Sehr wahrscheinlich wollen die etwas ähnlich Autoritäres wie die AfD-Wähler, aber mit komplizierter klingenden Begriffen beschrieben und mit einem Schleifchen dran das es weniger menschenverachtend aussehen lassen soll.
Ich vermute eher, dass CDU-Wähler “Systemwechsel” und “Regierungswechsel” nicht voneinander unterscheiden können und es ihnen darum geht, wieder eine schlafende Regierung zu etablieren. Die Unfähigkeit, System, Regierung und äußere Umstände voneinander zu trennen, ist ja auch genau der Grund, warum sie so eine Regierung wollen, statt sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen.
Klima-Aktivist:innnen: System change, not climate change!
Grünen-Wähler:innen: Hold my Immobilienbestand!
Ich denke, das Problem ist, dass “System(wechsel)” nicht näher definiert ist. Ich würde auf die Frage in der Umfrage auch mit Nein antworten, stimme der Aussage der Aktivisten aber trotzdem irgendwie zu.
In der Umfrage hätte ich das jetzt ohne nähere Angaben so interpretiert, dass wir unser aktuelles Regierungssystem komplett abschaffen und durch ein anderes (wie die Dinge laufen wahrscheinlich autoritäreres) ersetzen. Das will ich eigentlich nicht. Was ich allerdings will, ist das es einen systemweiten Wandel gibt und unser aktuelles System so verändert wird, dass mehr im Großen für den Klimaschutz getan wird.
Würde es mal Systemwechsel vs. Systemwandel nennen. Ob das die Grünenwähler*innen in der Umfrage und die Aktivist*innen auch so meinen, ist natürlich eine andere Frage.
Man kann sich natürlich viel einreden um seinen eigenen kleinbürgerlichen Konservatismus nicht wahrhaben zu wollen.
Na, dann mach doch einmal einen Versuch, OP’s Frage zu beantworten. Was verstehen denn die Wähler der anderen Parteien unter Systemwechsel?
Ja, das ist der eigentliche Schocker an der Grafik.
Von den Grünen glauben nur 11%, dass wir “auf eine ganz große Krise zu steuern, die nur durch einen Systemwechsel lösbar ist”? Platz 2 teilen sich FDP und Linke mit jeweils 24%. Da sind die Grünen ja quasi mit Abstand die konservativste Partei.
Also ein guter Teil der Klimabewegung will ja auch möglichst nicht radikal auftreten und fordert keine Art von Systemwechsel, die letzte Generation zum Beispiel.
Das letzte bisschen Sympathie die ich mit den Grünen hatte ist damit aber verschwunden, wenn man sich überlegt woher diese Partei einmal kam ist das nur eine Schande und wenn man den Klimawandel ernst nimmt noch umso mehr (was deren Wähler ja angeblich auch tun).
Dieses Jahr werden weltweit mehr Kohle- und Gaskraftwerke gebaut als jemals zuvor. Um nur die Baukosten wieder rauszukriegen werden die 30+ Jahre laufen müssen. Darum führt im Kapitalismus kein Weg. 30 Jahre unseren Planeten zerstören ist da das Minimum und jedes weitere Jahr Laufzeit werden die Anteilseigner der Kraftwerke verbitterter kämpfen als es je ein Klimaschützer getan hat. Ohne Systemwechsel der ganz großen Art kannst du die Sache aufgeben.
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Sind doch fast genauso viele “ja”-Stimmen bei den SPD-wählern oder?
Ja, die SPD ist zumindest auf dem Papier eine Partei die progressive Veränderung fordert. Die CDU hält ja auf dem Papier weiter am christlichen Weltbild fest, mit ein bisschen Martkliberalität reingemischt. Wo da jetzt ein Systemwechsel bei rauskommen sollte ist mir nicht ersichtlich.
Außer man folgt der Meinung, dass wir in einer grünen Diktatur leben, dann wäre die “Rückkehr” zu dem was die CDU will natürlich ein “Systemwechsel”
Anhand der ja/nein-Stimmen? Gar keinen. Schlechter clickbait.
Clickbait? Bei Allensbach? Für ein paar Klicks ist deren Arbeit sicherlich etwas zu teuer.
Na offensichtlich steckt kein Qualitätsjournalismus hinter dem der die Überschrift dazu erzeugt hat. Denn ganz offensichtlich sind CDU-Wähler mehrheitlich nicht davon überzeugt dass es einen Systemwechsel braucht.
Wer also daraus die Überschrift erzeugt, könnte genauso gut fragen „Welchen Systemwechsel wollen die Grünen?“ weil es ja einen bestimmten Prozentsatz der Grünen gibt die einen Systemwechsel befürworten. Oder allen anderen außer der AfD die mehrheitlich dafür zu sein scheint.
Das alles unter der Voraussetzung dass die Umfrage mit sowieso komisch vorkommt, denn dass kaum Grünen-Wähler einen Systemwechsel wollen, erscheint mir äußerst unwahrscheinlich.
dass kaum Grünen-Wähler einen Systemwechsel wollen, erscheint mir äußerst unwahrscheinlich
Den einzigen Systemwechsel, den man sich von Kretschmann & Habeck ernsthaft erhoffen kann, ist der von Diesel auf Strom im SUV.
Ja, das ist doch die Frage, was versteht die breite Masse unter “Systemwechsel”. Denn ich glaube nicht, dass die meisten Leute damit “Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung” meinen.
Die Frage ist augenscheinlich bewusst offen gehalten - natürlich meinen Linke dabei in erster Linie das Wirtschaftssystem, das das Wahlvieh von Union, AFD, Grünen und FDP ganz sicher nicht abwickeln will.
Die AfD-Kernwähler:innenschaft dürfte im Wesentlichen auf das Herrschaftssystem abzielen. Nur bei Union und FDP wird das eben etwas absurd.