Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen zieht sich nun auch der zehnköpfige Vorstand ihrer Jugend zurück. Zudem wollen sie aus der Partei austreten.

Der Vorstand der Grünen Jugend will geschlossen aus der Partei austreten. Das kündigten die Vorsitzenden der Grünen-Nachwuchsorganisation, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, in einem Schreiben an, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. “Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, haben wir – der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend – uns dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren und morgen aus der Partei auszutreten”, steht dort.

“Wir merken, dass unsere inhaltlichen, aber auch strategischen Vorstellungen von Politik immer weiter auseinander gehen – und glauben, dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt”, heißt es in dem Schreiben, aus dem auch die Nachrichtenagentur dpa zitiert.

[…]

Dauerhaft sei es nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben, als sie die eigene Partei umsetzt, schreibt der Vorstand an die Parteispitze.

[…]

https://archive.is/Z1fA7

21 points

Habe dazu gemischte Gefühle. Warte zwar schon lange auf eine linke Partei die ich wirklich aus Überzeugung wählen kann, aber dieses ständige Aufsplittern der linken Parteien hilft am Ende nur den Rechten.

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Von welcher linken Partei ist hier die Rede?

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14 points

Naja, aber das Mittragen von rechter Politik hat auch eher der AfD als den Grünen geholfen.

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Und wäre die Grüne Jugend in irgendeinerweise relevant, hätten sie da sicher einen Gegenpol darstellen oder eine Quelle berechtigter Kritik sein können.

Sind die aber halt nicht, sondern nur ein weiterer Haufen radikal linker Ideologen und Pazifisten. Und wenn man die Mutterpartei während eines neuen Krieges in Europa lautstark wegen Geld für die Bundeswehr oder Hilfen für die Ukraine kritisiert, macht man sich in der wirklichen Welt halt lächerlich. Und da verliert dann jede spätere (und diesmal gerechtfertigte) Kritik an Gewicht.

Also: Nein… wir brauchen nicht noch eine linke Partei, die man aus Überzeugung wählen kann. Was wir brauchen ist eine linke Partei die in der Realität lebt und nicht sofort wieder in den Tankie-Abgrund abgleitet…

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Tankies? Ernsthaft? Die meisten davon sind nichtmal Antikapialisten

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Jetzt sind das also auch schon Tankies. Schön, dass man sich offensichtlich auf einen neuen Stempel für unliebsame linke Positionen geeinigt hat.

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Schon richtig. Aber ob es da dann hilft, aus der Partei auszutreten und eine neue Partei zu gründen, die den Grünen vielleicht ein paar Prozent wegnehmen können, aber vermutlich nicht genug um in den Bundestag einzuziehen, ist die andere Frage. Wäre natürlich schön wenn sie deutlich mehr Erfolg haben, aber das halte ich eher nicht für wahrscheinlich. Mit dem Führungswechsel bei den Grünen wäre vielleicht auch gerade ein guter Moment gewesen, in der eigenen Partei eine Veränderung zu bewirken.

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8 points
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Gute Entscheidung. Die Grünen sind nicht mehr die grüne Partei, die wie brauchen. Seit den 90ern sind sie kontinuierlich in die Mitte und in den Neoliberalismus abgedriftet. Die Jugendorganisation hat Recht, Klimawandel stoppen bzw. minimieren geht nur mit einem Systemwechsel. Der Kapitalismus läuft jeglichen Bewegung das Klima zu schützen entgegen.

Aber die Realos werfen lieber ein paar Bomben im Kosovo und in Afghanistan ab, kollabieren mit der CDU und wurden zu Transatlantischen Schoßhündchen.

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33 points

Bei T-Online:

Junge Grüne springen ab: Vorstand der Grünen Jugend strebt Gründung neuer Partei an

Viel Erfolg wünsche ich! Es ist zwar unwahrscheinlich aber vielleicht wird ja wirklich was daraus, was man wählen könnte.

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-3 points

Ja genau, die die abspringen weil sie keine lust auf Realpolitik haben gründen eine eigene Partei die dann plötzlich irgendetwas reißen kann… Eher nicht.

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Was sollen sie denn reißen müssen? Radikal linke Politik wird niemals Mainstream werden und daher niemals eine Mehrheit finden, die regieren wird. Und für alle anderen gibt es die etablierten Mitte bis Mitte-Rechts Parteien.

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Es gibt viel Raum zwischen “Mitte und Mitte-Rechts” und “radikal Links”. Jetzt noch eine bedeutungslose Splitterpartei zu gründen, statt in den Grünen für soziale Politik einzutreten ist nicht hilfreich, vor allem weil die Grünen in vielen Ländern sowieso schon mit der Fünf-Prozent-Hürde zu kämpfen haben.

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7 points

Auch wenn radikal linke Politik nie Mainstream wird, ist sie trotzdem wichtig, als Gegengewicht für die Rechten. Seit Jahrzehnten gibt es kein wirkliches Gegengewicht mehr und der Mainstream rückt immer weiter nach rechts, das legitimiert die extremen Rechten und führt zu dem Mist, den wir jetzt haben.

