Die Dokumentation erzĂ€hlt John Laws Geschichte, die einen großen Bezug zur heutigen Zeit hat, denn sie enthĂ€lt alle Zutaten der gegenwĂ€rtigen Krise: Finanzblasen, Staatsschulden, Gelddrucken und Gier. Als Experten kommen der ehemalige Chef der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, der Crash-Prophet Max Otte und der ehemalige Kommunikations-Chef der SociĂ©tĂ© GĂ©nĂ©rale, Hugues Le Bret, zu Wort.

Der Schotte John Law (1671-1729) ist ein blitzschnell kalkulierendes, mathematisches Genie. Sein Spezialgebiet sind die Wahrscheinlichkeiten. In den Salons von London erspielt er sich mit seinen FĂ€higkeiten ein kleines Vermögen - und verprasst es gleich wieder mit den begehrtesten MĂ€tressen der Stadt. 1694 tötet er im Duell einen Nebenbuhler und muss in die Niederlande fliehen. In Amsterdam studiert er das dortige Finanzsystem und kommt mit der Idee von “kĂŒnstlichem Geld” - durch GoldmĂŒnzen gesicherte Banknoten - in Kontakt. Eigene Gedanken zur Geldtheorie veröffentlicht John Law 1705 in einem viel beachteten Buch.

Der Duc d’OrlĂ©ans, der 1715 fĂŒr seinen minderjĂ€hrigen Neffen Regent von Frankreich wird, freundet sich mit ihm an. Law schlĂ€gt ihm vor, eine Bank zu grĂŒnden und Banknoten zu drucken, um die katastrophale Finanzsituation des Landes nach der Regierungszeit Ludwigs XIV. wieder in den Griff zu bekommen. Und tatsĂ€chlich erhĂ€lt Law gleich nach dem Tod Ludwigs die Erlaubnis zur GrĂŒndung der ersten Bank Frankreichs, der “Banque Royale”, die erstmals Papiergeld ausgeben darf. Die Krone ist praktisch ĂŒber Nacht schuldenfrei, und John Law wird zum obersten Finanzverwalter Frankreichs bestellt.

Laws grĂ¶ĂŸter Coup ist freilich die Erfindung der Volksaktie. Die Aktiengesellschaft, die sie herausgibt, nennt er Compagnie d’Occident, im Volksmund “die Mississippi-Gesellschaft”. Ihr GeschĂ€ft ist die Ausbeutung der französischen Kolonien in Amerika. Law vermutet in Louisiana große Goldvorkommen. Konkrete Beweise dafĂŒr hat er allerdings nicht. Dennoch gelingt es ihm, eine unglaubliche Aktieneuphorie auszulösen, und das nicht nur in Frankreich. Plötzlich kann jeder schnell reich werden - unabhĂ€ngig von seinem gesellschaftlichen Stand. Bewundernd werden diese Leute “MillionĂ€re” genannt.

Die Aktienblase um die Mississippi-Gesellschaft nimmt gigantische Ausmaße an. Nur das versprochene Gold bleibt aus. Im November 1719 steht fest, in Louisiana gibt es kein Gold. Die Spekulationsblase platzt, der Wert der Aktien sinkt ebenso rasch wie das Vertrauen in das Papiergeld. Law fĂŒrchtet, vom Mob gelyncht zu werden, und flieht nach Italien. Die “Banque Royale” wird aufgelöst, die alten GoldmĂŒnzen werden wieder das einzig vertrauenswĂŒrdige Zahlungsmittel. Law stirbt im Februar 1729 wĂ€hrend des Karnevals in Venedig an einer LungenentzĂŒndung.

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