Ich sehe da vor allem eine durchweg sehr einseitige Berichterstattung. Wenn ich das mit den “Gelbwesten” in Frankreich vergleiche: auch sehr einseitig. Aber genau andersrum. Die waren “die Guten”, weil die eben nicht für, sondern gegen Klimaschutz (durch höhere Steuern) protestiert haben.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (also fast alle) hat doch noch nie einen festgeklebten Demonstranten selbst gesehen. Ich bin häufig mit dem Fahrrad in Berlin unterwegs… und habe keinen einzigen je zu Gesicht bekommen. Das findet nur in den Medien statt. Also haben eben auch die Medien in der Hand was die Mehrheit der Bevölkerung darüber denkt.
Sehe ich ähnlich.
Was mich insbesondere aufregt (nicht nur bei diesem Thema) ist, wie sehr die anderen Medien nach wie vor der Bild hinterherrennen. Jede Schlagzeile der Bild wird sofort aufgenommen, jede Phrase wird analysiert und (meines Erachtens fast am schlimmsten) jedem Artikel wird unterstellt, dass damit “das Volk” abgebildet wird. Im Endeffekt hast du also einen Konzern, der hart Meinung macht (nicht abbildet!), eine Medienlandschaft, die einfach davon ausgeht, dass das das ist, worüber die Menschen reden und wie sie darüber denken und eine Politik, die dann darauf reagiert. Das passiert wieder und wieder - obwohl die Bild an sich für den öffentlichen Diskurs eigentlich kaum eine Relevanz hat. In Print sowieso nicht und online würde ich auch behaupten, dass das Publikum jetzt nicht unbedingt zu den Leuten zählt, die man durch Politik überhaupt noch abholen könnte.
Natürlich ist das eine “gemachte” Meinung.
Selbst betroffen ist wie gesagt praktisch niemand.
Bahnstreik, mit viel mehr Betroffenen, gleichzeitig, im ganzen Land? Ach guck: Da klingt plötzlich sowas wie Verständnis mit. Geht ja auch um klimafreundliche Verkehrsmittel. Die sind nicht so wichtig. Aber wehe, ein Autofahrer muss mal 20 warten! Geht ja gar nicht! Terror!