Er wolle “die Politik der vielen machen”, erläuterte Nehammer. Denn es sei “schlecht, wenn die Ausnahme die Regel wird”. Als lebensnahes Beispiel zog er dazu die populäre Schnitzelkarte: “Kein Mensch muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn er ein Schnitzel isst”, meinte der Regierungschef. Gleichzeitig aber gelte: “Es ist voll okay, wenn man sich entscheidet, vegan zu leben.”
Viele Schnitzelesser und -esserinnen, wenige vegan lebende Menschen: Beim Thema Ernährung läuft Normalität à la Nehammer auf den Erhalt des Status quo in Österreich hinaus. Das lässt sich urtümlich und gemütlich an und wurde vom Bundeskanzler in weiterer Folge auch auf das Autofahren ausgeweitet: Niemand müsse ein schlechtes Gewissen haben, das Auto zu nehmen, “wenn er auf das Auto angewiesen ist”, sagte er. Bei näherer Betrachtung tendieren diese Aussagen jedoch politisch betont nach rechts.
Wer kennts nit? Da will ma a Schnitzel essen und wird dumm auf seine Ernährung angesprochen! “Du musst doch kein Schnitzel essen!” oder “Früher hast ja auch keine Schnitzel gegessen!” muss ma sich da anhören. Zum Glück passiert des Veganern und Vegetariern nie! /s