Als jemand der ursprünglich selber aus Thüringen kommt, glaube ich nicht dass man diese Leute zurückholen kann, solange die AFD existiert.
Diese Art Leute gab es dort schon immer und es wird sie immer geben. Eigenes Haus, genug Geld zum Leben, aber schimpfen. Es wurde schon vor 20 Jahren geschimpft, es wird auch heute geschimpft.
Alle anderen, vom Nachbarn bis zum Kind in Afrika kriegen mehr, ohne was dafür zu tun. Die Regierung macht ihnen das Leben schwer, aus purer Bosheit. Und sie kriegen nichts. Und wenn sie doch was kriegen, müssen sie Steuer darauf bezahlen. Und die Steuer muss man jetzt im Internet machen. So eine Frechheit, das kann doch keiner. Und auf der Sparkasse ist keiner mehr. Nur noch Computer und wenn man die falsche Taste drückt ist die Karte weg und das Konto leer. Und das Geld nehmen die dann und geben es “denen”. Und der letzte Arzt ist jetzt in Rente und jetzt muss man so lange fahren und der neue Arzt ist irgendeo ein Jungspund und nen komischen Namen hat er auch. Der hat doch keine Ahnung von den Krankheiten hier bei uns. Und warten muss man auch immer so lange. Jetzt soll ich meine Heizung austauschen, die ist doch gerade erst neu, hab ich direkt nach der Wende einbauen lassen. Das kostet wieder, obwohl ich dar gar kein Geld habe…
Diese Art Leute gab es dort schon immer und es wird sie immer geben. Eigenes Haus, genug Geld zum Leben, aber schimpfen. Es wurde schon vor 20 Jahren geschimpft, es wird auch heute geschimpft.
Diese Art Leute ist definitiv sehr anfällig für rechts-populisten. Viele frustrierte und unzufriedene Menschen, die es sich zum Hobby gemacht haben, sich über alles mögliche aufzuregen. Die Median sind da sicher auch nicht ganz unschuldig an diesem Phenomen.
Ich wäre aber vorsichtig, alle in den gleichen Topf zu werfen, denn es gibt definitiv Menschen, welche ernsthafte Probleme haben und sich von der Politik alleine gelassen fühlen.
Ich finde es ja schade, dass diese Menschen so absolut keine Perspektive dafür haben, wie gut es ihnen eigentlich geht. So ein Urlaub nach Kambodscha oder in eines der -stans würde denen echt gut tun.
Ich bin auch nicht bereit, dieses Rumgenöhle für voll zu nehmen. Wenn die irgendwann den Laden übernehmen, weil sie in die Überzahl kommen, dann ist ohnehin der Punkt gekommen, wo anders hinzugehen. Also für mich ist der schon lange hinter mir, aber dann sollten alle, die etwas Hirn in der Birne haben folgen in meinen Augen.
Eigenes Haus, genug Geld zum Leben, aber schimpfen.
Erschreckend, was heutzutage als Maß zugrundegelegt wird, ab dem man “nicht mehr schimpfen” darf.
Wer darf aus Deiner Sicht denn politisch partizipieren? Die mit “Haus und Geld zum Leben” offensichtlich nicht mehr.
Es geht um eine Schimpf- und Neidkultur, die wenig mit den realistischen Umgebenheiten zu tun hat. Erkennt man ja gut in dem Artikel mit dem Beispiel der Geflüchteten, die gerade mal 0,6 Prozent der Bevölkerung in Thüringen ausmachen. Da wird sich dann aber trotzdem über eine ‘Flüchtlingswelle’ das Maul zerrissen, die angeblich den Wohlstand auffrisst.
Wenn die Flüchtlingswelle nicht den Wohlstand auffressen würde, dann hätten erfolgreiche Staaten wie die Schweiz, Australien oder Kanada das deutsche Einwanderungsmodell.
Das Gegenteil ist der Fall. Diese Staaten haben ein hohes Wohlstandsniveau gerade weil sie hochgradig selektiv sind bei der Einwanderung.
Es geht gar nicht darum, dass man politisch nicht partizipieren dürfte. Es geht darum, dass Leute denen es offensichtlich nicht schlecht geht, darüber schimpfen wie schlecht es ihnen doch geht. Und dann schimpfen sie auch noch hauptsächlich nach unten auf Gruppen, die weniger haben und denen man helfen muss. Dass es ihnen global gesehen mit am besten geht begreifen diese Leute gar nicht. Die Menschen in den Regionen die von uns westlichen Ländern ewig ausgebeutet wurden, denen geht es laut solchen Leuten besser. Die kriegen angeblich alles. Und die sind selber Schuld daran dass sie arm sind und dort Krieg ist. Sind nämlich alle nur faul. Genau wie die arbeitslosen früher. Und die Jugend. Keinen Tag gearbeitet, aber bekommen Geld zum studieren.
