Ich verstehe es nicht. Überall wird gejammert und gebarmt, dabei war doch von vornherein klar, dass die Reduzierung auf den verringerten Mehrwertsteuersatz nur vorübergehend ist. Das wurde schon einmal verlängert.

Und abgesehen davon, dass das nur für Vorort Verzehrtes gilt, Essen zum Mitnehmen bleibt bei 7%, ist es ja nicht so, als würden wir da nicht schon seit rund fünf Jahren sehen, dass die Preisschraube eskaliert. Döner für 8€? Sorry lieber Dönermann, damit kann ich für zwei kochen. Die billigste Lieferpizza für 14,50€. Moment - wieso ist die kleiner als früher?

Wir haben unsere Essensbestellungen drastisch reduziert, nicht erst seit den jüngeren Ereignissen. Na ja. Eigentlich bestellen wir gar nicht mehr. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht mehr. Und wenn das so ist, ist das so. Komischerweise hat unser Lieblingsgrieche die Preise in den letzten fünf Jahren um nicht einmal fünfzehn Prozent erhöht. Sagen die alten Haushaltsbücher. Aber der Dönermann um 80%.

Sachen gibt’s …

72 points

Bekannter der aus einer Gastro Dynastie stammt dazu:

“Gibt vier Typen von Wirten die jetzt heulen: Die einen sind geistig nicht aus dem Corona Lieferboom raus gekommen, die anderen haben gemerkt, dass das Finanzamt mittlerweile viel viel genauer kontrolliert und die nächsten haben ein nie wirklich nachhaltiges Geschäftsmodell gehabt. Die haben entweder auf billigste Zutaten oder auf billigste Mitarbeiter gebaut. Beides hast heute nicht mehr. Und die letzten haben einfach oft seit 20 Jahren Stillstand - sowohl was Innovation im Angebot als auch und vor allem die Hardware angeht, sei es Immobilien, Ausrüstung, etc. Wenn ich natürlich ne Lokalität hab die 1000l Heizöl im Monat auf 30 Gäste frisst und alles maximal wenig effizient ist dann hab ich ein Problem. Und das sind oft nicht die, die nicht hätten können, es war ein wollen.”

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15 points

Da hat jemand Kapitalismus verstanden. Respekt.

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7 points

Ich glaube das kriegst in der Dynastie in die Wiege gelegt - die sind seit irgendwas über 150 Jahre Wirte.

Da verstehst dein Geschäft. Und damit Kapitalismus.

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32 points

Die einzigen die ich rumheulen höre ist DeHoGa und die machen halt lobbyarbeit.

Und was mit den Lieferdiensten abgeht ist wirklich verrückt, wie du schon sagst. Wundert mich das keiner Pleite geht, wir zwei werden ja nicht die einzigen sein die bei den Preisen weniger/garnicht bestellen. Früher wirklich mehrmals im Monat bestellt aber heut will ich mir das nichtmehr leisten.

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23 points

Das ist halt das Risiko wenn man steuern senkt oder Subventionen vergibt - ohne großes Gezeter bekommt man das meiste nicht rückgängig gemacht selbst wenn es nur so ein kurzer Zeitraum ist

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3 points

deswegen sollten Subventionen auch immer befristet und ZWINGEND an gewisse Bedingungen geknüpft sein, die am Ende dafür sorgen, dass man am Schluss ohne die Subventionen auskommt.

Sprich: genau das, was die Union NOCH NIE gemacht hat und was in Deutschland mittlerweile vollkommen utopisch zu verlangen ist. Stattdessen werden die Subventionen ja quasi als Geldgeschenke an die Wirtschaft verstanden, von denen weder die Innovation, noch der Bürger etwas von hat. Es so gesehen nur eine Umverteilung vom Normalbürger zu demjenigen, der eh schon alles reichlich hat. Das hier und da auch ein kleiner, Bedürftiger als “Beifang” mit drin ist, kommt zwar vor, ist aber im Kern schlicht nicht beabsichtigt.

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23 points

Ich habe es letztens zu den Jungs gesagt: Die gefüllten Pizzabrötchen kosten jetzt zwar 6,90€, aber dafür ist auch weniger Füllung drin!

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17 points

Ist echt so. Kleiner geworden und gleichzeitig teurer. Macht absolut keinen Spaß mehr auswärts zu essen. Vor allem sind das ja oft nicht mal teure Sachen in der Herstellung: Kartoffeln, Weizenmehl, Nudeln, Gemüse. Was bitte rechtfertigt denn da solche Mondpreise?

