• nach Sommerpause soll ein soziales Pflichtjahr auf die Agenda
  • mind. 3 Monate, aber kein ganzes Jahr
  • soll zu mehr Respekt und stärkerem Miteinander im Land führen
  • Grüne, FDP kritisch; Thema nicht im Koalitionsvertrag
7 points
*

Kontext: habe als eine der letzten Jahrgänge 2009-2010 meine 9 Monate Zivildienst nach dem Abi gemacht.

  • Vorher extreme Unlust gehabt aber anders als meine Freunde nicht dran gedacht vorher zu kiffen um ausgemustert zu werden
  • 3 Monate in einer Jugendherberge und 6 Monate in einer Werkstatt für behinderte Menschen
  • Waren für mich das erste Mal, dass ich eine 40h Woche hatte und Verantwortung für andere Menschen übernehmen musste
  • Extrem prägende Zeit für mich, in der ich viel gelernt habe über den Wert des Lebens und meine eigene Stärken. Vorher z.b. nie über das Glück nachgedacht zwei gesunde Beine zu haben.
  • Für mich persönlich die glücklichate Zeit, da das Geld fürs Leben und die Party am Wochenende gereicht hat und ich mir nicht mehr gewünscht habe für die 9 Monate.
  • macht sich heute noch gut im Lebenslauf
  • Arbeite heute noch in der Eingliederunghilfe (die Arbeit mit Behinderten) und treffe Klienten von vor 14 Jahren die sich an mich erinnern und sich bedanken
  • bin mir sicher, dass ich ohne Zivildienst keinen guten Lebensweg genommen hätte
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9 points

schön für dich

ist aber schon ein bisschen “mir hat die Prügelstrafe damals auch nicht geschadet”-Argumentation?

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6 points

Gibt halt Leute die wollen das machen und Leute, die es nicht machen wollen. Mir wäre es lieber, wenn man die Leute mit guten Gehältern lockt. Aber Geld gibt es bei uns nur, wenn du reich bist. Der Rest darf die Brotkrumen ablutschen.

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3 points

Ohne Pflicht schicken doch jetzt schon die reichen Eltern ihre Kinder für ein Jahr nach Australien zum Backpacking oder nach Afrika zum ineffektiven “Helfen” in Waisenhäusern. Kommt natürlich besser auf instagram als das Essen in einem Altenheim in Duisburg Marxloh anzureichern.

Natürlich sollte es Anreize geben unter dem Mindestlohn sollte da keiner arbeiten. Pädagisch gesehen ist intrinsische Motivation immer besser. Aber stell dir Mal bitte vor, es gäbe in D. keine Schulpflicht. Ich denke nicht, dass davon Kinder profitieren würden, die so schön kaum Anschluss an die Gesellschaft finden.

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-2 points

Ich glaube das Trauma ist da eher nicht auf meiner Seite vorhanden.

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5 points

hat auch keiner gesagt dass es für dich (oder wen anders) traumatisierend sein müsste

Aber nur weil es anekdotisch für dich nicht so schlecht war, hebt das nicht die nächsten 2-3 Leute auf die die Zeit einfach nur verschwendet fanden. Man hört halt beide Standpunkte häufig und das sind alles keine guten Argumente - weder dafür noch dagegen. Das sind Anekdoten.

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2 points

Gute Vorschlag, sollte aber an ein Facebook Account gebunden sein.

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12 points

als ich damals meinen Zivildienst gemacht habe war ich erst ziemlich sauer von wegen “Zwangsdienst”. Im Nachhinein finde ich aber, dass das für mich eine Reifezeit war, die mir ganz gut getan hat.

was mich aber wirklich stört ist, dass wir, zumindest in meinem Bereich, tatsächlich die Arbeit von Hauptamtlichen ersetzt haben, und so, quasi hintenrum, die Löhne gedrückt haben. wenn also Zivildienst (egal wie das Kind dann heißen soll), dann aber bitte mit konkurrenzfähiger Entlohnung.

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10 points

Der einzige Grund warum Zivildienst eingeführt werden soll, ist dass es günstige Arbeitskraft ist. In Österreich wurde relative kürzlich darüber abgestimmt den Zivildienst und Wehrpflicht abzuschaffen und der größte Widerstand war “Unsere Industries ist vom Zivildienst Abhängig”. Sprich konkurrenzfähige Entlohnung wirds nicht geben oder das ganze Projekt verfehlt den Sinn.

Wenn genug Geld für ein angebrachtes Gehalt da wäre, würde keiner ein Pflichtjahr wieder einführen.