Hier geht es nicht um sinnvolle Kritik und Verbesserung, hier geht es um eine gefühlte Ungerechtigkeit, dass andere “alles” bekommen und es einem selber immer weggenommen wird. Das ist nicht konstruktive Kritik, das ist nutzloses meckern.
Schlimm ist wenn dann auf Leuten die noch weniger haben (Flüchtlinge z.B) rumgehackt wird und behauptet dass die das Problem seien weil denen ja alles geschenkt wird und die im Wohlstand leben. Dass die auch nur die Standardleistungen am Existenzminimum bekommen geht dann leider unter weil Fakten ja nicht zählen.
Ach bitteschön, jeder schimpft doch ab und zu gerne, das ist ja auch völlig ok. Es gibt aber durchaus Menschen, welche meckern und schimpfen zu iherer gesammten Indentität machen, gleichzeitg aber keinerlei Absichten zu haben scheinen, irgend eine vernünftige Lösung zu ihrem Problem zu finden.
Das war ja auch sehr beliebt während der Pandemie. Über jede Massnahme wurde gejammert und gemotzt, es wurde bis zum erbrechen übertrieben (“Diktatur”), aber sich Gedanken machen über irgendwelche Lösungen?
Wer darf aus Deiner Sicht denn politisch partizipieren? Die mit “Haus und Geld zum Leben” offensichtlich nicht mehr.
Wieso erfindest du jetzt irgendwelche Sachen? Niemand hat davon geredet, dass diese Leute nicht politisch partizipieren dürfen, was soll diese Beschuldigung?
Bevor ich mich verabschiede, frage ich die Thüringerin nach ihrem Namen. „Oh“, sagt sie, „ich möchte meinen Namen nicht nennen. Zum Schutz meiner Kinder. Die Eltern von Mitschülern sind AfD-Politiker. Und ich will nicht, dass meine Kinder dadurch Probleme kriegen.“
Das ist die Zukunft unter der AfD.
Dieser Teil ist sehr wichtig für Rechts populisten, sie wollen ihre Wählerschaft so gut wie möglich isolieren und sie dazu bringen, dass sie sich als verfolgte Aussenseiter sehen. Je stärker die AFD Wähler sozial isoliert werden/sich selbst isolieren, desto einfacher ist es, sie noch mehr nach Rechts zu drengen.
Der Artikel ist nicht sonderlich gut, aber die Kernursachen für die Wut der Menschen werden da schon berührt.
Die Schulen sind marode, es gibt zu wenige Lehrer.
Im Saale-Orla-Kreis arbeiten so viele Frauen und Männer im Niedriglohn-Sektor wie kaum woanders in Deutschland.
Sie selbst arbeite drei Schichten in einem Unternehmen, das optische Geräte herstellt, und verdiene knapp über Mindestlohn.
Da wurde soziale Sicherheit genommen. Das geht an die Identität und erzeugt Existensängste. Jede Bundesregierung der letzten 30 Jahre hat da was beigetragen - entsprechend gibt es auch 0 Vertrauen in irgendeine etablierte Partei. Und während das jetzt vielleicht noch nicht für 'ne AfD Bundesregierung reicht, so wird das in 2-3 Legislaturen schon anders aussehen. Ohne massiven sozialen Ausbau bleibt der Trend, wie er ist.
Stimme dir vollkommen zu. Es gibt schlicht keine Partei, außer den Linken, die ernsthaft die finanzielle Ungleichheit in der Gesellschaft angehen wollen. Aber die sind politisch halt unten durch. Und was machen die Leute dann? Sie wählen eine Partei die es noch schlimmer macht… ein Traum für alle Reichen und den Kapitalismus. Könnte nicht besser kommen.
Aus meiner Sicht sind das vorgeschobene Gründe. Niemand der ernsthaft um den Wohlstand und die Sicherheit der Bevölkerung besorgt ist, wählt rechtsradikal. Diese Menschen haben ebenjene inhärente Bosheit entwickelt, die sie der Regierung unterstellen und wollen sich jetzt am “Establishment” und Ausländern rächen, die ihnen ja angeblich alles wegnehmen.
Ich werfe auch noch dieses Zitat rein:
Nicht nur den Kurs der Bundesregierung hält der Thüringer für bedenklich, auch deren Personal. „Bei den Grünen und der SPD haben manche keinen Berufsabschluss und kein abgeschlossenes Studium. Die haben nichts gelernt, machen aber große Politik“, sagt er. „In meinen Augen haben die kein Recht, uns zu regieren.“
Dem muss ich zustimmen. Ich kann eine Grünen-Chefin nicht ernstnehmen, die nie im Arbeitsleben drin war, sondern gleich nach dem Abi in die Politik gegangen ist und sich da, sorry, “hochgeredet” hat, ohne Ausbildung, Studium, Berufserfahrung, nichts.
