Die Klimaaktivisten der Letzten Generation erhitzen mit ihren Protesten die Gemüter vieler Autofahrer. Nicht wenige werden gegenüber den Protestierenden handgreiflich. Bundesweit sind über 100 Ermittlungsverfahren dazu eingeleitet worden.
Wegen Übergriffen auf Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation sind nach Recherchen des RBB bundesweit bisher weit mehr als 100 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet worden. 47 Strafverfolgungsbehörden antworteten auf eine Abfrage von „rbb24 Recherche“ und meldeten insgesamt 142 Ermittlungsverfahren (Stichtag 20. Juli), wovon allein 99 auf die Hauptstadt Berlin entfielen. In den meisten Fällen gehe es um Körperverletzung. Weitere Tatvorwürfe seien Nötigung und Beleidigung. 70 Verfahren seien noch nicht abgeschlossen, in zwei Fällen seien Strafbefehle beantragt worden.
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100% und ich setze sogar noch einen drauf: Schon das bloße Online-Äußern von Hass und Mordphantasien in Bezug auf die Demonstrationen der LG und das Gutheißen von körperlicher Gewalt gegen sie, sind unzweifelhafte Belege für die charakterliche Uneignung, ein Fahrzeug in der Öffentlichkeit zu führen und die Führerscheinstelle sollte entsprechend handeln.
Schon das bloße Online-Äußern von Hass und Mordphantasien in Bezug auf die Demonstrationen der LG und das Gutheißen von körperlicher Gewalt gegen sie
Das Ding ist ja, dass es gesetzlich schon längst verboten ist und der Ausdruck von Mordphantasien sogar mit Freiheitsstrafe bestraft werden müsste. Es nimmt nur niemand die Ermittlungen auf.
Person postet Mordphantasien mit Foto und Klarnamen auf Facebook -> Polizei stellt die Ermittlung ein, weil der Täter nicht ermittelbar ist…
Das hast du auch in zig anderen Bereichen so: Am Ende fehlt uns ein Werkzeug, das etwas niedrigschwelliger ist als die MPU und vllt. auch etwas günstiger ist, wo geschulte Leute einfach mal mit den üblichen Verkehrssündern reden und schauen, ob diese dann wirklich zur MPU müssen oder den Lappen verlieren sollen. Das Punktesystem kann das theoretisch, aber naja, die Kontrolldichte ist zu gering. Und dann gibt es auch noch diverse Verhaltensweisen, die einfach nicht bepunktet werden - aber so ein nettes Gespräch nach mehreren Knöllchen in kurzer Zeit wäre auch sinnvoll. Oder nachdem du wegen riskanter Fahrweise rausgezogen wurdest.
Passender Link dazu: https://taz.de/Klimaaktivistin-von-Lkw-angefahren/!5946680/
@c64 @Haven5341 Fände ich auch angemessen, gerade weil bei unbeeinträchtigten Cannabiskonsumenten ja auch gerne mal die Fahrerlaubnis kassiert wird. Ist aber leider nicht so einfach: ‘https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/letzte-generation-klimakleber-blockaden-strassen-selbsthilfe-notwehr-fuehrerschein/’
Merkt ihr es? Die Nachrichten und Schlagzeilen haben sich von
“Klimawandel bedroht uns alle”,
“Fridays for Future mobilisiert die Jugend zum Schutz unserer Zukunft”
“Schüler wollen nur schwänzen”
“Fridays for Future bekommt Zulauf von Eltern, Lehrern und Politikern”
“Pariser Vertrag ist unzureichend”
“Trump steigt aus Paris Vertrag aus”
“Biden tretet dem Vertrag wieder ein”
zu
“Politiker diskutieren Verschärfung der Gesetze und Strafen”,
“85% der Bürger sind gegen diese Aktionen”,
“Krankenwagen blockiert”,
“Parteien profilieren sich durch Harte Linie gegen Klimakleber”
“Verfahren wegen Angriffen auf Aktivisten”.
gewandelt
Ihr lenkt vom Klimawandel ab. Das ist was ihr nicht erreichen wolltet. Klebt euch vor die Autos der Ministern, vor die Einfahrt der Abgeordneten, ans Pult der Richter. Lenkt nicht die Bevölkerung vom Klimawandel ab!
