40 points

Das ist nicht nur im Glasfaserausbau so. Das gesamte Baugewerbe ist voller ausbeuterischer Geschäftsmodelle mit Verschleierung von Dumpinglöhnen, Ausbeutung und Pfusch durch endlose Ketten von Subunternehmen.

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65 points

Dringend benötigte Arbeitskräfte aus dem Ausland werden in allen möglichen Branchen verarscht und über den Tisch gezogen, auch in Medizin, Pflege, Landwirtschaft, Gastronomie und wo nicht noch.

Irgendwann kommt niemand mehr nach Deutschland, weil man hier bekannterweise nur als Dreck gilt, und dann wundern sich bestimmt wieder alle, wieso nichts mehr geht. Ich freue mich schon auf das Gejammer.

Ernsthaft.

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19 points

Das ist leider ein weiterer Baustein in dem Gewebe der unbequemen Wahrheit das viele unserer Mitbürger leider einfach sehr arrogant geworden sind. “Die sollen sich doch freuen das die hier in DEUTSCHLAND arbeiten dürfen! DANKBAR SOLLEN SIE SEIN!” Das Deutschland mittlerweile auf fremde Facharbeiter angewiesen ist, ist diesen Personen fremd oder einfach egal.

Anekdote die mir ein ähnliches Gefühl gab:

Spoiler

Ein Freund von mir arbeitet in einer sozialen Einrichtung, die Möbelspenden annimmt und verteilt u.a. auch an Geflüchtete. Eines Tages wurden er und sein Chef zu einem Spender eingeladen, um mögliche Spenden in Augenschein zu nehmen. Es waren einfach ca. 40 Stühle. Als die dem Spender dann sagten, sie würden die Stühle nicht haben wollen (weil sie 1. dafür keinen Lagerplatz haben und 2. sogar mehr als genug Stühle auf Vorrat haben) war dieser so empört das seine Stühle “nicht gut genug sein” für Geflüchtete das er tatsächlich die Zeitung anrief, ganz nach dem Motto “Die sollen dankbar sein für meine alten Stühle! Wie können die es wagen, diese nicht anzunehmen!”. Die Reporterin tauchte dann am nächsten Tag bei dem Betrieb auf, schaute sich kurz im Lager um und bestätigte “Ja, da sind viele Stühle im Lager.”. Absolut lächerlich.

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5 points

Es ist auch schon lächerlich, das die von der Zeitung überhaupt kam.

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11 points

Es ist aber gut, dass sie sich selber ein Bild gemacht hat und nicht Stumpf nachgeplappert hat.

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15 points

Das Problem ist, dass bei öffentlichen Ausschreibungen der Billigste genommen werden muss. Egal wie der Ruf und die Bedenken gegen den Billigsten sind, du musst ihn nehmen, oder das Thema um ein Jahr vertragen und dann hoffen dass dann der Bessere ein günstigeres Angebot abgibt.

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4 points

Normalerweise erhält der gewünschte Betrieb schon einen Anhaltspunkt wo sein Angebot preislich sein muss um den Zuschlag zu bekommen. Meistens gibt es 2-3, die man gerne nehmen würde. Einer davon legt dann einen super Preis hin, wird genommen und holt sich den Rest über Regieleistungen wieder rein. Ist bei Baustellen ja kein großes Problem.

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14 points

Weiß nicht wie das in anderen Bundesländern geregelt ist, aber zumindest in Bayern ist das so nicht korrekt:

Das Herzstück der öffentlichen Vergabe ist die Wertung der eingegangenen Angebote. Dabei ist nach den geltenden vergaberechtlichen Vorschriften im Ober- wie im Unterschwellenbereich der Zuschlag nicht auf das billigste Angebot, sondern auf das „wirtschaftlichste“ Angebot zu erteilen. Die Erteilung des Zuschlages allein nach dem Preis ist zwar möglich und mit einem geringeren Aufwand verbunden. Der Auftraggeber hat es jedoch in der Hand, neben dem Preis auch qualitative Zuschlagskriterien vorzugeben und bei der Wertung der Angebote zu berücksichtigen.

Hervorhebung durch mich, Quelle (PDF).

Wahr ist aber natürlich, dass du dir als öffentliche Verwaltung weniger Arbeit machst (musst keine Bewertungsmatrix erstellen) und dich auch weniger angreifbar machst (weniger Chance, verklagt zu werden und damit das Projekt zu verzögern), wenn du einfach das billigste Angebot nimmst.

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5 points
*

Das ist interessant, da all unsere Gemeinderäte nicht den billigsten Anbieter wollten, aber angeblich keine Möglichkeit gesehen haben auf den favorisierten Anbieter zu wechseln, ohne das Projekt auf unbestimmte Zeit zu verzögern. Dabei die Frage: was ist bei Glasfaser wirtschaftlicher als das billigste Angebot? Die Leistung ist schließlich immer die Gleiche: pro Haus eine Glasfaserleitung

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10 points

Potentielle Fehler bei schlechter Auftragsumsetzung können teuer werden.

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8 points

Wenn die Angebote schon vorliegen, dann ist das Kind vermutlich schon in den Brunnen gefallen, es sei denn, der unliebsame Anbieter ist unseriös (z.B. schonmal wegen Schwarzarbeit aufgefallen) oder der Preis selbst ist unseriös (so niedrig, dass es unter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie Mindestlohn nicht umsetzbar ist), dann könnte es ausgeschlossen werden.

Der Witz am Begriff der Wirtschaftlichkeit ist, dass du nicht nur auf den Preis schauen musst, sondern auch Sekundärziele wie Umwelt- oder Sozialverträglichkeit vorgeben kannst, deren Einhaltung du dann mittels Zuschlagskriterien (vulgo: Bewertungskriterien) bewertest. Diese fließen dann in eine Bewertungsmatrix ein, und das “wirtschaftlichste” Angebot ist dann dasjenige, welches bezüglich dieser Kriterien das beste Leistungs-Preis-Verhältnis hat. In der verlinkten PDF findest du auf Seite 13 ein Beispiel.

Damit fairer Wettbewerb möglich ist, darfst du dir diese Bewertungskriterien aber nicht im Nachhinein aus den Fingern saugen, damit dein Lieblingskandidat gewinnt, sondern musst sie vor der Ausschreibung/Angebotseinholung festlegen und den Bewerbern mitteilen.

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5 points

Es ist doch aber nicht der Staat der Glasfaser ausbaut. Die klopfen sich noch selbst für Kupfer auf die eigene Schulter.

Wenn Telekom und Co. mal eine aus hundert Straßen in Deutschland ausbauen ist das doch keine öffentliche Ausschreibung oder?

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3 points

Verschiebt das Problem zwar, aber ändert es nicht. Warum sollte Telekom etc. Nicht den billigsten nehmen?

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