Zurzeit zermürbt mich das Pendeln mit der Bahn wieder, bin gerne mal 4 Stunden am Tag mit dem Zug unterwegs. Was habt ihr so für Tipps?
4 Stunden ist krass lange.
Ja das stimmt. Spürt man nach ein paar Jahren auch echt in den Knochen muss ich sagen. Ich wünschte es gäbe in der Bahn mehr Möglichkeiten sich irgendwie in Bewegung zu halten. Wenn man den Gang auf und ab läuft, kommt man sich nach dem dritten Mal schon echt komisch vor.
Einfach ans Stromnetz angeschlossene Laufräder aufstellen! Was für die Gesundheit UND das Klima tun, das wär doch was!
wieso hast du in der Zeit dir weder einen anderen Wohnort noch Job gesucht?
Tipps - kündigen (wenn möglich)? Umziehen?
Beides leider keine Option. Grund für das Pendeln ist ein Studium in einer anderen Stadt und ein Umzug ist aus familiären Gründen ausgeschlossen. Danke trotzdem!
Uff. Vielleicht öfter Mal einen Tag remote machen wenn das bei manchen Vorlesungen geht? Oder mal eine Nacht bei einem Freund vor Ort verbringen? Auf jeden Fall im Zug arbeiten (Hausarbeiten/Übungen) wenn dein Studiengang das zulässt. So vergeht nicht nur die Zeit schneller sondern du hast auch mehr Freizeit wenn du ankommst.
Aber du wirst so oder so am Ende zwei soziale Umfelde haben in denen du jeweils wenig Zeit verbringst :(
Laberpodcasts oder generell Podcasts hören. Immer ungefähr eine Stunde lang und man hat viel weniger das Gefühl alleine zu sein, wenn man einem Gespräch zuhört.
Ist ein bissl abgedroschen, aber mir hilfts voll: angeleitete Meditation. Kannst easy eine halbe Stunde rüber bringen und es entspannt enorm.
Ich habe “Waking up” verwendet aber da ist die bezahlversion übel teuer, jetzt verwend ich “Healthy Mind”.
Ist das gut in der Bahn machbar? Meditation wurde mir auch schon öfter für andere Dinge empfohlen.
Ja, lad dir Healthy Minds runter, ist gratis und von einer Uni. Die betonen extra dass man dafür nicht absolute Ruhe braucht, das geht auch bei alltäglichen Aktivitäten.
Die Apps sind alle sehr unterschiedlich, wenn dir die Sprecher dort nicht gefallen schau dich ein bisschen um.
Naja, wenn du etwas gegen den Zustand tun möchtest, und nicht nur gegen das Gefühl: Leute kennenlernen!
Da könnten die anderen Tipps sogar kontraproduktiv sein, die dich mit Stöpseln in den Ohren weiter sozial isolieren.
Du kannst
- in der Bahn Leute anquatschen
- in der verbliebenen Freizeit einer regelmäßigen Gruppentätigkeit nachgehen
- daten
- Angebote von meetup oder nebenan.de nutzen
- mehr Kontakt zur Familie suchen, z.B. während den Fahrten mal wieder wen anrufen
Ist jedenfalls kein Schicksal, was du einfach akzeptieren musst. Die ersten Schritte können schwer sein, aber auch das lässt sich üben.
Das sind gute Ratschläge, danke dir dafür. Es geht mir tatsächlich nur um das Gefühl. Ich glaube dass der Ursprung eher psychosomatisch ist. Die Ursachen sind mir auch hinreichend bekannt, aber es gibt aktuell keine Alternative zu meiner Situation und deswegen schaue ich, wie ich das Beste daraus mache. Einsam im allgemeinen Sinn von „alleine“ würde ich mich auch nicht bezeichnen. Ich habe eine gute Familie zuhause und auch einen guten Freundeskreis. Es ist eher der mentale Struggle gepaart mit der zermürbenden, langen Fahrt die mir mal mehr, mal weniger schwer fällt.
Nur eine Idee: Einsamkeit ist Alleinesein im eigenen Leben. Du kannst zwar von Menschen umgeben sein, dich aber dennoch allein fühlen. Es geht darum, Leben zu teilen und an anderer Leben teilzuhaben. Vielleicht lohnt sich ein Blick auf den bestehenden Freundeskreis mit der Frage, welche dieser Freundschaften sich noch vertiefen ließen.
aber es gibt aktuell keine Alternative zu meiner Situation
Es gibt garantiert unzählige Alternativen, wahrscheinlich nur keine zu denen du mental bereit bist.