Und was genau soll das bringen, sich vor Ministerautos zu kleben?
Ich meine, glaubst du im Ernst wir wären in Sachen Klimaschutz weiter, wenn es keinen Aktionismus wie den der LG gäbe?
“Hm, schon lange nichts mehr zum Thema Klimakrise gehört, ich glaub nächstes Mal wähl ich Grün.”
bevor man ein Argument postet, ist es sehr häufig schlau kurz zu prüfen, ob dein eigenes Argument untergraben wird, wenn man die Gegenseite im Text substituiert.
Und was genau soll das bringen, sich auf die Straße vor Unbekannten zu kleben?
Ich meine, glaubst du im Ernst wir wären in Sachen Klimaschutz weiter, wenn es Aktionismus wie den der LG gäbe?
Hier verwendest du “Auf Straße vor fremden Unbekannten Personen kleben” als Selbstzweck. Dir geht es gar nicht um Klimaschutz, sondern um das Recht und die Zustimmung sich auf die Straße zu kleben. So zumindest laut deinem Argument. Die Letzte Generation hat Kurse organisiert für Kommunikation vor Medien/Öffentlichkeit. Sie könnten dir evtl helfen, weniger unbeholfen zu wirken.
Ich glaube du missverstehst einfach, was die LG für eine Position und ein Anliegen hat.
Die “Letzte Generation” steht für die Haltung, dass wir jetzt entweder alle mobilisieren oder sowieso alles wurscht ist, weil unsere Spezies dann am Ende ist. Aktionismus als Selbstzweck mag dir nicht einleuchten, aber aus der Haltung heraus, dass wir etwas tun müssen, ist es zumindest besser, als gar nichts zu tun.
Ich glaube im besten Fall könntest du die LG dafür kritisieren, keinen Effekt zu haben. Und wenn dir darüber das Herz blutet, dann kann man nur hoffen, dass du in deine (dann ja hoffentlich viel effektiveren) Beiträge zur öffentlichen Meinungs- und Handlungsbildung mindestens so viel Zeit steckst wie in deine Social Media Aktivität.
Wenn man aber behauptet, LG sei kontraproduktiv, dann behauptet man damit eben auch, ohne LG wären wir schon weiter. Und wenn du das nicht einmal konkret inhaltlich vertreten kannst, dann finde ich deinen ursprünglichen Kommentar - im besten Fall - einfach unehrlich.
Die meisten Leute argumentieren meiner Erfahrung nach auf dieser Schiene, um sich selbst vor der kognitiven Dissonanz zu schützen, dass die LG recht hat und man selbst ein Teil des Problems ist. Und das ist dann nicht nur unehrlich, sondern genau das Verhalten, das LG legimitiert. Solange es bequemer ist, die Augen zu verschließen und gegen LG zu schimpfen, als sich Gedanken über das eigene Wählerverhalten zu machen, brauchen wir die Straßenkleber, und am besten noch sehr viel mehr von ihrem Aktionismus.
Ich weiß, dass der Begriff teils inflationär für die Letzte Generation genutzt wird, aber so eine richtige Klima-RAF hätte auch mal was.
Dennoch ist die Unterstützung für Klimaschutz in der Bevölkerung nach wie vor sehr hoch, trotz vieler anderer Krisen, die auch an den Geldbeutel gehen. Die von dir angesprochenen Aktionen gab es übrigens ebenfalls, vermutlich hast du davon nichts gehört. weil man damit nicht massenhaft Interaktion und Klicks abgreifen konnte. Waren dann halt einer oder zwei Artikel statt zwei bei jeder großen Zeitung.
