderer behandelt. Blinden Hass suche ich hier eher vergeblich.
Die Formulierung war minimal überspitzt aber wieviele Leute jedesmal wieder aufs neue von dem Thema extrem getriggert werden ist schon sehr augenfällig. Du hast aber recht damit das es hier nicht so hasserfüllt ist, auf reddit war das noch deutlich krasser der Fall als hier und darauf bezog ich mich. Mal zum Vergleich, ich habe zB noch nie eine Diskussion auf lemmy oder reddit erlebt bei der Leute sich zB über Ärzte aufregen die bei jeder Kleinigkeit - zB bei Erkältung - Antibiotika verschreiben und damit aktiv zur Entstehung von Antibiotika-resistenten Keimen beitragen obwohl das auch unwissenschaftlich ist, zum Tod von Menschen führt und von der Kasse bezahlt wird.
Ich meine mich zumindest bei Reddit an einige Diskussionen zu dem Thema zu erinnern. Nicht so häufig wie das Thema Heilpraktiker, das zugegebenermaßen deutlicher polarisiert, aber wenn du einen entsprechenden Artikel oder eine vernünftige Studie dazu postest, würde ich darauf setzen, dass einigen nur zu gerne auf das Thema anspringen.
Man kann durchaus Kritik an der Medizin oder der Wissenschaft im Allgemeinen üben, ohne dass man deswegen Dinge wie Homöopathie positiver sieht und ich denke, auf viele hier wird das zutreffen.
Ein entscheidender Unterschied ist auch, dass das eine eine Fehlentscheidung eines Mediziners ist und das andere im Prinzip eine Betrugsmasche, mit der einige Millionen verdienen (subventioniert vom Staat und oft verteidigt von der Gesellschaft). Dass sowas mehr Empörung provoziert ist klar, was natürlich nicht heißt, dass Fehlentscheidungen in der Medizin auf die leichte Schulter zu nehmen sind.
Die Homöopathie ist ein Einstieg in ein Wissenschaftsfeindliches, von Fakten losgelöstes Weltbild. Wenn man auf Homöopathie vertraut, heißt das, dass man bewusst oder unbewusst die Augen verschließen muss vor dem klar gesicherten Wissen, dass homöopathische Präparate nicht wirksam sind. Durch eine fehlende/verzögerte adäquate Behandlung sterben Menschen.
Impfgegnern und noch abstruseren Verschwörungserzählern wird dadurch wunderbar der Weg geebnet. Dadurch sterben nicht nur Menschen (weil sie nicht geimpt werden oder ihre Kinder zu „Masernpartys“ schleppen), es wird auch der gesellschaftliche Diskurs vergiftet, weil die Personen sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind.
Nachgewiesenermaßen unwirksame Mittel und Mittel ohne Wirkungsnachweis haben nichts im Arzneimittelgesetz zu suchen. Dadurch, dass man Zuckerkugeln als „Arzneimittel“ in der Apotheke kaufen kann und diese womöglich noch von der Krankenkasse bezahlt bekommt, wird dieser Humbug leider momentan gefördert.
Die Homöopathie ist ein Einstieg in ein Wissenschaftsfeindliches, von Fakten losgelöstes Weltbild.
Das sehe ich auch so, da gibt es allerdings leider tausende mögliche Einstiege.
Wenn man auf Homöopathie vertraut, heißt das, dass man bewusst oder unbewusst die Augen verschließen muss vor dem klar gesicherten Wissen, dass homöopathische Präparate nicht wirksam sind.
Denke ich auch (davon abgesehen das die Präparate dank Placebo-Effekt nicht völlig wirkungslos sind)
Durch eine fehlende/verzögerte adäquate Behandlung sterben Menschen.
Das stimmt, allerdings passiert das auch in der evidenzbasierten Medizin regelmässig und Medikamente müssen immer wieder vom Markt genommen werden: Liste von aufsehenerregenden Vorfällen im Zusammenhang mit Entwicklung, Vermarktung oder Anwendung von Arzneimitteln
Impfgegnern und noch abstruseren Verschwörungserzählern wird dadurch wunderbar der Weg geebnet. Dadurch sterben nicht nur Menschen (weil sie nicht geimpt werden oder ihre Kinder zu „Masernpartys“ schleppen), es wird auch der gesellschaftliche Diskurs vergiftet, weil die Personen sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind. Nachgewiesenermaßen unwirksame Mittel und Mittel ohne Wirkungsnachweis haben nichts im Arzneimittelgesetz zu suchen. Dadurch, dass man Zuckerkugeln als „Arzneimittel“ in der Apotheke kaufen kann und diese womöglich noch von der Krankenkasse bezahlt bekommt, wird dieser Humbug leider momentan gefördert.
Ja, das sehe ich ähnlich.
Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen.
Wortwörtlich “denkt denn keiner an die Kinder”, und das ist bei dem Thema auch angebracht. Diesen Unsinn zu etablieren ist gefährlich, Eltern, die darauf hereinfallen geben ihren Kindern unter Umständen keine wirksamen Medikamente oder gehen erst gar nicht zu einem richtigen Arzt. Und warum? Dummer Aberglaube und Profit. Natürlich pisst mich das an.
Beispiel: Ich hatte als Kind eine schwere Mittelohrentzündung, war deshalb lange im Krankenhaus. Danach noch bis Mitte Zwanzig alle paar Jahre weniger heftige Infektionen. Richtig fies. Wenn meine Eltern so drauf wären würde ich vermutlich nicht mehr leben, denn natürlich kann man auch Globuli und anderen Quatsch dagegen kaufen und schmerzen kann man bei so nem Kind ja eh nicht wirklich feststellen, die quengeln halt manchmal einfach.
Nein, ich übertreibe nicht, den Fall gibt es wirklich.
Dazu kommt noch, dass man in der Apotheke aufpassen muss nicht nur teures, wirkungsloses Zuckerwasser zu bekommen (wie absurd ist das bitte?) und auch andere, eigentlich vertrauenswürdig erscheinende Berufsgruppen wie Hebammen diesen Müll verbreiten. Einfach weil es in gesellschaftlich akzeptiert ist.
Oh ja, diese scheinbare natürliche Abneigung von Hebammen gegen Schulmedizin hab ich noch nie verstanden. Klar, sie können nichts selbst verschreiben, aber ständig kommen die einem mit irgendwelchen Tees, Kräutern und komischen Salben, die man sich dann für teures Geld in der Apotheke bestellen muss
Das sind wirklich beruhigende und auch absolut relativierende Worte, die die Eigenverantwortung komplett beim Patienten suchen, der dann in einer Welt in der Homöopathie ganz normal in Apotheken verkauft wird als nicht fachkundiger erkennen soll, dass dies keine Medizin ist. Sicher, sicher: Haha, sind die alle dumm. Die verstehen Medizin nicht. Ganz anders ich, der genau weiß wie Triptane hergestellt werden und welche Therapie am Wirksamsten beim Fibromylage ist.
Eine Frage stellt sich mir da aber… Wozu brauchen wir noch Ärzte,wenn jeder das selbst wissen muss?
Ich habe doch geschrieben das Homöopathie den Heilpraktikern vorbehalten sein sollte. Ist dir nicht klar das ich damit indirekt gesagt habe das dieses Zeug bei Ärzten nichts zu suchen hat?
Am Ende entscheidet halt immer noch der Patient über die Art der Behandlung und trägt damit eine große Eigenverantwortung. Das mag die Meisten verständlicherweise überfordern aber so ist es nun ein mal und ich habe es mir nicht ausgedacht, sondern rede nur darüber …
Und Placebo ist schlecht weil… ?
Weil es gutgläubigen Menschen als Medizin verkauft wird, die dann an behandelbaren Krankheiten sterben. Placebo ist nicht schlecht, aber den hast du auch bei nem Tictac. Dafür müssen keine Gelder der Krankenkasse fließen.
Also du müsstest das TikTak schon noch in eine andere Verpackung tun und dem Patienten erzählen das in dem TikTak ein Medikament drin ist - sonst wird das nix mit dem Placebo Effekt.
Funfact: Placebos wirken teilweise sogar wenn man weiß das es ein Placebo ist.
Aber auch so können wir Ärzte gerne Zuckerkügelchen verschreiben lassen, die nicht als Globuli gelabelt wurden, wenn das laut Arzt die beste Behandlung ist. Müssten wir nur einen rechtlichen Rahmen für schaffen. Das Problem ist, dass sich Homöopathie in Konkurenz zur Medizin stellt und diese und andere evidenzbasierte Methoden gezielt angreift und diffamiert. Das ist widerum gefährlich.
Weil es Buchstäblich die Messlatte ist, gegen die wir die Wirksamkeit von Medikamenten messen. Wenn dein Medikament so gut ist wie ein Placebo, dann funktioniert es nicht.
https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/Placebo_AK_neu.pdf
Jedes Medikament hat auch einen Placebo-Effekt. Mit diesen Studien kannst du nur den “Verumeffekt” beurteilen.
it diesen Studien kannst du nur den “Verumeffekt” beurteilen.
Genau. Also der Effekt der das Verum (also: Medizin mit Wirkstoff) über den Grundwert eines Placebos (kein Wirkstoff) hat.
Ja, der Placebo-Effekt hat selbst eine Wirklung, aber das ist eben genau das Minimum an Wirkung das Medizin übertreffen muss um sich so nennen zu dürfen.