Ohne Rodgers: Titelanwärter stürzt ins Bodenlose 04. Oktober 2023 09:58
Vier Wochen sind gespielt in der NFL und im zweiten Power Ranking der Saison von sport.de hat sich einiges getan. Allen voran wurde die Nummer eins von vor Saisonbeginn sogar vom Treppchen verdrängt. Die rote Laterne hat gewechselt und ein selbsternannter Super-Bowl-Anwärter ist mächtig abgestürzt. NFL-Redakteur Marcus Blumberg präsentiert das zweite Power Ranking zur NFL-Saison 2023.
Die ersten vier Wochen sind hinter uns und wir sehen schon ein relativ klares Bild, welche Teams sich anschicken, oben anzugreifen und für wen es eine ganz schwere Spielzeit werden könnte oder schon ist. Zudem dürfen einige schon einen gezielten Blick Richtung nächsten Draft wagen. NFL: Power Ranking nach Woche 4
- Carolina Panthers (Bilanz: 0-4 / Vorheriger Platz: 26.)
Es war wirklich schwierig, die rote Laterne zu vergeben, da sich hier zwei Teams ganz besonders darum beworben haben. Letztlich landete ich aber bei den Panthers, weil sie in einem großen Dilemma stecken: Auf der einen Seite muss Quarterback Bryce Young Spielpraxis bekommen, auf der anderen aber ist er überfordert damit, hinter einer wackligen Offensive Line und ohne imposante Playmaker im Receiving Corps eine brauchbare Offense aufs Feld zu führen.
Und alleine kann es der schmächtige QB eben nicht richten. Zudem haben die Panthers keinen Erstrundenpick 2024.
- Chicago Bears (0-4 / 20.)
Die Sache mit Preseason-Hype ist, dass es eben nur Preseason ist. All das Gerede über einen stark verbesserten Justin Fields und ein stark verbessertes Receiving Corps war letztlich nur das. Die Realität ist, dass die Bears ein Desaster sind. Ein Team, das scheinbar absolut keinen Plan hat, weder offensiv noch defensiv.
Aber: Justin Fields ließ gegen Denver immerhin die Fähigkeit aufblitzen, vielleicht doch als Passer brauchbar zu sein. Er machte wohl sein bestes Spiel überhaupt als “echter” Quarterback und gibt damit dem Gesamtkonstrukt zumindest Hoffnung. Noch größere Hoffnung macht derweil, dass man Stand jetzt mit den Picks 1 und 2 in den Draft gehen würde.
- Denver Broncos (1-3 / 22.)
So hatte sich Sean Payton seine Rückkehr an die NFL-Seitenlinie sicher nicht vorgestellt. Die Broncos haben sich seit der verheerenden Vorsaison nicht wirklich verbessert und erlebten ihren absoluten Tiefpunkt beim 20:70 gegen die Dolphins. Immerhin: sie zeigten eine Reaktion und schafften einen Comeback-Sieg in Chicago. Das muss nicht wahnsinnig viel heißen, ist aber immerhin ein Lichtblick.
Laut “ESPN” haben sie von jetzt an den drittschwersten Rest-Schedule der Liga, was nichts Gutes verheißt. Aber immerhin sendeten die Broncos ein Lebenszeichen und man muss schon sagen, dass Russell Wilson ein wenig besser aussieht als im Vorjahr.
- Arizona Cardinals (1-3 / 32.)
Man muss Head Coach Jonathan Gannon und seinem Coaching Staff ein Kompliment machen, denn trotz der schwierigen Voraussetzungen und den offensichtlichen Tanking-Ambitionen des Front Offices, lässt sich dieses Team nicht hängen. Ganz im Gegenteil! Die 16:35-Niederlage gegen die 49ers war die einzige Pleite mit mehr als vier Punkten Unterschied. Und selbst in diesem Spiel hielten sie mehr oder weniger bis zur Pause mit.
