Ich nämlich nicht. Jedes Mal, wenn ich 3D-gedruckte Teile sehe, sind die von eher schlechter Qualität. Keine glatten Oberflächen, die Sachen zerbrechen leicht und es fühlt sich in der Hand einfach noch billiger an als normaler China-Schrott.

Woran liegt das? Und wird das jemals besser (und zwar massentauglich, nicht irgendwelche unbezahlbaren Wundergeräte)?

22 points

Was du dir anscheinend vorstellst, eine massentaugliche, günstige Maschine, die unkompliziert perfekte Teile ohne Nacharbeit ausspuckt, die aus der Spritzguss-Maschine hätten kommen können, die gibt es nicht, und wird es auch auf absehbare Zeit nicht geben.

Es gibt eine riesige Spannbreite an 3D-Druckern, unterschiedlicher Preis, Qualität, Material, Methode, etc. Es gibt die ganz billigen FDM-Drucker, an die du vermutlich denkst, die sind trotzdem ein halbes Wunder für das was sie kosten, und wie einfach sie konstruiert sind. Ich hatte im Studium vor dem Hype, während des Anfangs des Reprap-Projekts, an einem mitgebaut, und wir waren begeistert, als wir am Ende etwas rausgekriegt hatten, was beinahe an einen Würfel erinnert hat.

Aber dann gibt’s die besseren Heim-FDM-Drucker, sowas wie Prusa und Ultimaker, die produzieren schon ansehnliche Drucke. Dann gibt’s welche mit Kunstharz, noch bessere Qualität, aber recht ekliges Zeug, und Putzaufwand. Lasersinter-Geräte, die Nylon oder Metall drucken können, was da rauskommt wird industriell benutzt. Aber ekelhafter Staub, das willst auch nicht zuhause haben. Und noch mehr, es gibt Maschinen die kosten mehr als dein Haus und bauen Turbinen und Teile für Luft- und Raumfahrt.

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13 points

klares “kommt darauf an”

im industriellen? ja. rapid prototyping und bestelldienste für gedruckte Bauteile sind schon lange mehr als gut genug.

privat? da ist das spielerei - für den einen oder anderen Bastler sicher nett, aber die breite Masse braucht keinen Drucker.

Qualität und Material sind übrigens lösbar - aber das macht die Sache halt noch teurer. (3D Druck ist ja nicht nur jene genau zwei Thermoplaste in Spuren aufeinander kleben)

Und z.B. Metalle hochauflösend sintern lassen ist etwas das Otto Normal evtl. mal fertigen lässt, aber nicht zuhause selber macht.

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7 points

Ist bei fdm halt inhärent, resin printer machen da viel viel bessere teile. Fdm ist halt viel billiger.

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2 points

mein Eindruck ist das die Auswahl an resins für Zuhause Recht schlechte Materialeigenschaften haben. selbst ein tough Resin sieht gegen simples ABS filament für FDM Drucker alt aus. Wenn man minimal mehr ausgibt bekommt man sogar hochinteressante copolymere mit noch besseren Eigenschaften, zb. Nylon oder Tritan.

solange man mechanische teile so konstruiert das sie nicht in z Richtung auf Zug belastet werden kann man fdm gedruckte teile wunderbar für mechanisch anspruchsvolle Zwecke nutzen.

Alles was ich bisher an Resin gesehen habe taugt gerade so für Dekoration, aber ein mechanisch beanspruchten Teil wie zb. einen Schutzblechhalter am Fahrrad oder Rolladen endstabgleiter wollte ich damit nicht drucken wollen, genauso wenig Dinge die sehr warm werden können.

Angeblich gibt es durchaus auch bessere engineering resins mit besseren Eigenschaften, aber so wirklich fündig bin ich da nicht geworden. gibt es da irgendwas das zb. mit Tritan oder auch nur Abs mithalten kann?

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5 points

Ich finde man muss schauen wofür 3d Druck genutzt werden kann. Ich selber als Metallbauer habe die Möglichkeit Werkstücke auch aus festeren Materialien zu fertigen wenn ich es benötige.

Häufig sehe ich aber auch die Option Dinge 3d zu drucken vorallen wenn es ums projektieren und Prototypen bauen geht oder Teile welche nur eine geringere Last aushalten müssen(auch wenn gering relativ ist, ich würde nicht sagen daß sie leicht zerbrechen, vorallen wenn man 3d Druck gerecht modelliert)

Stärken des 3d Druckes sind meiner Meinung nach die schnelle Anfertigung von Prototypen und die Möglichkeit Formen zu machen die wenn dann nur sehr aufwendig anderweitig gefertigt werden können.

Schwächen sind das 3d Druck für die Massenproduktion so gut wie nie die beste Option ist, die Materialwahl eingeschränkt ist, die ungeklärten Fragen was Recycling und Gesundheitsrisiken angeht und dass häufig Nachbesserung notwendig ist.

Ein Punkt noch zur Oberflächengüte welche du kritisiert hast, es gibt nicht das eine 3d Druck Verfahren sondern eine Vielzahl (fdm(das klassische mit der Materialrolle), Pulverdrucker, Drucker welche ein Harz verwenden, Metalldrucker (welche im Endeffekt nur ein CNC Schweißgerät sind) …) Und jedes dieser Verfahren hat unterschiedliche Eigenschaften, Vor und Nachteile, fdm ist zum Beispiel inzwischen sehr günstig geworden ist aber in den Materialien beschränkt und hat keine guten Oberflächen.

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5 points

Die Oberflächenqualität ist gut, wenn man darauf wertlegt und auch die Haltbarkeit. Für Tests zur Belastung empfehle ich dir den Videokanal auf YouTube CNC Kitchen.

Warum manche Quali augenscheinlich schlecht ist, liegt oft an der aufgewendeten Zeit. Da kann man ganz schön was rausholen, wenn es “nur halten soll”

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