Ich stimme zwar zu dass im Nachhinein ein Jahr irgendwo zu arbeiten nicht so schlimm ist wie im Moment aber Reifezeit gibts such anderswo. Mir hats nicht viel gebracht. Und der Unterechied zwischen zwei Stellen ist such derart groß dass es niemals für alle sinnvoll ist. Ich hatte etwas glück und ne gute Stellen erwischt aber meine zwei Kollegen haben 90% der Zeit damit verbracht Karten zu spielen weil sie nichts zu tun hatten. Für die wars totale Zeitverschwendung.

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3 points

Also mir hat das außer 1 Jahre später studieren rein gar nichts gebracht.

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2 points
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Ging mir ähnlich. Ich fand das ne gute Erdung und hat mich doch auch n Stück “erwachsener” gemacht. War damals in der Pflege und finde dass das einem schon auch gute Einblicke gibt und holt einen auch ein Stück weit von seinem hohen Ross runter. Das würde einigen Jungen tatsächlich gut tun, bei paar Kommentaren hier denke ich mir ehrlich gesagt auch das manche hier in ner anderen Welt zu leben scheinen, denen würde das tatsächlich gut tun.
Das man am Ende hauptsächlich billige Arbeitskraft war, das ist selbstverständlich Mist, aber Gesamtgesellschaftlich hätte es denke ich einen positiven Effekt.
Aber naja, so wie aktuell Politik gemacht wird, erwarte ich ansich eh erstmal nen Rohrkrepierer.

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2 points

ja die Diskussion riecht nach Testballon im Sommerloch. kann mir auch nicht vorstellen wie das verfassungsrechtlich durchgesetzt werden soll. insofern ist die Diskussion etwas müßig. aber natürlich beträfe es dann auch die Frauen und dann sind wir wieder mittendrin in der Frage nach gerechter Aufteilung von Carearbeit die eben immernoch meist von Frauen geleistet wird. Ich find das alles ziemlich unausgegoren. aber da das Thema scheinbar eh wieder durch ist: nächste Sau bitte

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12 points

Also erstmal: ich sehe einen dreimonatigen Einsatz nicht als Weltuntergang und unüberwindbare Knechtung der jungen Menschen. So lang ist’s dann auch nicht. Ausbildung und co wird sich terminlich auch anpassen, weil es ja alle Schulabgänger betrifft.

Aber für die eh von Mangel gebeutelten Betriebe wird das eine Katastrophe. Die haben dann zusätzlich zum Mangel noch den großen Spaß, einmal im Jahr, ob Bedarf oder nicht, Leute abzustellen, die dir ein Grüppchen junger Menschen betreuen, die eigentlich gar nicht da sein wollen. Das hilft dem Mangel nicht. Im Gegenteil.
Das Argument, dass dann vielleicht mehr Leute diese Berufe für sich entdecken, lasse ich auch nicht gelten, die Leute brauchen ja vorher schon einen Plan, was sie danach machen und werden den in der Regel nicht mehr ändern.

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-2 points
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Die armen Unternehmen 😭 denkt denn niemand an die armen Unternehmen? 😭 Die gehen pleite, weil sie Kindergärtner einstellen müssen 😭 oh, neeeiiiiin!!! Die Unternehmen 😭

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8 points

Argument nicht verstanden.

Nix “Gewinne maximieren”. Deine “Buh! Konzerne, Buh!”-Haltung bei dem Thema zeigt eine gewisse Ignoranz.

Wenn jetzt schon keine 3 Kindergärtner auf dein Kind aufpassen können, weil einfach nur zwei da sind, wird es besser, wenn einer von den beiden noch die “Zivis” betreut?

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-7 points

Aber für die eh von Mangel gebeutelten Betriebe wird das eine Katastrophe. Die haben dann zusätzlich zum Mangel noch den großen Spaß, einmal im Jahr, ob Bedarf oder nicht, Leute abzustellen, die dir ein Grüppchen junger Menschen betreuen, die eigentlich gar nicht da sein wollen.

Ich glaube eher, dass du nicht verstanden hast, was du geschrieben hast. Ich lese da genau das heraus. Die armen Unternehmen, die so schon kaum Leute haben (weil sie so schlechte Gehälter zahlen, ihre Mitarbeiter nur verarschen und zudem auch nicht ausbilden wollen), müssten sich mit der Reform auch noch um arbeitsunwillige Spielkinder kümmern. Katastrophe - das ist der Untergang der Wirtschaft. 😭 😭 😭

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20 points

soll zu mehr Respekt und stärkerem Miteinander im Land führen

Da haben die Schüler Jahre lang den ganzen Coronazirkus zum Schutz der alten mitgemacht, große Zugeständnisse gemacht statt die Jugend voll ausleben zu können und so wird es ihnen gedankt oder wie? Wisst ihr echt nicht, dass Respekt auf Gegenseitigkeit beruht? Eine Vielzahl der Ü50 von heute sind echt die Personifikation von “Fick dich! Ich hab mein Stück vom Kuchen.” Und dann erzählen sie uns was von Respekt. Ein schlechter Witz.

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