Joshua Dobbs ist ein überraschend solider Starting Quarterback und die Defense machte einen meist stabilen Eindruck. Ich sage nicht, dass die Cardinals Bäume ausreißen werden in dieser Saison. Aber wie ein Team, das auf den Top-Pick im Draft zusteuert, sehen sie auch nicht aus. Sie dürften für viele ein unangenehmer Gegner bleiben.
- New York Giants (1-3 / 15.)
Die Giants haben in zwei Heimspielen ganze drei Punkte erzielt. Ihre ersatzgeschwächte Offensive Line ist eine Katastrophe - Daniel Jones kassierte am Montagabend gegen die Seahawks zehn Sacks und leistete sich drei Turnovers - und man hat bis Saisonende den drittschwierigsten Schedule der Liga laut “ESPN”.
Dieses Team schusterte mit sehr gutem Coaching und ein wenig Glück neun Siege im Vorjahr zusammen. Es fällt jedoch schwer, sich das für diese Saison vorzustellen angesichts der komplett wirkungslosen Offense. Ihr einziger Sieg gelang in Arizona. Und das nach einem 21-Punkte-Comeback. Brian Dabolls Truppe könnte also locker auch 0-4 stehen und keiner würde sich beschweren.
- Las Vegas Raiders (1-3 / 23.)
In Vegas kommt einiges zusammen: Die Offense ist derzeit die schlechteste der Liga laut “FTNFantasy” mit -34,2 Prozent DVOA. Die Defense schneidet nicht viel besser ab (27.) und überdies lässt auch das Coaching zu wünschen übrig. Josh McDaniels’ Entscheidung, mit acht Punkten Rückstand zur vor Schluss in Woche 3 gegen die Steelers ein Field Goal zu kicken, ließ uns alle fragend zurück.
Es wirkt vieles planlos und die Chance, dass McDaniels über das Saisonende hinaus noch im Amt ist, sinkt derzeit rapide.
- New England Patriots (1-3 / 18.)
Der einzige Sieg kam gegen die Jets, gegen die man seit 2015 nicht mehr verloren hat. Ansonsten stehen zwei knappe Niederlagen gegen zwei Top-Teams auf dem Konto und eine Bankrotterklärung in Dallas am Sonntag.
Der Spielplan wird nun leichter, aber mit Matt Judon (Saison-Aus) und Christian Gonzalez (mehrere Wochen Pause) fallen nun auch noch die besten Verteidiger aus, was die Defense kritisch schwächen dürfte. Gepaart mit einer trostlosen Offense wird New England bestenfalls im Niemandsland unterwegs sein für den Rest der Saison.
- New York Jets (1-3 / 7.)
In New York ging es vor ein paar Wochen eigentlich nur noch um die Frage, wer denn nun eigentlich Gegner in Vegas am 11. Februar sein würde. Dann verletzte sich Aaron Rodgers nach nur vier Spielzügen der neuen Saison und wir reden hier über ein Team, das dem der vergangenen Jahre sehr ähnelt.
Die Defense bleibt eine Bank, keine Frage. Aber man sollte man sich nicht von der zur Abwechslung mal wenigstens passablen Vorstellung von Zach Wilson gegen ein leicht desinteressiertes Chiefs-Team am Sonntagabend blenden lassen. Die Chance, dass Wilson dieses immer noch überschaubare Level (65,8 QBR) wiederholt, sind eher gering.
- Indianapolis Colts (2-2 / 29.)
Es ist sicher nicht übertrieben zu sagen, dass die Colts viellicht nur einen Coin Toss von einem 3-1-Start entfernt sind. Gegen die Rams legten sie ein beeindruckendes Comeback hin, um Overtime zu erzwingen. Und ihr Spielplan bis Saisonende ist der drittleichteste aller Teams.
Die Tatsache, dass sie nicht nur mit Rookie Anthony Richardson, sondern auch mit Gardner Minshew jeweils ein Spiel gewannen, spricht zudem für ein stabiles Scheme von Head Coach Shane Steichen. Mit Indy ist in der AFC South durchaus zu rechnen.
- Atlanta Falcons (2-2 / 27.)
