Unmittelbar vor einem Bund-Länder-Treffen zur Krankenhausstrukturreform am Donnerstag stellen sich die Gesundheitsminister gegen ihren Kollegen auf Bundesebene, Karl Lauterbach. Sie lehnen es ab, die Kliniken in die von Lauterbach vorgesehenen drei Qualitätslevel einzuteilen. “Die geplante Einführung von Leveln ist für eine erfolgreiche Krankenhausreform nicht notwendig”, heißt es in einem ZEIT ONLINE vorliegenden Beschluss vom Dienstag, den die Landesminister einstimmig fassten. Hintergrund ist die Befürchtung, dass eine solche Klassifizierung Patientinnen und Patienten abschreckt, sich zur Behandlung in Kliniken zu begeben, die mit einem niedrigen Level kategorisiert werden. Die schlechter eingestuften Krankenhäuser könnten dadurch wirtschaftlich zugrunde gehen.

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Hmm. Es gibt sicherlich Kritik an Lauterbach Plänen. Aber dass es schlecht sein soll dass Patienten OPs nicht mehr dort machen lassen wo dies nachweislich schlecht ist muss mir jemand mal erklären.

So wie ich die Reform verstanden habe kann selbstverständlich bei einem Krankenhaus in verschiedenen Kategorien verschiedene Ergebnisse rauskommen. Dann wird in Buxtehude nicht mehr Blinddarm und Knie operiert, sondern nur der Blinddarm weil die das dort gut können.

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Ja im Moment muss man sich bei sowas auf den Ruf einer Klinik verlassen. Habe z.B. schon öfters eher schlechtes zu einer kleineren regionalen Klinik bei Herzkatheteruntersuchungen gehört. Von einer 80 km entfernten Spezialklinik, die sich nur um Herz-Kreislauferkrankungen kümmert habe ich da z.B. nur positives gehört.

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Ich komm bei der Argumentation nicht nach.

Politiker sorgen sich, dass eine konsequente Rationalisierung des Gesundheitswesens dazu führt, dass ihr kleines Kreiskrankenhaus zumacht und die Leute vom Land in Zukunft in die Uniklinik in der Großstadt müssen, was absolut unzumutbar wäre. Also gibt es eine Krankenhausreform mit Leveln; das Kreiskrankenhaus darf die Blinddarm-OP weiterhin anbieten und nur für die Herztransplantationen werden die Leute in die Uniklinik geschickt. Und jetzt haben die Politiker die Befürchtung, dass die Leute freiwillig mit ihrem Blinddarm in die Uniklinik gehen, weil die mehr Michelin-SterneLauterbach-Level hat und deshalb das Kreiskrankenhaus eingeht. Dieselben Leute, denen man nicht zumuten konnte, in die Uniklinik geschickt zu werden.

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Tatsächlich kam mir deren Gedanke bei der initialen Vorstellung, aber realistisch wird das trotzdem bei Heimatnaher Versorgung bleiben und nur komplexeres wird weiter geschifft. Die Situation haben wir eh schon.

Ich komme gerade aus dem OP meiner Uni, habe einen Blinddarm entfernt, weil das 20km entfernte Kreiskrankenhaus kein Personal hat das um 20:00 Uhr zu machen. Für uns ist das weiterreichen schon Alltag. So kriegen wir dann wenigstens eine bessere Vergütung und die kleine Klitsche hört auf ihre 3 Kolonkarzinome im Jahr zu verbocken

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