Da wird einem so ein bisschen die Taktik der AFD deutlich. Armen Menschen erzählen, dass ihre Armut und ihre Probleme Schuld der Regierung sind, und dann erzählen, dass es die AFD besser machen würde. Erinnert mich stark an die NSDAP.
Digga, egal wie unzufrieden du bist, du wählst keine Nazis. Außer, du bist selbst Nazi.
AfD wählen ist halt aktuell die fundamentalste Opposition zum „System“. Sicherlich sind ein großer Teil deren Wählerschaft eindeutig Nazis oder zumindest ultra rechts, aber haben nicht sogar Statistiken gezeigt, dass z.B. die Linke überproportional Stimmen an die AfD verloren hat? Wenn du vorher links gewählt hast, dann bist du in der Regel kein ideologisch voll überzeugter Nazi, sondern wohl in erster Linie Protestwähler.
Ich würd nicht sagen, das die AfD nur Nazis sind, das wär eine zu simple Annahme. Die AfD ist halt ein Sammelbecken für alles jenseits der rechten Mitte.
Ich würde “arme Menschen” durch “verzweifelte Menschen” ersetzen. Ich möchte mich nicht der Annahme hingeben müssen, dass arme Menschen beeinflussbarer sind, als reiche. Verzweifelte Menschen sind aufgrund von Ermangelung an - jetzt festhalten - Alternativen, doch recht stark beeinflussbar. Wer nicht mehr weiter weiß, trifft oft nicht logische Entscheidungen, nur, um eine Veränderung herbeizuführen.
Ich bin gebürtig aus Thüringen und schäme mich jedesmal in Grund und Boden. Nicht nur wegen der politischen Nachrichten, sondern auch wenn ich mit der Verwandtschaft rede in der Heimat, in Sachsen das gleiche. Einzig normal geblieben ist die Berliner Verwandtschaft.
Ich Frage mich dann immer, warum ist es ein Grund des Wohnortes? Verwandtschaft Leipzig, alles gut, Erzgebirge ein Grauen. Ich habe gerade nach Thüringen und Erzgebirge den Kontakt komplett abgebrochen. Die sind dort fern jeder Vernunft. Menschen die man von klein auf kennt und immer für vernünftig hielt, hauen Parolen raus und Ansichten, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.
Ich fürchte, da ist politisch bereits alles verloren. Die wollen die NSDAP zurück. Natürlich sehen die das nicht so und reden um den heißen Brei, wenn man die Nazi-Karte zückt, aber der Hass gegen Migranten und Grüne ist unfassbar.
Und ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels, diese Menschen wieder zur Vernunft zu bringen. Besonders da uns politische Entscheidungen bevorstehen die genau deren Ängste bedient
Deutschland brauch wirtschaftliche Migration aufgrund unserer Geburtenschwachen Jahrgängen. Und die Grünen müssten wenn es nach dem Pariser Abkommen geht in die Vollen gehen (Stichwort: Verbotspartei).
Je mehr wir uns wirtschaftlich und klimatisch durch die Herausforderungen der kommenden Jahre kämpfen, umso größer wird deren Wut, weil sie das einfach nicht wahrhaben wollen.
Edit: Herrje waren da viele Schreibfehler.
I didn’t realize politics in Germany was polarised to such an extent that you break ties with people in Thuringen and Erzgebirge. Do you know what’s causing such polarization over there?
Not OP but:
It’s not about what’s causing this but what caused this… a long time ago:
Decades of brain-washing left them brain-damaged with a hatred for everything “left” (as in USSR-style left) but totally susceptible to any form of propaganda and populism.
Russians becoming nazis, Eastern Europeans being either pro-Russian (USSR-nostalgic) relics or crazy nationalists and supporting every right-wing populist and Ex-GDR citizens cheering for the AfD. It’s all the same damage.
The generational reckoning and by proxy the reckoning with authority figures of the 60s didn’t happen in east Germany, leading to a completely different socialisation of whole generations.
The differences are subtle, but can be observed in many aspects of everyday life.
Add to that a lack of interaction with foreigners (thereby increasing xenophobia) because none of those want to go there in the first place and you get a self reinforcing circle.