In der NFC South ist alles möglich. Was die Falcons zuletzt aber in London und diese Offense generell mit Desmond Ridder gezeigt hat, ist besorgniserregend. Diese Unit ist extrem limitiert, man findet zu selten Wege, seinen Top-Receivern Drake London und Kyle Pitts den Ball in die Hand zu geben und die einzige Hoffnung auf Erfolg sind Plays von Rookie Bijan Robinson.
Die Defense spielte bislang sehr solide, was Mut macht. Doch sollte man das Ridder-Experiment zeitnah beenden, um nicht weiter auf der Stelle zu treten.
- New Orleans Saints (2-2 / 25.)
Die Saints haben Potenzial mit Chris Olave und Rückkehrer Alvin Kamara in ihrer Offense. Zudem haben sie den Rest des Weges einen der leichtesten Schedules der NFL und eine gute Defense.
Die spannende Frage wird sein, ob die Offense die Einfallslosigkeit der ersten Wochen ablegen kann. Bei der Pleite gegen die Bucs kam hinzu, dass Derek Carr aufgrund seiner Schulterverletzung kaum mal längere Pässe versuchte, Und es ist unklar, wie lange dieses Problem anhalten wird.
- Washington Commanders (2-2 / 21.)
Auf zwei Siege gegen zwei schwache Teams folgten zwei Niederlagen gegen starke Teams. Man muss aber betonen, dass die Commanders den Eagles sogar bis in die Overtime zugesetzt haben. Sie sind ein durchschnittliches Team, das an guten Tagen zu ordentlichen Leistungen fähig ist.
Vielmehr aber auch nicht. Das Ziel für diese Saison ist jedoch klar: Feststellen, ob Sam Howell der Quarterback der Zukunft sein kann. Nach vier Spielen zeigte er Licht und Schatten, sodass eine wirkliche Prognose noch zu früh käme.
- Tampa Bay Buccaneers (3-1 / 31.)
Ich muss zugeben, dass ich diese Truppe unterschätzt habe. Auch dank einer stets kompetenten Darbietung von Quarterback Baker Mayfield sind die Bucs durchaus konkurrenzfähig in einer schwachen Division. Die einzige Niederlage kam gegen die Eagles, was dieser Tage schon mal passieren kann.
Mit einer überschaubaren weiteren Spielplan ist es durchaus denkbar, dass Tampa Bay auch in diesem Jahr am Ende oben stehen wird in der NFC South, wo Konstanz dieser Tage ein rares Gut ist.
- Minnesota Vikings (1-3 / 16.)
Regression zur Mitte ist das Stichwort in Minneapolis und der Grund, warum man trotz 1-3-Start nicht in Panik verfallen sollte. Hatten sie im Vorjahr noch sehr viel Glück mit One-Score-Games (11-0), schwang die Waage diese Saison bislang in die andere Richtung (1-3). Doch das heißt unterm Strich nichts anderes als, dass man in jedem seiner bisherigen Spiele kompetitiv war, wenn auch unglücklich.
Unterm Strich sind Kirk Cousins und Justin Jefferson in der Lage, das Team im Rennen zu halten. Es wird nun darauf ankommen, dass mehr als nur die beiden die Kohlen aus dem Feuer holen - offensiv wie defensiv.
- Pittsburgh Steelers (2-2 / 17.)
“Blaim Canada” ist derzeit das Motto in der Steel City. Und ganz falsch liegen die Anhänger des Teams damit sicherlich nicht, denn die Offense von Matt Canada ist das, was dieses Team zurückhält. Die Defense hatte große Anteile an den Erfolgen über die Browns und Raiders. Die Offense dagegen versagte komplett in Santa Clara in Woche 1 sowie am vergangenen Sonntag in Houston, wo bis auf zwei Field Goals nichts Vorzeigbares zu finden ist.
Die Offense kommt auf -0,124 EPA/Play insgesamt, was der mit Abstand schlechteste Wert der NFL ist. Auf dieser Grundlage wird es schwer, in irgendeiner Weise mitzuhalten, da man nicht erwarten kann, dass die eigene Defense jede Woche das Spiel gewissermaßen selbst gewinnt.
- Tennessee Titans (2-2 / 24.)