Ihr lenkt vom Klimaschutz ab. Wir verlieren Ressourcen im Kampf gegen Klimaschutz um uns mit eurer Bestrafung zu befassen. Die meisten Politiker und die Gesellschaft sind gelähmt, weil wir uns damit beschäftigen müssen wie sehr wir euch bestrafen müssen.
Statt Klimapolitik voranzutreiben.
Die Bevölkerung setzt auch keinen Druck auf die Politiker aus, um Klimaschutz zu forcieren. Sondern sie setzen Druck aus, euch so schnell wie möglich von der Gesellschaft zu verbannen. Ihr sabotiert die wenige Zeit die wir haben. Dass man euch das erklären muss und ihr das trotzdem nicht begreift wie strategisch dumm eure Pläne sind
Warum übertreibst du so? Hast du irgendwelche harten Daten, die als Grundlage deiner starken Meinung dienen? Ich bezweifle stark, dass die Letzte Generation Wissing schlaflose Nächte bereitet. Wo würdest du denn ansetzen, um Wissing zu mehr Klimaschutz in seinem Ressort zu forcieren? Mit Klagen bekommen wir in ein bis zwei Jahren vielleicht ein Ergebnis, welches dann, wenn überhaupt, die Minimalziele abdeckt. Die neue Auswertung ihrer Umfrage von More in Common hat doch deutlich gezeigt, dass die Leute klar zwischen Klimaschutz und Klimabewegung differenzieren können. In den Fokusgesprächen haben ein Großteil die Letzte Generation abgelehnt, sich aber dennoch für Klimaschutz ausgesprochen. Verstehe auch nicht, warum ich jetzt von dir als Teil der Letzten Generation geframed werde. Ich sympathisiere mit der Bewegung, weil ich keine anderen sinnvollen Möglichkeiten sehe Druck auf die Klimaschutzverweigerer in der Regierung auszuüben. Das heißt nicht, dass ich mich selbst irgendwo ankleben würde.
142 Ermittlungsverfahren, davon 70 noch nicht abgeschlossen und in nur zwei Fällen wurden Strafbefehle beantragt. Heißt das im Umkehrschluss, dass 70 Verfahren eingestellt wurden? Und, dass in nur zwei von 72 Fällen strafbar gehandelt wurde?
Häufig werden Ermittlungen gegen gebühr eingestellt. Quasi ein Vergleich mit dem staat.
gegen gebühr eingestellt
Wie viel kostet Falschparken mit Behinderung, wenn ich das ohne Auto mache? /s
Die Überschrift “mehr als 100” ist auch schon arg schief, wenn es 142 sind. Ist nicht falsch, aber…
Meinst du? Bei “mehr als hundert” habe ich mit 100-150 gerechnet. Mehr als hundert, aber weniger als der nächste “runde Meilenstein” von 150.
Man hätte noch sagen können “fast 150”. Aber ich finde beide Aussagen korrekt.
Was kritisierst du dabei?
Natürlich muss es bei Handgreiflichkeiten Strafen geben. Besonders sowas wie der Fahrer der versucht hat mit seinem LKW jemanden wegzuschieben. Geht natürlich nicht. Gesetze sind Gesetze und verletzt wird niemand.
Finde man muss das aber auch aus der anderen Perspektive betrachten. Wir leben gerade in Krisenzeiten. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Der LKW Fahrer oder Handwerker der da ankommt reißt sich jeden Tag den Arsch auf, für nichts und wieder nichts. Keine Chance mehr irgendwas anzusparen, jeden Monat finanzieller Druck. Chef hängt ihm im Nacken dass er schon wieder zu spät bist. Das ist so schon maximal frustrierend und diesen Frust spürt man aktuell ganz deutlich. Man sieht in Reportagen immer wieder verzweifelte Leute die sagen “Ich muss zur Arbeit, lasst mich vorbei…”
Und dann sitzen da überprivilegierte Leute die aus irgendwelche Quellen finanziert werden auf der Straße und nerven ausgerechnet die die arbeiten MÜSSEN anstatt denen auf die nerven zu gehen die es wirklich verbocken. Wahrscheinlich liefert der LKW Fahrer grad den Supermarkt an in dem der Protestant am Nachmittag einkaufen geht. Jetzt mal ehrlich, was denken die sich dabei? Warum zum Teufel sitzen die nicht jeden Tag vorm Bundestag und fangen die 100k Autos der Politiker ab oder ketten sich am Helikopter vom Konzernchef XY? Erklär mir das mal einer.