Oh I see, that is fascinating. Do you mean stuff like the hippies era (which I presume didn’t happen in the DDR)?
Wie wärs denn einfach mal mit Umverteilung? Schön von oben nach unten, wie man das so liest müsste das der Afd ne Menge Wind aus den Segeln nehmen. Die Antwort gegen rechts muss mehr linke Politik sein. Womit ich ausdrücklich nicht die Linkspartei meine. Mit ihrem Anti-NATO Schwachsinn sind die für mich auch unwählbar.
Wenn die Linke dafür nicht in Frage kommt, welche Partei denn dann? Wir haben ansonsten keine linken Alternativen. Tja, dann wird das wohl nichts.
Kleinstes Übel. Bin auch bei den Grünen unzufrieden, aber eine Partei muss man wählen. Kleinstparteien wähle ich nicht, das ist die Stimme verschwendet. Nichtwählen empfinde ich als undemokratisch.
Die Grünen sinds bei mir per Ausschlussverfahren. In meiner Stadt, in meinem Land, im Bund und in Europa. Ich wähl die gleich auf vier Ebenen.
Ich hab einfach eine Kleinstpartei gewählt. Meine Stimme macht sowieso keinen Unterschied. Wenn Wahlen was bringen würden, wären sie verboten.
Das ist ja gerade das Problem - ich hab damals fuer die Rot-Gruene Schroederregierung gestimmt. Hat sich spaeter dann als Fehler rausgestellt. Kurzfristige Hoffnung in Form der Piraten war auch nichts, und waehrend mir die Linke von den Parteien im Bundestag grundsaetzlich am naechsten liegt machen die auch viel Bloedsinn, und bevor sie die Wagenknechtfraktion rauskanten sind sie eh komplett inakzeptabel.
Damit haben wir eine Situation wo ich eigentlich keine der im Bundestag vertretenen Parteien an einer Regierung beteiligt haben will.
Ich denke immer noch ein Fehler der Piraten damals war der Versuch ein Vollprogramm zu machen - bei uns ist immer die Panik von wegen “zu viele Parteien ist wie das Ende der Weimarer Republik, dann geht alles unter und wir haben danach wieder Weltkrieg”. Keine der aktuellen Parteien bekommt es hin Kompromisse im Sinne der Bevoelkerung zu schliessen - also was wir brauchen, nicht zwingend was wir wollen. Aber genau das waere noetig um unsere Probleme anzugehen - und “Spezialparteien” wie die Piraten die sich halt auf einem Gebiet gut zurechtfinden, und ansonsten nur grob Wertvorstellungen haben was akzeptabel ist waeren da sehr nuetzlich.
Wir hatten hier in Finnland die letzten Jahre eine Regierung aus 5 Parteien, die uns unter anderem super durch Corona gebracht haben. Diverse andere Laender bekommen es auch hin dass eine Koalition aus vielen Parteien oder sogar eine Minderheitsregierung das Land ordentlich fuehrt - letzteres waere in Deutschland ja komplett undenkbar, weil man kann ja nicht fuer Vorschlaege des politischen Feindes stimmen.
Oh, endlich mal was mit dem man arbeiten kann. Also ich gebe dir vollkommen recht, ich wähle die Linke momentan auch nicht wegen der Wagenknecht-Fraktion. Aber ich kann dir bestätigen, dass sich was in der Partei bewegt. Ich hoffe auch nur noch drauf, dass Wagenknecht entweder gekickt wird oder freiwillig geht um ihre eigene Partei zu gründen. Beides ist für mich nur noch eine Frage der Zeit und dann wird es interessant wie sich das entwickelt. Sollte Wagenknecht viel Potential bei der AfD haben, dann wäre das durchaus eine erfreuliche Entwicklung, auch wenn ich Wagenknecht null leiden kann. Aber es würde Wind aus den Segeln nehmen.