Die Titans fahren Achterbahn. Sie hatten Pech gegen die Saints, Glück gegen die Chargers. Dann folgte eine klare Niederlage in Cleveland und ein klarer Sieg gegen die Bengals. Der rote Faden? Keine Ahnung!
Dies ist ein Mittelklasseteam, das scheinbar zur Stelle ist, wenn ein Gegner massive Probleme hat (Bengals) oder sich selbst schlägt (Chargers), doch fehlt es an Konstanz au allen Ebenen. Es ist ihnen zuzutrauen, dass sie in den meisten Spielen in Schlagdistanz bleiben, aber viele Siege sind auf dieser Grundlage nicht zu erwarten.
- Houston Texans (2-2 / 28.)
Damit war zwar nicht zu rechnen, aber die Texans zogen sich zuletzt sehr gut aus der Affäre und setzten Ausrufezeichen mit ihren klaren Siegen über die Jaguars und Steelers. Besonders bemerkenswert ist, wie gut sich Quarterback CJ Stroud nach anfänglichen Problemen präsentiert. Er hat nach 151 Passversuchen in seiner Karriere immer noch keine Interception geworfen, was nie zuvor einen Rookie-QB gelungen war.
Und da auch die Defense zuletzt gute Leistungen zeigte, darf man mit den Texans rechnen, zumal sie den zweitleichtesten Schedule für den Rest der Saison haben.
- Los Angeles Rams (2-2 / 30.)
Die Story in L.A. ist dieser Tage der sport.de Rookie des Monats Puka Nacua, der es geschafft hat, die gigantische Lücke zu schließen, die die Verletzung von Cooper Kupp hinterlassen hat. Und das Beste: Kupp kehrt in Kürze auch noch zurück, sodass die Rams-Offense sogar noch Steigerungspotenzial hat.
Playoffs halte ich weiter für schwierig für dieses Team, aber die Rams werden sicherlich noch für Furore sorgen in den kommenden Wochen und Monate.
- Green Bay Packers (2-2 / 19.)
Die Packers sind auch mit Jordan Love als Quarterback in einer guten Position. Das haben die ersten Wochen der Saison gezeigt. Sie haben allerdings auch gezeigt, dass gerade die massiven Verletzungssorgen in der Offensive Line das Potenzial haben, das Team aus der Bahn zu werfen. Und gerade im Fall von David Bakhtiari, der frühestens im November wieder dabei sein könnte, bin ich nicht allzu optimistisch, dass er wirklich zurückkommt mit seinen lange anhaltenden Knieproblemen.
Letztlich sind die Packers nicht mehr das Topteam der NFC North und müssen schauen, dass sie den Anschluss zur Spitze halten.
- Cincinnati Bengals (1-3 / 4.)
Ja, es ist schwer zu rechtfertigen, diese Bengals noch in der Nähe der Top 10 zu halten. Aber sie haben eben auch sehr viel Potenzial, sie haben vor allem mit Joe Burrow einen der besten drei oder vier Quarterbacks der NFL - wenn er fit ist.
Und das scheint der Knackpunkt zu sein. Seine Wade erlaubt es ihm derzeit nicht, sein volles Potenzial auszunutzen. Ihm fehlt die Mobilität, die es ihm sonst erlaubt, die Pocket zu manövrieren und auch außerhalb dieser für Gefahr zu sorgen.
Und solange das so bleibt, wird es schwer für diese Offense, zumal die O-Line weiterhin keine Stärke des Teams ist. Noch sollte man aber die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben.
- Jacksonville Jaguars (2-2 / 12.)
Bislang sahen wir nur Ansätze, aber die Kombo Trevor Lawrence und Calvin Ridley könnte etwas Besonderes sein. Zudem hat auch die Defense das Zeug dazu, an guten Tagen den Unterschied zu machen. Alle Mannschaftsteile müssen das aber auch mal konstant zusammenbringen.
Bislang fehlte jene Konstanz und daher wird es kein einfacher Weg in dieser Saison, aber auf dem Papier ist dies immer noch das beste Team der AFC South. Eines, das im Vorjahr einen weitaus schlechteren Start überstanden hatte.
