Die Studie stinkt nach anti Fahrrad Propaganda. Das viel größere gesellschaftliche Problem sind doch die drei- bis viertausend Toten die jedes Jahr durch Autos verursacht werden. Bevor das Autoproblem nicht gelöst ist sind Unfälle zwischen Fußgängern und Radfahrern erst mal nebensächlich und solche Studien lenken nur vom tatsächlichen Problem - den Autos - ab.
Die größte Anzahl ist mit Abstand vom Auto verursacht. Das Fahrrad ohne Hilfsmotor steht jedoch bereits an zweite Stelle. (vor den schnelleren Krafträdern) DeStatis
Das Fahrrad mag bei der Häufigkeit an zweiter Stelle stehen, bedenke jedoch das Fahrräder bei Unfällen meist nur leichte bis mittlere Verletzungen hervorrufen, während Autos in der Regel schwere bis tödliche Verletzungen verursachen.
@Nacktmull konkret sind Radfahrer laut dem Artikel beteiligt (!) an Unfällen mit 13 Toten und 720 Verletzten. Insgesamt gab es 368 getötete Fußgänger in 2022. Fahrradfahrer sind also an ziemlich genau 3,5% der tödlichen Unfällen mit Fußgängern beteiligt, Hauptschuld tragen sie lt. Artikel an ca 60% davon. Das dürften so ungefähr 2% aller tödlichen Unfälle mit Fußgängern sein. Der Löwenanteil am Rest dürfte das
Auto sein.
Ich glaube ich habe die Studie gefunden: https://www.udv.de/udv/presse/stress-auf-dem-gehweg-studie-zeigt-probleme-zwischen-radfahrern-und-fussgaengern-154810#tab-154800
Weder Radfahrer, noch Fußgänger sind hier schuld. Die auf Autos ausgelegt Infrastruktur und deren Planer sind schuld.
Genau! Wären die Straßen besser könnte ich besser an die Fußgänger achten
Steht im Artikel:
Mit 54 Prozent ereigneten sich die Unfälle überwiegend auf Radwegen. Problematisch seien zudem Fußgängerzonen, die für Radfahrer freigegeben sind, sowie Bereiche um Haltestellen des Nahverkehrs. Auch Sichtbehinderungen durch parkende Autos machten die Unfallforscher demnach als Gefahr aus. Dies begünstige etwa, dass Fußgänger überraschend auf Radwege treten. Weitere Gefahren gehen von schmalen Radwegen sowie Zweirichtungsradwegen aus.
Blöd gesagt: Ursache sind also
a) Fußgänger, die auf Radwegen rumlaufen. Infrastrukturthema und wir wissen, dass die Radwege so kacke sind, weil die Autos so viel Platz nehmen b) Haltestellen des Nahverkehrs. Klassisches Infrastrukturthema, wenn die Busse dann Leute direkt auf Radwege kippen c) Sichtbehinderungen durch parkende Autos. Hier darf man sicherlich auch Falschparker erwähnen d) freigegebene Fußgängerzonen. Auch ein Thema der Infrastruktur - denn eigentlich sollte man als Radfahrer auch drumrumgeleitet werden können e) schmale Radwege = Infrastruktur
Naja, der Fußgänger bekommt in der Regel am seltensten die Schuld, auch wenn er einem vors Auto/Fahrrad oder sonstiges rennt.
In sechs von zehn Fällen gelten Radfahrer als Unfallverursacher
Da wäre es interessant wie die anderen vier von zehn Fällen verteilt sind. Leider habe ich die eigentliche Studie nicht gefunden.
Mit 54 Prozent ereigneten sich die Unfälle überwiegend auf Radwegen.
Diese Fälle klingen ja erst einmal nicht unbedingt nach dem Radfahrer als Unfallverursacher selbst wenn sie ggf. durch mangelnde Reaktion eine Mitschuld tragen.
Auch Sichtbehinderungen durch parkende Autos machten die Unfallforscher demnach als Gefahr aus. Dies begünstige etwa, dass Fußgänger überraschend auf Radwege treten.
Hier wäre interessant zu wissen wer hier als Unfallverursacher gilt.
Diese Fälle klingen ja erst einmal nicht unbedingt nach dem Radfahrer als Unfallverursacher selbst wenn sie ggf. durch mangelnde Reaktion eine Mitschuld tragen.
Das ist die Frage, ich hab es schon so interpretiert. Am Ende ist man in der Konstellation ja der stärkere Verkehrsteilnehmer und ich weiß nicht ob das nur so ne Binsenweisheit ist oder tatsächlich juristisch festgelegt, aber damit hat man ja im Volksmund ne höhere Verantwortung und muss auch Fehlverhalten von den schwächeren Teilnehmern antizipieren. Genau so bei den parkenden Autos, was zwar natürlich mal wieder ne Frechheit ist, dass öffentlicher Straßenraum umsonst und zur reduzierten Sicherheit der restlichen Verkehrsteilnehmer an parkende Kfz verschenkt wird, aber im Endeffekt können sie keine Ausrede dafür sein jemanden zu spät gesehen zu haben, man muss dann eben aufmerksamer/langsamer fahren. Würden wir hier von Kfz-Fahrern genau so erwarten, dass sie ihre Geschwindigkeit an unübersichtlichen Stellen anpassen.
edit weil @Sollbruchstelle@feddit.de zumindest den Klappentext der Studie verlinkt hat und ich es mal überflogen habe:
Da diese UDV ja doch explizit infrastrukturelle Änderungen als Konsequenz fordert ist es schon mindestens befremdlich diese strafrechtliche Bewertung von Einzelfällen als Grundlage zu nehmen, zumal die infrastrukturellen Änderungen sich mit “Radfahren überall verbieten oder kritisch bewerten” zusammenfassen lassen. Mag ja sein dass ein Radfahrer verkehrsstrafrechtlich der Unfallverursacher ist wenn ein Fußgänger schlecht sichtbar zwischen parkenden Autos hervortrat, aber wenn ich ein Unfallforscher bin und infrastrukturelle Änderungen fordere sollte die infrastrukturelle Ausgangssituation vielleicht eine größere Rolle spielen als der juristische Unfallverursacher im Einzelfall.
Schon ziemlich offensichtlich woher hier der Wind weht!