Und was auch noch bei vielen hängengeblieben ist, ist die Grünen-Bundestagskandidatin aus dem Saarland, die auf Listenplatz 1 stand, und auf einer Pressekonferenz nicht eine Frage ordentlich beantworten konnte.
Da braucht man sich halt nicht wundern, dass der Eindruck entsteht, dass gerade bei den Grünen richtige Kompetenzen nicht zählen.
Bei den Leuten ist exakt das hängen geblieben, von dem die AfD gesagt hat, dass es hängenbleibenwert ist und woran die AfD sie auch immer wieder erinnert. Das etliche AfD-ler sich als völlig ignorante Idioten geoutet oder als Verbrecher entpuppt haben zählt auf der anderen Seite nichts.
Sie reden vom Versagen der Regierung und wissen erstens nichts darüber was die Regierung will, was die Regierung tut oder was die Regierung tun müsste um eine gute Regierung zu sein.
Sie setzen sich nicht mit der Welt und ihren Problemen auseinander, sie sondern AfD-Sprech ab.
Ich find die Einstellung echt schade und gefährlich. Darf ein Arbeitsloser, 40 jähriger ohne Studium auch keine Politik machen? Oder nurnoch 50+ jährige Sudierte die 20 Jahre ne Firma geleitet haben?
Und hat jemand
ohne Ausbildung, Studium, Berufserfahrung, nichts
nicht vllt einen anderen Blick auf die Probleme der Gesellschaft?
Darf ein Arbeitsloser, 40 jähriger ohne Studium auch keine Politik machen?
Wenn dieser noch nie gearbeitet hat, dann nein, dann möchte ich nicht, dass so einer über Gesetze entscheiden darf, die über Menschen entscheiden, die Leistung bringen.
Meinetwegen darf sich so einer zur Wahl stellen, ja. Aber ich wähl den halt nicht.
Dein Nachbar Klaus-Jürgen leitet Mitarbeiter, zahlt Steuern aus eigens errichteter Arbeit, und muss dafür sorgen, dass sein Laden wirtschaftlich und profitabel läuft, diese Verantwortung hat er nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Mitarbeiter. Dass dein Nachbar Klaus-Jürgen eine Kfz-Werkstatt betreiben kann, hat sicher einige Jahre an Ausbildung und Berufserfahrung gebraucht.
Aber du betonst wahrscheinlich “politische Kompetenz”, worauf genau willst du denn damit hinaus? Das bezeichnet doch im Grunde nur, dass man andere Leute von seiner Ansicht überzeugen kann - nicht mehr, nicht weniger.
Und wenn die alle studiert wären würden die Leute über “die Eliten da oben” rumjammern. Es ist völlig egal, was die machen, es geht nämlich nicht um sachlichen Diskurs. Es geht darum, dass die Leute aus ihrem Leben ihrem Empfinden nach nix gemacht haben, deswegen unzufrieden sind und nicht wollen, dass irgendjemand anders zufriedener ist als sie. Deswegen ist es auch nicht wichtig, ob die AfD es besser machen würde. Es geht nur und ausschließlich darum, dass die anderen nicht zufrieden mit der Regierung sind (was bei der AfD der Fall wäre).
Wir können uns drüber einig sein, dass es zwischen Studiumsabbrechern ohne Berufserfahrungen und “Akademiker-Eliten” schon noch viele Zwischenbereiche gibt, oder? Ich bin mehr als jeder Mensch dafür, dass das Parlament die Bevölkerung repräsentieren muss. Es sollen nicht nur BWL-Justuse und Juristen rein, sondern auch Landwirte, Soziologen, Ingenieure, Handwerker, usw.
Dafür, dass die eine Frau bei Zeiss(?) drei Schichten schiebt und kaum mehr als Mindestlohn erhält, können die Flüchtlinge auch nichts. Das ist wieder einmal ein klassisches zur Seite schauen und Niedertreten von Leuten, denen es noch schlechter geht als einem selbst. Vielleicht sollte die gute Frau sich fragen, warum sie denn so ausgebeutet wird?
Zeiss ist laut Google auch Deutschlandweit Tarifgebunden. Mindestlohn ist da nicht möglich. Aber es könnte natürlich auch ein Zulieferer oder Konkurrent ohne Tarifbindung sein.
Na ich kann das schon verstehen. Mit der Wendezeit haben die Ossis komplett alles verloren und wurden nicht großartig an die Hand genommen und unterstützt.