Das da irgendwann mal bei manchen der Gedultsfaden reißt, ist abzusehen. Und das ist genau der Punkt. Die Aktivisten WOLLEN doch angegriffen werden. Das ist doch die Methode, weil man dadurch in den Nachrichten landet. Genau wie dieses völlig übertriebene und scheinheilige Gezeter wenn man weggetragen wird. Als ob man grade irgendeinen Endzeitschmerz spürt. Die Provokation ist offensichtlich und das “wir protestieren ja nur friedlich” ist vorgeschoben. Man will Krawall, man will Schlagzeile, man will die Opferrolle.
Nee, man will die Opferrolle nicht. Diese Dinge wurden in den letzten fünf Jahren in Deutschland öfters gemacht:
Blockieren von Raffinerien, besetzen von Kohlegruben, abdrehen von Ölpipelines, blockieren von Ministerien und Parteizentralen, bewerfen des Kanzleramts mit Öl, auslösen des Feueralarms im Bundestag, demonstratives Schwarzfahren.
Wieviel davon hast du mitbekommen? Genau. Es ist allen egal, weil es höchstens als Randnotiz in der Zeitung landet. Die Blockaden generieren extrem viel Aufmerksamkeit und sind, gemessen an der Katastrophen, die uns bevorsteht, extrem harmlos. In den nächsten zwei Jahrzehnten werden überall auf dem Planeten Todeszonen entstehen, in denen Menschen nicht mehr leben können. Das sind allein in der Sahelzone 600 Millionen Menschen. Die werden nicht einfach dort bleiben und sterben. Das Zeitfenster um gegenzusteuern schließt sich und gleichzeitig gibt es in unserm reichen, gebildeten, satten Land keine Mehrheit für echten Klimaschutz. Weder in der Politik, noch in der Bevölkerung und schon gar nicht in der Wirtschaft. Die Verzweiflung, die diese Menschen auf die Straße treibt kann ich gut verstehen.
Dass man andere Aktionen nicht mitbekommt stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil. Man bekommt ständig etwas mit. Aktionen wie gegen RWE war Wochenlang die größte Schlagzeile. Es landet alles in den Medien. Der Punkt ist also schonmal nicht wahr.
Das man sich bei Straßenblockaden aber mehr aufregt liegt überhaupt nicht an den allgemeinen Zielen der letzten Generation, sondern nur und ausschließlich an den Mitteln und an der Provokation die in die völlig falsche Richtung geht. Und es wird auch ausschließlich über die Mittel diskutiert, was uns auch kein Stück weiter bringt. Man richtet hier also mehr Schaden an der Sache als man ihr nützt, was ja zum Beispiel auch bei Fridays for future deutlich gesagt wurde.
Das Thema ist allen bekannt. Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon. Es wird nur nicht ernst genommen oder es wird aus Geldgier schlicht ignoriert. Und da ändert auch die tausendste Straßenblockade nichts. Es geht völlig am Kernproblem vorbei.
Die Verzweiflung sehe ich, die Ziele trage ich mit, aber die Methoden sind und bleiben einfach scheiße.
Dass man andere Aktionen nicht mitbekommt stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil.