- Cleveland Browns (2-2 / 11.)
Die Pleite gegen ersatzgeschwächte Ravens tat sicherlich weh, doch stellte sich heraus, dass der zuletzt in aufstrebender Form agierende Deshaun Watson einfach nicht zu ersetzen ist. Ist er dagegen fit, kann dieses Team sicherlich auch mit Baltimore mithalten, was nicht zuletzt an der Defense im Myles Garrett liegt.
Bedenklich ist aber, dass man nun schon zwei seiner drei bisherigen Division-Spiele verloren hat.
- Seattle Seahawks (3-1 / 14.)
Ihr Spielplan war bislang eher überschaubar, doch zeigten sie in New York ihre bislang beste Saisonleistung und das vor allem dank einer überragenden Defense (11 Sacks, 3 Turnovers). Offensiv ging gegen die Giants nicht so viel, aber das war angesichts der Defensivleistung auch nicht nötig.
Restzweifel sind allerdings immer noch angebracht, weshalb die kommenden vier Wochen richtungsweisend werden mit Spielen gegen drei der vier AFC-North-Teams.
- Detroit Lions (3-1 / 13.)
Der Auftritt in Green Bay unterstrich die Ambitionen der Lions ganz deutlich: Sie wollen erstmals seit 1993 wieder ihre Division gewinnen und haben sicherlich das Zeug dazu. Die Offense funktioniert dank der O-Line, Jared Goff und Amon-Ra St. Brown - zudem kommt nun Wide Receiver Jameson Williams von seiner Wett-Sperre zurück. Und defensiv sind Aidan Hutchinson und Co. dieser Tage ein Problem für jeden Gegner.
Dan Campbells Truppe muss jetzt wirklich ernstgenommen werden, zumal man nun schon saisonübergreifend elf seiner letzten 14 Spiele gewonnen hat (nach 1-6-Start 2022).
- Los Angeles Chargers (2-2 / 8.)
Ihre Fähigkeit, sich selbst im Weg zu stehen, ist bemerkenswert. Wie sie es geschafft haben, ihre ersten beiden Spiele gegen die Dolphins und in Tennessee zu verlieren, weiß bis heute kein Mensch. Umso unglaublicher ist es da schon fast, dass sie dieses Kunststück anschließend in Minnesota und gegen die Raiders nicht noch zweimal wiederholt haben - sie haben es auf jeden Fall versucht!
Dennoch ist dies ein extrem gefährliches Team mit einem herausragenden Quarterback in Justin Herbert, der auch ohne Deep Threat Mike Williams eine starke Offense zur Verfügung hat. Defensiv drehte Edge Rusher Khalil Mack zuletzt gegen sein Ex-Team auf (6 Sacks, 2 Forced Fumbles) und da war sein kongenialer Partner Joey Bosa nicht mal auf dem Feld. Das Potenzial dieses Teams ist riesig, man muss nur einen Weg finden, es nicht jede Woche (beinahe) zu verschwenden.
- Baltimore Ravens (3-1 / 6.)
Von der angekündigten neuen Offense von Offensive Coordinator Todd Monken war bislang noch nicht viel zu sehen. Allerdings waren auch die dafür nötigen Protagonisten kaum verfügbar. Wide Receiver Odell Beckham Jr. etwa spielte zuletzt in Woche 2 und war da schon nur noch in etwas mehr als der Hälfte der Snaps auf dem Feld. Seither ist er verletzt.
Entsprechend läuft derzeit wieder nahezu alles über Lamar Jackson, der aber auch seiner Topform nahe ist und das Team mit 220 Rushing Yards und vier Touchdowns anführt. Insgesamt kann es nur besser werden, was eine düstere Perspektive für die Konkurrenz ist.
- Dallas Cowboys (3-1 / 9.)
Bislang stand Mike McCarthy seinem Team offensiv noch nicht merklich im Weg. Der Hauptgrund für die bisher recht erfolgreiche Saison ist jedoch die Defense, die weniger Punkte kassierte (41) als jedes andere Team. Den Ausfall von Cornerback Trevon Diggs hat man fürs erste aufgefangen, nun stellt sich die Frage, ob das auch gegen stärkere Konkurrenz so bleibt.
