Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben im internationalen Leistungsvergleich PISA im Jahr 2022 das bisher schlechteste Ergebnis erzielt. Auch in den meisten anderen OECD-Staaten sanken die akademischen Fähigkeiten.
Der Abwärtstrend begann 2012. Was ist da bzw in den Jahren davor geschehen? Die Schulschließungen in der Pandemie scheinen das ja nur verstärkt zu haben.
Du musst neu hier sein, der Abwärtstrend hat lange vorher angefangen. In den 1990ern wurde das Schulsystem auch schon kaputtgespart.
Überraschung! Nachdem die Kinder (zumindest von den Schulen) während Corona hängen gelassen worden sind.
Das Hängenlassen während Corona war einfach nur eine konsequente Fortsetzung des Status Quo und und kam nicht überraschend, wir reden immerhin vom deutschen Schulsystem. Das scheißt seit Jahrzehnten auf alle Betroffenen.
Jetzt wird wieder ein paar Wochen lang die PISA-Sau durchs Dorf getrieben und die “Bildungspolitiker” aller Parteien profilieren sich mit Sonntagsreden, danach bleibt Alles, wie es war (außer die Wände in den Schulen, da fällt evtl. zwischenzeitlich noch mehr Putz ab). Bei der nächsten PISA-Studie setzen dann Alle wieder ihr überraschtes Pikachugesicht auf und der Kreislauf fängt von vorne an.
Ich habe eine deutsche Schule besucht. Daher lese ich nicht den Artikel, lasse aber trotzdem einen Kommentar ab.
Hast Du einen Artikel über das schlechte Abschneiden deutscher Schulen im internationalen Vergleich gelesen, hast Du alle gelesen. Da steht selten was neues drin, meistens wird da nur in irgendeiner Form Überraschung geheuchelt, dass die Zustände so sind, wie sie sind, obwohl niemand, der innerhalb der letzten drei bis vier Jahrzehnte das deutsche Schulsystem erlebt hat, ernsthaft überrascht sein sollte.
obwohl niemand, der innerhalb der letzten drei bis vier Jahrzehnte das deutsche Schulsystem erlebt hat, ernsthaft überrascht sein sollte.
So einfach ist das nicht. Nach dem ersten Pisa-Schock gab es so einiges an Reformen (vor allem wurde das dreigliedrige Schulsystem aufgeweicht) und die Ergebnisse der Pisa-Studie, an der ich teilgenommen habe, waren gar nicht so schlecht. Wenn wir weiterhin eine schrumpfende Schülerschaft gehabt hätten, wäre wohl noch was drauß geworden. Mit “demographischer Dividende” (weniger Schüler, gleich Ausgaben -> mehr Geld für Schüler) hätte man da einiges erreichen können.
Dumm ist vor allem, dass die Politik nicht auf die Zuwanderung reagiert hat. Jetzt hat man nicht nur plötzlich mehr Kinder, sonder auch mehr Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf (Spracherwerb, Kriegstrauma…). Natürlich könnte man jetzt z.B. mit Schulden oder Steuern ebenfalls mehr Geld in die Schulsysteme stecken - immerhin erhöhte die höhere Zahl an Kindern die erwartete Zahl der Steuerzahler, die Schulden pro Kopf sinken also - aber da eine schwäbische Hausfrau angeblich nicht so rechnen würde, geht das leider nicht.
Ich finde es krass, dass Bildung Ländersache ist und es trotzdem so schlecht läuft. Eigentlich müssten ein paar Länder doch gute Ideen haben wie man es besser machen kann und die könnten die anderen dann kopieren. Also quasi wir schreiben von den Finnen ab oder so.
Bildung müsste Bundessache sein, und vom Niveau her nicht nach Berliner Standard.
Man hat das ja unter anderem gemacht, weil man die Lehren aus der Nazizeit gezogen hat und somit kein zentrales Bildungssystem mehr anfällig für propagandistischen Missbrauch machen wollte. Ironischerweise ist es jetzt das gleiche föderale System, dessen immense Schwächen die Gesellschaft so verblödet hinterlässt, dass diese wieder anfällig für Nazi-Propaganda wird.
Das heißt es gibt noch weiteres Potential zum Einsparen. Wir sollten keine neuen Schulden für zukünftige Generationen machen, die sie aufgrund fehlender Bildung sowieso nicht zurückzahlen können. /s