Das erste Argument, das in solchen Diskussionen immer angebracht wird ist “probiert was anderes”. Insofern scheint das Wissen über diese Alternativen nicht sonderlich verbreitet zu sein, sonst würde man ja die Frage stellen, warum eben nicht diese Alternativen nutzt. Und das bringt uns direkt zum nächsten Punkt: Es passiert nichts. All diese Aktionen haben nicht genug geändert. Und der Klimawandel lässt uns nicht die Zeit, das Problem durch ewig langen graduellen Wandel zur Zufriedenstellung aller Fossilinvestoren zu verschleppen.
Und es wird auch ausschließlich über die Mittel diskutiert, was uns auch kein Stück weiter bringt.
Die LG hat wohl die weichsten Forderungen die man sich vorstellen kann. Bei F4F wurde hingegen gerne über die Forderungen gesprochen, weil die vergleichsweise so unklar und unrealistisch waren, dass sie als Kinderfantasien abgetan werden konnten. Ich gebe dir Recht, dass zu viel über die Mittel gesprochen wird, aber das scheint mir eher ein Problem von Medien zu sein.
Das Thema ist allen bekannt. Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon. Es wird nur nicht ernst genommen oder es wird aus Geldgier schlicht ignoriert. Und da ändert auch die tausendste Straßenblockade nichts. Es geht völlig am Kernproblem vorbei.
Die Verzweiflung sehe ich, die Ziele trage ich mit, aber die Methoden sind und bleiben einfach scheiße.
Und am Ende wählen sie alle rechts weil der durchschnittliche Deutsche die politische Objektpermanenz eines Goldfisches besitzt und die eigenen Probleme scheinbar nur für lösbar hält, in dem der rechte Arm gehoben wird.
Es ist halt sehr einfach passiv am Computer Methoden scheiße zu finden. Hast du einen Gegenvorschlag, oder bist du Teil der Katastrophe, an der wir als Spezies gerade nach ein paar lächerlichen Jahrtausenden zu scheitern drohen? FFF waren mit 1,5 Millionen Menschen in Berlin. Was sollen wir tun wenn die Regierung offensichtlich nicht in der Lage ist, uns zu schützen? Es wird irgendwann einen gesellschaftlichen Panik-Punkt geben, an dem dann auch die normalen Leute verstehen, dass die Klimabewegung seit Jahrzehnten recht hatte. Und das es nun zum handeln endgültig zu spät ist. Wenn die Ernten ausfallen, Menschen in der Hitze sterben, CDU und AfD auf Klimaflüchtlinge schießen wollen, Ölpipelines gesprengt werden und unsere Kinder uns fragen warum zur Hölle wir nichts getan haben, dann werden wir ein paar zusätzliche Staus und junge Menschen, die sich auf der Straße anspucken, beleidigen und wegschleifen lassen sehr anders bewerten.
Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon.
Sondern? Was sollen wir denn sonst machen? Was soll das denn bringen, abseits der Öffentlichkeit einer Handvoll von Berufspolitikern und Kaptalismusgewinnern auf die Nerven zu gehen? Am Ende des Tages haben die ihre Kohle und politischen Mandate immer noch, und es ändert sich gar nichts.
In unserem System kann eine echte Veränderung nur passieren, indem die Bevölkerung breitflächig mobilisiert wird, oder das System zusammenbricht und durch eine undemokratische Staatsform ersetzt wird. Da zweiteres ja wahrscheinlich niemand wollen kann bleibt uns ganz einfach nur die Möglichkeit, dort anzusetzen, wo die Gestaltungsmacht liegt. Und das ist die Normalbevölkerung.
Solange CDU, FDP und AFD so viele Stimmen bekommen hat die LG mit ihren Methoden jegliche Existenzberechtigung, die sie braucht.