Die Cowboys haben für den Rest des Weges das zweitschwerste Programm der Liga vor der Brust.
- Philadelphia Eagles (4-0 / 2.)
Die Eagles halten sich noch hauchdünn vor den Cowboys, aber die Leistung gegen die Commanders war zumindest mal bedenklich. Trotz einer guten Offense und imposant besetzten Defense war der knappe OT-Erfolg schmeichelhaft. Allzu oft sollte man die Dinge nicht so dermaßen anbrennen lassen. Immerhin folgen nun ein paar leichtere Gegner ehe es in Woche 7 zum Showdown mit den Dolphins kommt.
Sie sind indes laut “ESPN” das Team mit dem schwersten Restprogramm der gesamten NFL.
- Kansas City Chiefs (3-1 / 1.)
Der Super-Bowl-Sieger stürzt ab! Das liegt allerdings nicht nur an der einen Niederlage, sondern vielmehr an den Gesamtleistungen des Teams. Die Auftaktniederlage war noch mit Ausfällen zweier Schlüsselspieler (Jones, Kelce) zu erklären. Doch die offensiv dürftige Vorstellung in Jacksonville sowie das schwache Spiel bei den Jets zeigen, dass KC noch weit von der Bestform entfernt ist.
Nach Total DVOA belegen sie derzeit nur den achten Rang der Liga, was nichts gutes verheißt für den weiteren Saisonverlauf.
- Miami Dolphins (3-1 / 10.)
Natürlich haben sie die beste Offense der NFL mit aktuell 150 Punkten. Doch lässt die Defense zu wünschen übrig und der vermutlich längere Ausfall von Left Tackle Terron Armstead erinnert uns einmal mehr daran, dass die Offensive Line des Teams weiterhin eine Baustelle ist.
Die Pleite gegen die Bills war ein Schuss vor den Bug, noch dazu nur eine Woche nach dem 70-Burger, den man den Broncos servierte. Dass man sich trotz der explosiven Offense nun schon dreimal ziemlich schwer tat, suggeriert zudem, dass die Saison kein Selbstläufer wird.
- San Francisco 49ers (4-0 / 3.)
Das größte Fragezeichen vor der Saison war Brock Purdy. Brock Purdy führt die NFL derzeit mit einem Passer Rating von 115,1 an und hat noch kein einziges Regular-Season-Spiel in der NFL verloren. Christian McCaffrey führt die NFL derweil mit 459 Rushing Yards und sieben Touchdowns insgesamt an. Die Niners haben mit 125 die zweitmeisten Punkte der Liga auf dem Konto.
Es läuft also ziemlich gut für Kyle Shanahans Team, das schon ein paar Ausfälle zu verkraften, damit aber nicht übermäßig viele Probleme hatte.
- Buffalo Bills (3-1 / 5.)
Ich hatte vor Woche 4 die Dolphins als Nummer eins dieses Rankings im Kopf. Die Bills haben jene Dolphins dann komplett zerlegt. Nach dem Motto “to be the best you gotta beat the best” sind die Bills daher aktuell für mich das beste Team der Liga.
Diverse Metriken sehen das indes ähnlich: Mit 59,2 Prozent Total DVOA liegen sie bei “FTNFantasy” genauso weit vorne wie mit 11,0 im Football Power Index von “ESPN”. Und auch nach EPA/Play insgesamt liegen sie in den Top 2. Die Saison ist noch lang, aber aktuell würde ich nicht gegen Buffalo wetten.
Marcus Blumberg
Bzgl. der Geschichte hinter dem Titel: es ist einfach eine QB-Liga. Und es scheint (zumindest unter den Amerikanern, zwinker) keine 32+x Männer zu geben, die man ansatzweise so weit bekommt das Spiel kompetitiv zu halten. Zumal die legitime Frage gewesen wäre, was der alte Rodgers noch auf der Pfanne gehabt hätte.