Bei den Ukrainern und den Syrern vorher, wird schon viel geholfen unterstützt und „in den Arsch geschoben.“ (Jetzt so aus der Sicht) Warum wird Leute von anderswo so stark geholfen, aber den eigenen Leuten nicht? Da ist schon ein Fünkchen Wahrheit dran. Das sehen btw. viele Deutschtürken der 1.&2…Generation übrigens genauso.
Na ich kann das schon verstehen. Mit der Wendezeit haben die Ossis komplett alles verloren und wurden nicht großartig an die Hand genommen und unterstützt.
Das stimmt so jetzt aber auch nicht. 1:1 Wechsel von DDR-Mark zu DMark zum Beispiel war massiv überbewertet. Die ganzen Renten, die wir für Arbeitszeiten in der DDR zahlen, sind eine Unterstützung, denn die Ansprüche, die da erarbeitet wurden, bestehen eigentlich gegen ein System, das einfach nicht mehr existiert.
Auch ist, glaube ich, den meisten Leuten heute immer noch nicht klar, wie übel die Situation der Wirtschaft in der DDR nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ohne Investitionen und Hilfen aus dem Westen tatsächlich gewesen wäre. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR sind ja auch die kompletten Absatzmärkte der Ostfirmen weggebrochen und mit den Westprodukten konnte man meistens nicht konkurrieren, war qualitativ schlechter und teurer. Da wird viel dem Westen angelastet, was ohne den Westen noch viel bescheidener gelaufen wäre.
Allerdings hat sich die persönliche Situation für viele tatsächlich wenig verbessert und sie müssen mit vielen Änderungen in einem kurzen Zeitraum klar kommen, was dann viele überfordert. Dass es immer wieder Zeiträume gab, in denen sie das Gefühl hatten, gar nicht gehört zu werden, hat sicherlich nicht geholfen.
Dafür, dass die eine Frau bei Zeiss(?) drei Schichten schiebt und kaum mehr als Mindestlohn erhält, können die Flüchtlinge auch nichts.
Ja aber das ist ja genau dass, was die AFD effektiv macht. Sie schaffen es, die Wut, Frustration und Angst der Menschen bewusst auszunutzen und umzulenken.
Vielleicht sollte die gute Frau sich fragen, warum sie denn so ausgebeutet wird?
Das ist sicherlich eine Frage die sie sich gestellt hat, nur hat die AFD diese Frage natürlich längst beantwortet.
Die grünen Spitzenpolitiker Robert Habeck, Annalena Baerbock, Ricarda Lang – für viele im Saale-Orla-Kreis eine Zumutung. Kanzler Olaf Scholz – ein zwielichtiger Mann, von dem sie nicht mal einen Gebrauchtwagen kaufen würden. „Dem glaube ich kein Wort“, diktiert mir einer in den Block. Und Christian Lindner von der FDP? Ein aalglatter Politiker, der mit ihren Sorgen und Problemen so viel anfangen kann wie ein Veganer mit einer Thüringer Rostbratwurst. So denken sie hier in Thüringen. Viele zumindest.
So weit, so verständlich. Aber absolut kein Grund deshalb rechtsradikal zu wählen.
Ich frage nach einem Beispiel. „Die Schulen sind marode, es gibt zu wenige Lehrer“, antwortet Frau Weithaas. „Unser Sohn geht in die 7. Klasse. Der hat 12 bis 15 Stunden Ausfall pro Woche und keinen Physikunterricht. Chemie nur eine Stunde, Biologie nur eine Stunde – was sollen denn die Kinder für später mal lernen? Das ist doch eine Katastrophe.“
In welcher Welt leben die, dass die glauben, die AfD würde für bessere Verhältnisse an unseren Schulen sorgen?
Der selbständige Handwerker und Bundeswehr-Reservist Sandro Schmidt, 46, aus Oettersdorf bei Schleiz sagt: „Das größte Problem ist der Zuzug von Ausländern. Überall fehlt es an Geld, aber dort spielt Geld keine Rolle. Dabei ist unsere Integrationspolitik der letzten Jahrzehnte nicht gerade eine Erfolgsgeschichte.“
Na klar, das größte Problem…
Diese Leute wählen wissentlich rechtsradikal und die Begründung dafür sind “die da oben”. Was will man mit so Leuten noch anfangen?
die fühlen sich vergessen und ignoriert, und das seit 30 Jahren, junge Leute gibt’s da auch kaum noch
Lass es mich anders ausdrücken: Die haben seit 30 Jahren ihren Arsch nicht hoch bekommen und brauchen dafür jetzt natürlich einen Schuldigen.
Bequem ist immer ein wie auch immer eingebildeter Machtapparat gegen den man ja sowieso nix ausrichten kann, da muss man sich auch in Zukunft nicht bemühen.
Wer immer kann flieht von dort an Orte an denen es vermeintlich besser ist und stellt dann fest: Meh überall die selbe Scheiße.