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Die Vergleiche mit persönlicher Schuld gehen etwas am Thema vorbei, sind eben was anderes.
Wer soll denn sonst die Opfer entschädigen, wenn die Täter persönlich nicht mehr haftbar sind? Andersrum profitieren deren Nachfahren ja auch von dem, was sich unrechtmäßig angeeignet wurde, ob Besitz oder Arbeitskraft.
Für systemische Ungerechtigkeit gibt es leider keine schöne Lösung. Aber da als Privilegierte nur auf sich zu schauen und zu sagen “waren wir nicht” greift bei dem Thema etwas zu kurz.
Schlimm das solche Texte von einer Redaktionsleitung kommen. Scheiß auf Medien und Politik. Das geht Hand in Hand um die Leute gegen einander aufzuhetzen. Schuld verspüre ich keine…
Meine Eltern haben ihr Konto immer bis zum Anschlag überzogen, und auch sonst war vieles nicht zum besten bestellt bei uns. In diese Verhältnisse wurde ich hineingeboren, ob ich wollte oder nicht - ich erbte im übertragenen Sinne ihre Schulden, auch wenn ich nichts dafür getan hatte, sie anzuhäufen. Lässt sich das 1:1 übertragen? Wahrscheinlich nicht. Aber ein Gedanke noch in die Richtung: ähnlich wie beim Kolonialismus haben sehr viele Menschen in Deutschland vom Holocaust profitiert - Betriebe, Häuser, sonstige Besitztümer die an deutsche übergingen, Zwangsarbeit etc. Ich finde da könnte man schon argumentieren, das wir alle/viele die durch diese Praktiken aufgenommene Schuld geerbt haben und damit umgehen müssen
Kannst dein Erbe aber auch ausschlagen. Alle Konzepte die Menschen Verantwortung für Tate andere aufzwingen sind recht bescheuert. Wie kann man für etwas verantwortlich sein worauf man beim besten willen keinerlei Einfluss hatte?
Das schützt dich nicht vor dem Pflichtteil des Erbguts, der dir immer zusteht, den du aber auch nicht ausschlagen kannst.
Fick dich ins Knie Zeit Plus. Ich bin 1981 geboren und kann logischerweise gar keine Schuld an Dingen haben die vor meiner Geburt stattgefunden haben