Die Bibel verbietet, âbei einem Mann [zu] liegen wie bei einer Frauâ (Lev 18,22) und bedroht die Beteiligten mit der Todesstrafe (Lev 20,13). Drei Stellen der Paulusbriefe (1 Kor 6,9; Röm 1,26f.; 1 Tim 1,10) nennen mĂ€nnlichen Analverkehr als eins von vielen Kennzeichen unglĂ€ubiger Menschen.
Da ich das Zitat von oben falsch in Erinnerung hatte, habe ich noch einmal nachgeschaut. Na ja.
Ich bin auch noch hierĂŒber gestolpert:
5 Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die MĂ€nner, die heute Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie zu uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren. 6 Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die TĂŒr, schloss sie hinter sich zu 7 und sagte: Meine BrĂŒder, tut doch nicht das Böse! 8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die noch nicht mit einem Mann verkehrt haben. Ich will sie zu euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefĂ€llt. Nur diesen MĂ€nnern tut nichts.
Das alte Testament ist schon ein tolles Buch.
Da geht es nicht um HomosexualitĂ€t, sondern um eine Vergewaltigung (und den besonderen Schutz der Gastfreundschaft, i.S. von ânehmt lieber meine Tochter als meinen Gastâ).
Ich habe da vielleicht den Kontext weggelassen, warum ich das pfostiert habe â nĂ€mlich weil ich die Idee âbitte vergewaltigt doch meine Töchter statt meiner mĂ€nnlichen GĂ€steâ fĂŒr halbwegs amoralisch halte. Nach modernen Standards.
Nicht strikt wegen der Frage nach HomosexualitÀt.
Wobei die Ăbersetzung an der Stelle auch Knabe heiĂen wĂŒrde in dem Kontext und sich auf Altgriechische SexualitĂ€t bezieht.
Jesus hat die Vorschriften und Gesetze des AT bestĂ€tigt: âBis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein TĂŒpfelchen vom Gesetzâ (Mt 5, 18).
Laut christlicher Lehre ist Jesus zudem der selbe Gott, der diese Regeln aufgestellt hat.
eins von vielen Kennzeichen unglÀubiger Menschen
Dazu passt dieses hier wohl ganz gut:
spoiler
ursprĂŒnglicher Pfosten: https://feddit.de/post/1409142
Diese Bibelstellen drĂŒcken vor allem etwas ĂŒber (1) die antike jĂŒdische Kultur aus, die auf Fortpflanzung existentiell angewiesen war, und (2) die Situation des frĂŒhen Christentums in der antiken Welt aus, dass sich von der römischen Kultur abgewandt hat. AuĂerdem war im Kontext zweiten Falls mit HomosexualitĂ€t nicht das gemeint, was wir heute darunter verstehen, sondern eher das Halten von Lustknaben im spĂ€ten Kindesalter, also eher KinderschĂ€ndung.
Mann-Mann-Beziehungen unter Erwachsenen waren, wenn ich es richtig erinnere, so banal, dass sie gar nicht der Rede wert waren.
Zudem war Paulus im Hinblick auf Sexualmoral eh weird, auch in anderer Hinsicht.
Und schlieĂlich: Warum genau auf diese Bibelstellen verweisen? Es steht so vieles in der Bibel, was heute keinen Belang hat. Es steht aber auch so vieles darin, was m. E. wichtig und gut ist und was die Kultur und die Menschlichkeit total befördert hat! Es gibt genug Bibelstellen, auf die sich moderne Theologen stĂŒtzen können, die eben fĂŒr ein zeitgemĂ€Ăes Christentum einstehen.
Also nochmal zurĂŒck zur Ausgangsfrage: âWas gehst soll Gott denn gehen HomosexualitĂ€t haben?â Ich kenne so viele gut funktionierende homosexuelle Paare im kirchlichen Umfeld, in denen Liebe wirklich gelebt wird! Ich sehe da wirklich kein Problem!
Ich kenne so viele gut funktionierende homosexuelle Paare im kirchlichen Umfeld, in denen Liebe wirklich gelebt wird!
Bist du exkommuniziert, dann lebt sichâs völlig ungeniert.
Was fĂŒr ein Quatsch. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen kirchlicher Lehrmeinung und faktisch gelebtem glauben. Ich hoffe, dass ich das eigentlich niemanden erklĂ€ren brauche.
Kirche ist mehr als schwul=böse. Im Alltag ist das doch fĂŒr die Menschen heute komplett irrelevant! Und ich kenne wirklich sehr, sehr viele Priester, die schwul sind. Manche gehen offener damit um, andere weniger offen.
In der alltÀglichen LebensrealitÀt ist Schwulsein in der katholischen Kirche in Deutschland fast normaler und akzeptierter als in so vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft.
Es ist nur eine kleine, laute Minderheit, die so tut, als wĂ€re es anders und als wĂ€re das die schlimmste SĂŒnde.
Also was sollen solche plakativen SprĂŒche.