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12 points

Es geht nicht nur um Zutaten (obwohl Qualität auch da teuer ist), sondern um den harten Knochenjob in der Küche (eigene Erfahrung) den man verdammt gut bezahlen muss damit man gutes Personal am Herd stehen hat.

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16 points

Wenn das bei den Mitarbeitern tatsächlich ankommt, dann kann ich das sogar nachvollziehen und unterstützen. Weiß aber nicht, ob man das allgemein behaupten kann

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4 points

sind Pizzabrötchen zusammen mit den Pommes nicht eh das billigste vom billigen, was in der Herstellung überhaupt geht?

Ich meine - Hefeteig von der Pizza (den man eh in MASSEN und billig auf Halde produzieren kann. Wird durch 1-2 Tage extra Gehzeit ja sogar noch größer und besser. Von daher: Kein Aufwand, kaum Materialeinsatz. Nur Mehl, Hefe, Salz und Wasser), etwas “Pizzakäse” (aka. das billigste, was du in der Metro bekommst und wo die Kuh höchstens mal dran vorbei gelaufen ist. Aromatisiertes Fett sozusagen), IRGENDWAS an Zusatzfüllung, alles drauf verteilen, einrollen, abstechen, rein in den Ofen, 3-4 Minuten warten, fertig.

Das teuerste ist an den Dinger noch der Strom bzw. das Gas für den Ofen.

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14 points

um mal ein paar Zahlen einzubringen

Laut destatis ist der reale Gastgewerbeumsatz zwischen August 2019 und August 2023 um 15% gefallen
Tendenz eher mau
höher gestiegene Energie- sowie Mietpreise scheinen laut eigenen Aussagen besonders zu nagen

Im Setember diesen Jahres hat das Finanzministerium das Volumen der Umsatzsteuerreduzierung auf 3,4 Miliarden Euro berechnet

soweit mir noch bekannt gilt in 23 anderen europäischen Landern auch ein reduzierter Mwst Satz bei der Gastro

komplett ablehnen würde ich da persöhnlich nicht reagieren, eine allgemeine Reform der Güter mit reduzierten Mwst Satz klingt aber sinnvoll, vielleicht kann man dann auch Trüffel nicht mehr als Grundnahrungsmittel mit 7% besteuern?

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8 points

Laut destatis ist der reale Gastgewerbeumsatz zwischen August 2019 und August 2023 um 15% gefallen Tendenz eher mau höher gestiegene Energie- sowie Mietpreise scheinen laut eigenen Aussagen besonders zu nagen

Höhere Kosten würden aber keinen Umsatzrückgang bedeuten, allenfalls höhere Kosten für nicht-Gastro Dinge bei der Kundschaft aber nicht in der Gastronomie selbst, da wären das dann höchstens fallende Profite aber nicht fallende Umsätze.

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2 points

Folgendes nur der Vollständigkeit halber. Ohne Anspruch, dass das in jedem Betrieb so zutrifft.

Höhere Kosten könnten einen Umsatzrückgang bedeuten, wenn deshalb die Preise erhöht werden müssen.

Höhere Preise -> weniger Kunden -> weniger Umsatz

Das ist ein Dilemma. Wenn die Preise nicht erhöht werden, kann man die Kosten nicht decken und ist zur Geschäftsaufgabe gezwungen.

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4 points

Wir sollten da auch mal ehrlich sein: Außerhausessen ist ein Luxus. Restaurants sind teurer als aus Supermarktnahrungsmitteln selbst zu kochen. Die aktuell bestehende Inflation wurde bislang noch nicht ansatzweise durch Lohnerhöhungen ausgeglichen. Sprich: Praktisch jeder Bundesbürger hat aktuell weniger Geld zur freien Verfügung. Und natürlich ist die Gastro eine Luxuskategorie, die man dann als erstes einsparen oder reduzieren kann, wenn das Geld knapper wird. Jede reinkommende Mieterhöhung wird automatisch zu einem Umsatzrückgang der Dönerbude gegenüber führen.

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3 points

In Österreich hatten sie das wohl auch zwischendurch abgesenkt, aber schon vor einiger Zeit wieder angehoben. Scheint zu kriegen größeren Problemen geführt zu haben: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/mehrwertsteuer-gastronomie-oesterreich-100.html

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