Wenn Meta seinen Messenger Whatsapp für den Austausch von Nachrichten mit anderen Apps öffnen muss, lehnen Signal und Threema dankend ab. Bei beiden Messengern stehen Datenschutz, Verschlüsselung und Anonymität im Vordergrund. Bei einer Verbindung mit Whatsapp würde die Integrität ihrer Messenger zumindest teilweise aufgeweicht, fürchten die Anbieter.
Was denkt ihr, wird diese erzwungene Öffnung etwas bringen? Oder wird das letztendlich durch potenzielle bessere Angreifbarkeit des Whatsapp-Messengers mehr schaden als nutzen?
Ich versteh schon, dass Signal keine Schnittstelle zu WhatsApp will, aber Open Source Messenger App für WhatsApp fände ich schon begrüßenswert. Dann bitte aber ohne mein ganzes Adressbuch an Meta zu senden.
Dann wäre auch eine App für alle möglich (ich denke die anderen müssen ja auch Schnittstellen anbieten?). Dann kann man einstellen welchen Anbieter man präferiert und die Universal App entscheidet automatisch worüber kommuniziert wird.
Laut dieser Liste sind nur zwei Messenger als “Gatekeeper” nominiert: WhatsApp und FB Messenger.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass aus der Matrix-Ecke ein Messenger kommt, der die neuen Schnittstellen verwendet. Gibt ja auch schon Matrix-Bridges für WhatsApp.
Facebook hatte früher (?) XMPP als Unterbau. Öffnen dürfte leicht werden.
Was denkt ihr
Es wird genau gar nichts passieren. Vermutlich 99-Komma-sonstwas Prozent aller WhatsApp-Nutzer scheren sich einen feuchten Kehricht darum, wie Meta mit ihren Daten umgeht und wie problematisch WhatsApp Datenschutrechtlich und -technisch ist. Für alle anderen ist WhatsApp schlicht unwichtig/uninteressant.
In wie weit eine Öffnung den Messenger angreifbar macht, wird sich zeigen, aber der Angriffsvektor wird vermutlich eh sehr schmal sein. Als die Damals groß getönt haben, XMPP zu unterstützen, war das auch nur eine dumme Bridge in deren Ökosystem und von denen eigentlich gar nicht wirklich unterstützt: nur Basisfunktionen gingen überhaupt. Auch hier gehts ja nur um das absolute Minimum. Das wird sicher ähnlich toll umgesetzt werden, gerade haarscharf genau so, dass die EU-Vorgaben umgesetzt werden.
Es gibt Gründe, warum Whatsapp, Telegram und Co gemieden werden sollten. Daran ändert diese “Öffnung” nichts. Gut, dass Signal und Threema da nicht mitgehen. Ich sehe auch wenig Vorteile darin. Die Leute müssen nur noch einen Messenger verwenden? Das hilft doch nur den neuerlichen WA-Sesselfurzern, die sich zwar 400 Apps installieren, aber eine weitere, vor allem vernünftige Messenger-App geht gar nicht! Viel zu aufwendig…
Wenn meine Meta-Daten und Kontakte durch die Verbindung von Signal mit WhatsApp bei Facebook landen, dann kann ich auch gleich WhatsApp nutzen.
Aber ich werde wohl nie im Detail verstehen, warum telefonieren und SMS schreiben zwischen allen Geräten möglich ist aber die Kommunikation mit Messengern nicht. Wieso funktioniert das nicht so einfach und universell wie bei Emails oder Webseiten?
warum telefonieren und SMS schreiben zwischen allen Geräten möglich ist aber die Kommunikation mit Messengern nicht
Weil das uralte Standards sind, an die sich alle mehr oder weniger halten.
Wer sich heutzutage einem Standard unterwirft, stellt Handelsware her. Sie könnte mit jeder anderen beliebigen Handelsware ersetzt werden, die den selben Standard erfüllt.
Da das natürlich Wettbewerb bedeuten würde, macht es keiner, denn mehr Wettbewerb bedeutet auf lange Sicht weniger Geld in den Taschen von Aristokraten.
Wenn das Internet heutzutage erfunden worden wäre, hätten wir 10000e Protokolle um Websites abzurufen oder Nachrichten zu versenden. Alles in separater end-user software versteht sich.
Weil wir heute fancy Features wie Bilder, Videos, Sticker, Emojis haben, das gerne auch alles schoen eingebettet.
Ausserdem haben wir so nette Features wie E2E Verschlüsselung mit Abstreitbarkeit, Beglaubigung und Perfect Forward Secrecy ueber mehrere Geräte und das auch in riesen Gruppenchats.
Und bestimmt noch einiges mehr…
Wenn man sich E-Mail ansieht, sieht man denk ich auch die Schwächen des offenen Systems, z.B. eine technisch extrem langsame Weiterentwicklung, Spam- und Phishingprobleme und bis heute keine robuste Lösung für Verschlüsselung.
Diese Probleme lassen sich in einem geschlossenen Ökosystem viel leichter adressieren als bei einem offenen Standard.
Dazu kommt, dass die großen “Platzhirsche” ihre Marktmacht nutzen, um noch mehr User zu gewinnen.
Die langsame Weiterentwicklung von Standards ist klar. Es müssen viele Parteien gemeint werden.
Problem wie Spam oder Phishing gibt es auch in einem geschlossenem Öko-System. Der Unterschied liegt nur in der Verteilung der Macht um schnell reagieren zu können. Bei gleicher Anzahl der Parteien die mitentscheiden, wird sich die Geschwindigkeit zur Weiterentwicklung/Problemlösung auf die gleiche reduzieren.
Die sind nicht untereinander operabel, weil die nicht unbedingt die selbe Sprache sprechen. Das ist vor allem bei der Verschlüsselung der Nachrichten ein Problem. Wenn das nicht richtig gemacht wird dann kommt auf der anderen Seite nur Datenmüll an.
Allerdings sollte WhatsApp das selbe Protokoll verwenden wie Signal. Deshalb sollten die eigentlich untereinander interoperabel sein. Finde es blöd, dass Signal da nicht mitmachen will. Aber der Hauptentwickler findet zentralisierte Dienste klasse, wegen der Sicherheit.
was man braucht sind offene, sichere und dezentrale standarts, die öffentlich anerkannt werden. Dadurch könnte man dann auch durchsetzen, dass diese Standarts dann auch zumindest von öffentlichen Einrichtungen auch benutzt werden.