Abstrakte Zusammenfassung: Suche euren Rat, wie ich im Kontext Bewerbungsorganisation für Lohnarbeit die Elemente Neugierde, Sorgfalt und Zeit gut verzahne um sinnvoll zu entscheiden.

Konkretere Langfassung: Ein Wechsel ist nötig, deswegen bin ich aktuell dabei neue Optionen auszuloten wie und wo ich in naher Zukunft anders lohnarbeite. Dafür recherchiere ich aktuell, stelle Unterlagen zusammen usw. usf.

Jetzt stehe ich aber vor einem Problem, bei dem ich nicht so recht weiß, welches Vorgehen für eine Lösung dessen klug wäre. Ich werde mich initiativ und auf Ausschreibungen/Stellen hin melden, bewerben und vorstellen.

  • Doch wie bekomme ich es organisiert für verschiedenste mögliche Einladungen nicht bloß schriftlich Offenheit zu signalisieren und tatsächlich längerfristig passende Verträge zu unterschreiben (hatte in der Vergangenheit eher faule Kompromisse machen müssen)?

    • Ich könnte mit A ein Kennenlerngespräch führen, während zeitgleich B versucht mich telefonisch zu erreichen. Schriftlich habe ich doch meine Erreichbarkeit und Offenheit angekündigt. Bei B würde ich also eventuell einen schlechten Eindruck machen.

    • C sitzt an einem anderen Ort und meldet sich leider ausgerechnet kurz nachdem ich bei D unmittelbar vor der Vertragsunterzeichnung bin. Also reisen/konferieren und hinhalten oder direkt unterschreiben?

    • Oder ich habe mich bereits für E entschieden, befinde mich in den ersten Tagen oder Wochen dort ein und plötzlich meldet sich F doch noch. Direkt E hinzuschmeißen wäre ja schön blöd, wer weiß ob es bei F überhaupt klappt oder so ist wie angenommen. Und bei E einen Vorwand zu (er)finden, um an einem Tag wegzubleiben wird auch nicht einfach.

Diese Mischung aus Entscheidungsschwäche, Idealismus, Grübelei und breite Neugier/Interessen sind Steine in meinem Weg.

Habt ihr Tipps, Hinweise oder bewährte Methoden aus eigener Erfahrung wie sich so ein Bewerbungszeitraum gut organisieren lässt? Wie geht ihr vor?

Danke euch!

Edit: Titel korrigiert

3 points

Hast du Zeit?

Ich hab vor meinem letzten Wechsel (2021) meine vorherige Stelle auf 30 Stunden eingedampft, das hat mir extrem geholfen mir Gedanken zu machen und mich zu sortieren.

Was auch hilft ist ein kleines monetäres Polster, mit dem du notfalls 3 Monate ALG-Sperre überbrücken kannst.

Und dann: Mach dir ein Bild davon wo du arbeiten willst. Lies dir die Inserate richtig durch, schau dir die Unternehmen an, sprich mit den Manschen.

Ich hab mal nen Job nach zwei Tagen geschmissen, weil ich mich komplett vertan hab bei der Einschätzung des Unternehmens. War scheiße, aber ging trotzdem auch irgendwie.

Wenn dich ein Job überzeugt, nimm ihn. Du hast da immer Probezeit. Die gilt auch für dich: Du schaust dir das Unternehmen an und wenn es nicht passt, dann gehst du wieder.

Diese “Lücken in den Lebensläufen” sind ein Gespenst aus alten Zeiten. Ausprobieren, weniger Nachdenken. Machen, machen, machen.

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3 points

Du machst dir echt zu viele Gedanken. Fang einfach an dich zu bewerben. Es werden sowieso nicht alle „Hurra, da isser endlich!“ schreien. Stellenwechsel dauert. Wenn du zufällig eine Zusage bekommen hast, der Vertrag unterschriftsreif bei dir liegt UND die Konditionen dir zu sagen, aber da ist noch dieses eine Interview morgen. Dann sage es einfach, dass du noch ne Woche Bedenkzeit brauchst wegen einem parallelen Interview. Dort sagst du das auch - Bitte zügig innerhalb einer Woche melden. Besser geht es doch gar nicht. Im Idealfall legt AG 1 noch n Batzen Gehalt drauf damit du sofort unterschreibst. ( Ich würde das Spiel aber nicht erlügen. Das kann dich schnell in die Defensive bringen). Viel Erfolg und Anfangen!

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2 points

Ich habe damals, um den Überblick zu bewahren, eine simple Excel-Tabelle mit allen Stellen angelegt, auf die ich mich beworben habe; dabei dann alle Rückmeldungen/Einladungen etc eingetragen. So hatte ich auch gut im Blick, was noch offen ist. Und was ich irgendwann gelernt habe: Stellenausschreibungen direkt lokal speichern. Es ist nicht schön, wenn man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten will, dir Ausschreibung aber nicht mehr zu finden ist und man nun auch nicht mehr genau weiß, worum es ging…

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1 point

mit A ein Kennenlerngespräch führen, während zeitgleich B versucht mich telefonisch zu erreichen

Solche Grübeleien passieren in der entspr. Orientierungs-Phase. Wenn du dann richtig angefangen hast mit Bewerbungen versenden, wird das kein Problem mehr sein.

Habt ihr Tipps, Hinweise oder bewährte Methoden aus eigener Erfahrung wie sich so ein Bewerbungszeitraum gut organisieren lässt?

Ich mach mir da immer eine sehr breite Ekzelliste. Jede mögliche Stelle bekommt eine Zeile. Die Spalten sind die durchgeführten Schritte bzw. die daraus ergebenen Daten, z.B.

Firma, Titel der Stellenanzeige, Datum wann gesehen, Link wo gesehen, Firma/Name des Vermittlers/Headhunters, Datum wann angerufen, Name bei wem, Datum wann Bewerbung geschickt, Datum wann Antwort erhalten, Datum wann telefoniert, Name mit wem, Datum 1. Vorstellungsgespräch, Namen aller Beteiligten, Datum 2. Vorstellungsgespräch usw. usf.

So habe ich alles festgehalten, vergesse nix und behalte den Überblick, und sehe auch, wo ich mal wieder nachfragen sollte.

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Arbeitsleben

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