Die Krankenkassenbeiträge steigen 2025 sprunghaft an. Zwei Autoren der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung fordern nun mehr Marktwirtschaft und mehr Preissignale für Versicherte.
Auch in der solidarisch finanzierten Krankenversicherung könne Wettbewerb zu effizienteren Lösungen führen, ist Pimpertz überzeugt. Dafür hält er Preissignale für unerlässlich. Konkret schlägt der Forscher vor, dass die Kassen ihren Versicherten günstigere Tarife anbieten, die zum Besuch bestimmter Haus- und Fachärzte verpflichten. Die freie Arztwahl gäbe es dann nur noch gegen Aufpreis. Zugleich will es Pimpertz den Kassen erlauben, mit jenen niedergelassenen Ärzten, die durch dieses System bevorzugt Patienten zugeführt bekommen, individuelle Verträge abzuschließen. Durch die höhere Planbarkeit könnten sie ihre Arztpraxen effizienter gestalten und somit günstigere Tarife anbieten, ist der Forscher überzeugt.
Also so wie ich das mitbekomme gibt es momentan einen Ärztemangel, die meisten Praxen sind ausgelastet wenn nicht sogar überlastet. Was soll es da bringen, wenn mir meine KV vorschreibt zu welchem Arzt ich zu gehen habe?Wie soll das zu “höherer Planbarkeit” für die Praxen führen? Und wenn die Versicherungen individuelle Verträge mit Praxen abschließen sollen, dann klingt das für mich nach weniger Effizienz und entweder weniger Geld für die Praxen oder noch höheren Versicherungsbeiträgen.
2-Klassen Medizin? Die Lösung ist die 3-Klassen-Medizin! Denn wie wir alle wissen, sind alle Ärzte prinzipiell und ohne Ausnahme extrem kompetent und man ist bei jedem gut aufgehoben.
“Ist diese freie Arztwahl hier mit uns im Raum?” Ich glaube der Großteil der gesetzlich Versicherten ist froh wenn er überhaupt einen Arzt in der Nähe gefunden hat, der ihn aufnimmt.
Es gibt das Hausarztmodell (unter dem Namen kenne ich das zumindest) der Krankenkassen, bei dem sich Patienten verpflichten, bei wirklich jedem Anliegen immer zuerst den Hausarzt aufzusuchen und sich von dem überweisen zu lassen, wenn es geboten erscheint. (Ich glaube, Zahnarzt ist davon ausgenommen, und echte Notfälle natürlich auch.)
Die Krankenkassen versprechen sich davon weniger “Querschläger” bei den Fachärzten, die nun nicht mehr jede Kleinigkeit teuer diagnostizieren. Für die Patienten in solchen Vereinbarungen springt das Versprechen heraus, dass sie in der Praxis des Hausarztes nie länger als 30 Minuten warten müssen, auch und gerade bei spontanem Eintreffen in der Praxis. Also “reinkommen, drankommen”, wie beim Friseur.
Wie diese 30 Minuten eingehalten werden sollen, wenn alle Patienten eine solche Vereinbarung abschließen und wegen der leereren Facharztpraxen dann viel mehr Menschen zum Hausarzt drängen, ist wohl ein gut gehütetes Geheimnis der Krankenkassen. (Es soll gerüchteweise der Einsatz von Magie geplant sein.)
Ach ja, zum Thema: In einer Republik der Rentnerschwemme und des Arztmangels (die Ärzte gehen verständlicherweise alle in die Schweiz) wird “gar kein Arzt” wohl die Lösung sein. “Sozialverträgliches Frühableben” klingt lustig und ist allerdings einfach eine Tatsache.
Für die Holzklasse bleibt immer noch die Dorfschamanin oder der durchgeknallte Einsiedler im Wald.
Acetylsalicylsäure für alle und gegen alles? Bisschen Birkenborke? Gedanken und Gebete?
Ja, es gibt viele Wege.
Mehr Marktwirtschaft (=mehr Wettbewerb?) durch keine freie Arztwahl(=weniger Wettbewerb). Aha