Gewalt gegen Aktivisten ist zweifellos inakzeptabel, aber jetzt ein überraschtes Elekronager Gesicht aufzusetzen, wenn es nach immer mehr dieser sinnfreien Aktionen eben doch zu Gewalt kommt, ist auch irgendwo lächerlich. Man will also scheinbar doch irgendwie die Opferrolle, aber nicht mal das klappt so richtig. Die Mehrheit scheint es ja sogar abzufeiern, wenn es “einem Klimakleber mal wieder so richtig gezeigt wurde”.
Ich glaube nicht, dass der Protest wie oft gefordert an den “Ottonormalverbrauchern” vorbei laufen kann, denn die sind mit ihrer Stimme bei den entsprechenden Wahlen mitverantwortlich für die aktuelle Lage. Die Methoden der LG führen aber nicht dazu, dass diese Menschen ihr Kreuz anders setzen. Die treiben eher noch mehr Leute in die Arme der CDU/AFD, die sich klar gegen die LG positionieren. Denn insgesamt ist diese Art des Aktivismus zu willkürlich, um Sympathien oder Verständnis für das eigentliche Thema zu gewinnen und gleichzeitig zu lasch, um die Ziele durch Angst/Einschüchterung zu erreichen.
Dein letzter Satz ist interessant, denn Aktionen mit mehr Gewalt oder Zerstörung würden auch Leute zu CDU und AfD treiben. Die Zeitungen wären voll mit Bildern der Zerstörung (keine Ahnung, kaputte Ladenfenster, brennende Autos, lose Einkaufswagen) und konservative Politiker reiben sich schön die Hände denn sie können weiterhin durch ihr Handeln fossile Wirtschaftsmodelle aufrechterhalten ohne großen Gegenwind.
Es gibt realistisch betrachtet keine Protestform die nicht irgendwem aufstößt. Immer wieder wurde sogar versucht, zu argumentieren dass man mit weniger nervigen Methoden doch mehr Leute auf seine Seite ziehen kann.
Problem ist nur, dass dies meist von Leuten kommt, die einen miserablen Status Quo aufrecht erhalten wollen.
Hier ein Video, was diese Diskussion besser beleuchtet: https://youtu.be/wVXpZZ2CK1A
und was für einen Unterschied macht es für den LKW-Fahrer, ob da Demonstranten, die ein hehres Ziel verfolgen, für den Stau verantwortlich zeichnen, oder ein Unfall, oder eine Straßensperrung, oder ein umgekippter Baum oder einfach nur viel zu viel Verkehr, weil jeder Honk meint, jede Strecke mit dem Auto zu fahren, die länger als ebendieses ist?
Eine Demonstration ist das nicht. Eine Demonstration wird angemeldet und findet dann in vernünftigen Formen statt. Und zwar dort wo man andere nicht bei ihrer Arbeit stört. Es ist Aktivismus. Es ist bewusstes stören um Aufmerksamkeit zu erregen.
Und genau das ist der Unterschied. Für einen umgekippten Baum kann niemand was. Genau so wenig wie für einen Unfall oder sowas. Die Aktivisten sitzen da nur mit dem Zweck dich zu nerven. Das ist deren einziger Sinn, sonst würden sie ganz woanders sitzen.
lies mal Artikel 8 Absatz 1 unseres Grundgesetzes. Und dann nimm deinen Hut und geh.
Hier ist ein Video welches auf deine Kritik eingeht: https://youtu.be/wVXpZZ2CK1A
Aus deiner Sicht müsste es doch komplett nachvollziehbar sein, dass den Demonstranten auch “der Gedultsfaden” gerissen ist und die jetzt deshalb mal andere Protestformen ausprobieren…
Das hab ich doch bereits gesagt, dass ich auch die Wut der Demonstranten nachvollziehen kann. Trotzdem ist es meiner Meinung nach destruktiv was hier gemacht wird.
Also primär will man eigentlich, dass die Klimakrise nicht den gesamten Planeten zerstört.
Wer will das nicht?
Sich im Berufsverkehr auf die Straße zu kleben während man selber scheinbar kein Einkommen reinholen muss trägt nur leider absolut nichts bei.