Gegen mehr Parteien im Bundestag habe ich auch überhaupt nichts. Die Frage ist nur ob unser Bundestag so agieren kann. Ich bezweifle das etwas. Die Parteien sind dafür viel zu sehr festgefahren und die Ampel würde wohl auch sofort bröckeln, wenn man der FDP nicht permanent recht geben würde. Die Grünen tun mir da schon etwas leid. Aber immerhin sind wir mittlerweile bei einem Drei-Parteiensystem und nicht mehr bei einem 1,5 Parteien-System. Es ist also noch Luft nach oben.
Zu den Piraten, die haben sich selber zerlegt, ich habe da auch überhaupt kein Mitleid. Es gab zuviele Skandale, die mit jedem Mal gefühlt schlimmer wurden. Die Partei war zum scheitern verurteilt.
Es gibt eine ähnliche Situation in Großbrittanien. Das Land braucht nach Jahrzehnten des Neoliberalismus dringend richtige linke Politik, die ‘linke’ politische Partei wurde aber zuerst von einer anti-alles Faktion ähnlich zu den deutschen Linken geführt (und wurde deshalb für viele unwählbar), und jetzt von einem nutzlosen Zentrist wie Scholz.
Tatsächlich wäre das wohl was echt logisches. Ich frage mich auch immer, ob die Lobby der Großverdiener so riesig groß ist, dass alles was mittleren und unteren Einkommensschichten hilft, direkt einfach aufs Abstellgleis verfrachtet wird. Da suche ich wirklich noch die Logik…
Ja, es ist schon echt unglaublich, dass die Großverdiener den riesigen Medienapperat der Springerpresse haben, dadurch die Meinung vieler Leute beeinflussen und gleichzeitig so viel Einfluss auf die Partein haben. Da muss sich das schon echt Lohnen, dass man als Reicher so große Investitionen tätigt oder es ist einfach nur die Verzweiflung vor dem nicht abwendbaren aus der Fossilen.
Das ganze erinnert mich an den Aufstieg von Putin. In Russland wurde ähnlich (aber noch wesentlich schlimmer) der Umstieg von Plan zu Marktwirtschaft ordentlich verbockt. Paar sind sehr reich geworden, viele wurden abgehängt und haben sich nie wirklich in dem neuen System zurechtgefunden. In Deutschland führte es dazu, das die zwei Hälften nie wirklich zusammengewachsen sind.
Man würde ihnen ja wünschen, mal für so vier Jahre tatsächlich von der AfD regiert zu werden. So richtig mit absoluter Mehrheit und voller Entscheidungsgewalt. Und nach den vier Jahren schauen wir dann mal, welche der genannten Probleme denn nun wirklich gelöst wurden.
Aber ehrlich gesagt wünsche ich nicht mal einem AfD Wähler, tatsächlich von der AfD regiert zu werden.
Man würde ihnen ja wünschen, mal für so vier Jahre tatsächlich von der AfD regiert zu werden. So richtig mit absoluter Mehrheit und voller Entscheidungsgewalt.
Politischer Akzelerationismus funktioniert nicht.
Hat man ja bei Trump gesehen. Dessen Präsidentschaft hat die ganzen latenten Nazis und Faschisten auch nur aus der “das wird man ja wohl noch sagen dürfen”-Haltung gebracht und sie darin bestärkt, ihre Haltung jetzt auch öffentlich im Alltag zu vertreten und durchzusetzen. Weil “wenn der amerikanische Präsident das darf, dann darf ich das auch!”
Letzten Endes wurden die alle nur in ihrer Meinung bestärkt. Trump war toll, und alles was schiefgegangen ist war die Schuld der anderen.
Tatsächlich hat Hindenburg seinen Job sehr ernst genommen und seine SPD-Minister sehr gelobt, obwohl er die gleichsam null leiden konnte. Das Problem war zwar auch Hindenburg, aber die größeren Probleme waren, dass die Parteien nicht zusammenarbeiten wollten und seine Berater vom Zentrum ihm hinterher dazu geraten haben Hitler zu ernennen. Hindenburg selber hätte das niemals von sich aus gemacht, er wurde mehr oder weniger durch die Umstände dazu gedrängt. Ich sage das echt ungerne als linke Person, aber die ganzen Umstände lassen keine anderen Schlüsse zu. Darum ist es umso wichtiger, dass die Brandmauer der CDU hält und ganz ehrlich: Die wird nicht halten.