Das ging schneller als erwartet

32 points

Ein bisschen ab vom Thema, aber findet es noch jemand komisch, dass Leute auf Geräte abfahren, die ohne Anschluss an Herstellerserver, etc., komplett nutzlos sind?

Warum kann man das Fahrrad denn bitte nur mit einer App aufschließen, die ja anscheinend im Normalfall mit dem Internet verbunden sein muss? Ich verstehe, dass das praktisch ist, aber keine mechanische Notfalllösung (auch bekannt als Schlüssel) wäre doch echt möglich gewesen, oder?

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19 points

Richtig, aber das ist die Welt, auf die wir uns in großen Schritten zubewegen. Das gleiche Prinzip existiert bei Autos, Solaranlagen, etc. Letztens habe ich überlegt, auf ein Festival zu gehen → man brauchte eine App, weil die Eintrittskarten animierte QR-Codes sind. Ich wollte ins Capsule Hostel → man brauchte eine App, um die Kapsel aufzumachen. Neobanken wie N26 … App.

Ich stimme dir aber zu, dass “ohne App/ständigen Internetzugriff/kompatibles Telefon nicht nutzbar” ein Ausdruck komplett verfehlter Digitalisierung ist.

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9 points

Ich verstehe auch nicht, warum so was immer eine App sein muss. Die Funktionen kannst du auch Plattformunabhängig mit ner Website abbilden.

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9 points

Ja. Wenn man etwas auch mit dem Smartphone machen kann: vielleicht “nice to have”, aber ich bevorzuge analog und ohne Netz wo immer es geht. Bin halt Anarchist.

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11 points

Sehe ich genau so.

Es gibt Geräte bei denen muss das halt sein. Ein Smartphone, z.B., ist vor allem ein Zugang zum Internet. Das das Ding ohne Internet nicht viel macht, ist für mich okay. Ein Fahrrad jedoch braucht, mmn, kein Internet.

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8 points

Denk doch mal an den Hersteller und was der alles für tolle Daten abgreifen kann, wenn er Nutzer dazu zwingt, eine App verwenden zu müssen. Privacy Card des iOS App Store gibt etwas Aufschluss. Mitleid habe ich mit Käufern solcher Hardware nur bedingt. Ist wie mit Smarthome Hardware - da gab es schon genug fälle wo teure Hardware zum Briefbeschwerer wurde, weil Server abgeschaltet wurden. Ein Fahrrad als Briefbeschwerer - unpraktisch, aber irgendwie innovativ.

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28 points

Die Mitglieder der Vanmoofing-Facebook-Gruppe empfehlen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, etwa ihre Bluetooth-Verschlüsselungsschlüssel zu exportieren. “Wenn VanMoof nicht mehr in der Lage ist, seine Serverkosten zu decken, könnten diese Schlüssel für immer verloren gehen und zahllose Fahrräder als elektronischer Abfall ohne Rückgabemöglichkeit zurückbleiben”, heißt es in einem Posting. Dies sei mit dem Vanmoof Encryption Key Exporter möglich

Was zum Fick. Finde es immer wieder erschreckend was manche Firmen als gute Architektur zusammenbasteln. Export ist immerhin noch möglich, werden aber wohl nur wenige Prozent der Nutzer*innen machen.

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15 points

Die Lebensdauer dürfte damit trotzdem begrenzt sein. Fahrräder halten normalerweise Jahrzehnte. Aber wenn die eine App brauchen? Wozu überhaupt?

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7 points

VanMoof verbaut ja massenhaft proprietäre Teile, soweit ich weiß, ist sogar die Schaltung nur da zu finden. Von daher sind die Dinger wohl jetzt arg am Rand ihrer Lebensdauer - höchstwahrscheinlich werden genau diese Verschleißteile aktuell nicht mehr produziert und dann bist du für die Reparatur deines Rades auf das Ausschlachten anderer VanMoofs angewiesen.

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5 points

Als würde sich im Falle einer Insolvenz keine Person finden, die die Serverkosten übernimmt und das dann als Abo anbietet. Immer noch oarsch, aber daraus wird nie Elektroschrott

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5 points
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Angenommen, ich hätte damals mein aktuelles Cityrad “abonniert” (schon das ist ein schwachsinniges Konzept)… ich hätte dann wohl eine passende App für meinen Palm Vx gehabt. Ob das wohl heute noch laufen würde? Welches Smartphone hat denn heute noch eine Infrarot-Schnittstelle? Ließe sich das Rad auf Bluetooth oder NFC oder weiß der Geier umrüsten? Und braucht in 20 Jahren schon wieder was neues weil heutige Standards dann im Computermuseum bestaunt werden können?

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3 points

Du abbonierst dir hier ja auch nicht dein E-Bike. Das kaufst du ganz regulär.

Der einzige Kritikpunkt ist, dass du keinen physischen Schlüssel hast, sondern ne App benutzen musst. Gibt aber eh schon offene Open source lösungen, mit denen du auch gleich das Speedlimit rausnehmen kannst

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15 points
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Der Konkurrent Cowboy hat eine App, mit der man den Zugriff auf das eigene VanMoof retten kann https://mastodon.notsobig.co/@phill/110706391849971342

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9 points

Das ist verdammt nice von Cowboy

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7 points

Na das ist super Marketing für deren Bikes. Von wegen mit uns würde das ja nicht passieren

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0 points

@windowsphoneguy wieso braucht man eine App um Zugriff zu seinem Fahrrad zu bekommen?

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14 points

Ich kann die ganze Vanmoof-Geschichte irgendwie nicht so richtig begreifen. Laut deren Wikipedia-Artikel haben die zwischen 2009 und 2019 150.000 Fahrräder verkauft. Außerdem sind E-Bikes weiterhin ein wachsender Markt. Wie extrem muss man fehlwirtschaften, um jetzt nicht nur rote Zahlen zu schreiben, sondern gleich vor der Insolvenz zu stehen?

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15 points

https://ebike-news.de/vanmoof-vor-dem-aus-so-steht-es-um-die-zukunft-der-trend-e-bikes/209254/

Die Gründe für die finanzielle Notlage sollen laut Financleele Dagblad vor allem die Qualität der E-Bikes sein: Diese würden häufig kaputt gehen, bereits 8 Millionen Euro soll VanMoof 2021 für Gewährleistungsfälle gezahlt haben.

Schick aber Schrott?

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10 points

Die haben sehr viele Eigenentwicklungen an den Rädern, statt einfach Shimano+Bosch zusammenzuschrauben.

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6 points

Die hatten massive Qualitätsprobleme:

Bisher mussten offiziell 10 % der schicken VanMoof-Ebikes innerhalb eines Jahres in die Werkstatt – inoffiziell könnten es sogar noch mehr sein.

https://www.nimms-rad.de/news/vanmoof-beinahe-insolvent/

Wenn du ein Rad für 2500€ verkaufst, aber bei 10% der Räder dann nochmal auf deine Kosten eine Schleife durch die Werkstatt drehen musst, dann geht das massiv auf die Marge. Schau mal in diverse Foren, da wird v.a. von Problemen mit der automatischen Schaltung gesprochen, die als Nabenschaltung auch unter Volllast schaltet und sich dabei anscheinend gerne mal zerbrezelt. So ein Schaltungsaustausch auf Garantie dürfte dir dann als Hersteller gnadenlos die Kalkulation zerstören.

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5 points

Die haben versucht das Apple der Radbranche zu werden. Cooles Design + Marke + Vendor-Lock-In.

Hat nicht funktioniert.

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