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32 points

Bestimmt wird das nach den Grünen, der Tierschutzpartei, der ödp, der Tierschutzallianz, Tierschutz hier!, der Klimaliste, der Letzten Generation und der V-Partei jetzt endlich die Partei, die den Durchbruch für Klima- und Ökothemen bringt! /s

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8 points

du hast noch Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative vergessen.

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5 points

Ne, die wollen linkere Politik, nicht grünere.

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Bestimmt wird das nach der SPD, der WASG, der Linken, dem BSW, der MLPD, der DKP, der SGP, der DiB, MERA25, der du. und der LIEBE jetzt endlich die Partei, die den Durchbruch für linke Themen bringt! /s

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25 points

Rücktritte bei Grüner Jugend “Da weine ich nicht” .

Die Bundestagsabgeordnete Künast wirft den Kolleginnen und Kollegen vor, “nicht realitätstauglich” zu sein

Fraktionschefin Dröge sprach von einer “Entscheidung junger Leute”.

Geht das nur mir so oder ist das nicht extrem überheblich?

Das muss natürlich nicht representativ für die gesamte Partei sein, aber mir fehlt hier jeglicher Ansatz von Selbstreflexion. Anstatt dass man sich inhaltlich damit auseinander setzt, wird hier ziemlich plump über das Alter angegriffen.

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Ich sehe nicht viel was die Grünen in der aktuellen Regierung falsch gemacht haben. Sicher gibt es einzelne Situationen die besser hätten laufen können, aber bei den Koalitionspartnern habe ich deutlich mehr zu kritisieren und dagegen können sie sich logischerweise nicht durchsetzen.

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Ich sehe nicht viel was die Grünen in der aktuellen Regierung falsch gemacht haben

  • Rentenpaket II ist unfair und ein geschenk an die Rentner, von Klimageld ist nichts zu hören,

  • Deutschlandticket ist mMn ihr großer Erfolg, aber daran wird gerade munter gesägt nach nichtmal einem Jahr

  • Beim DT fehlt das Geld, aber über Subventionen für Autokonzerne kann man wohl diskutieren. Und nebenbei die Förderung der Batterieforschung einstellen.

  • Kindergrundsicherung hatten sie mal auf dem Plan ist aber komplett weg

  • In der Migrationspolitik lassen sie sich von den rechten vor sich hertreiben. Sei es Bezahlkarte, Grenzkontrollen oder reaktiver Aktionismus nach dem Attentat.

  • Überwachung ist grade auch wieder Thema und ich höre kein entschiedenes Kontra

  • Maskenaffäre wird nicht aufgeklärt, Cum-Ex Cum-Cum auch nicht

  • gegenüber den Bauern ist man auch eingeknickt

Und so weiter. Sicher keine perfekte Auflistung und nicht alles auf dem Mist der Grünen gewachsen, aber als Regierung trägt man halt Entscheidungen trotzdem mit. Und alleine das Rentenpaket z.B. ist mehr als nur eine Kleinigkeit

bei den Koalitionspartnern habe ich deutlich mehr zu kritisieren

Stimmt, aber das ist etwas irrelevant wenn es um die Partei geht der man angehört bzw. die man (zumindest überlegt zu) wählen.

dagegen können sie sich logischerweise nicht durchsetzen.

Hier liegt für mich letztlich der Hund begraben. Ich denke es geht darum, wie man einzelne Erfolge innerhalb der 4 Jahre die man Regierungsverantwortung hat aufwiegt gegen die Aufgabe eigener Ideale und des öffentlichen Diskurs, sowie Kompromisse mit einer Seite, die die Grenzen konstant verschiebt. Auch wenn die einzelnen Erfolge eine Verbesserung gegenüber dem absoluten Stillstand der Merkel-Jahre ist, denke ich das es langfristig gesehen letzteres mehr schadet. Damit schafft man definitiv viel Frustration und Resignation bei allen, die mehr erwarten.

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3 points
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Es ist halt immer leicht dagegen zu sein und publikumswirksam (und mit der Intention die partei zu schädigen) das Handtuch zu werfen.

Robert und andere Teile der grünen Regierung hat aber in den letzten Jahren einen wahnsinns job gemacht. Mit einer spd die eigentlich wieder groko machen möchte und einen Bundeskanzler stellt der in einen der größten Steuerskandal der Geschichte involviert ist, und einer FDP die offensichtlich und aktiv toxisch aggiert hat insbesondere das Wirtschaftsministerium im stillen aber stetig mal eben so den Ausbau von erneuerbaren Energien verzigfacht, eine Gaskrise abgewendet und den Atomausstieg abgeschlossen.

Ich finde es tatsächlich ein wenig befremdlich, dass nun die Antwort auf diese Leistung ein offenes ins Gesicht spucken von Menschen kommt, die außer in Asten und einer jugendorga noch nie in politischen Gremien tätig waren.

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3 points

“Nicht realitätstauglich” - pah. Tauglich für welche Realität muss ich da fragen. Die Realität, die derzeit von vielen Politikern angestrebt wird, in der man sich gegenseitig bekämpft, neidet und nach unten tritt statt sich zu helfen? Die Realität in der sich der Planet immer weiter aufheizt und wir in eine ungewisse Zukunft steuern? Für eine solche Realität kann man nicht tauglich sein, wenn man sich nicht einen goldenen Käfig baut und alt genug ist um in den nächsten 20 Jahren zu sterben.

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2 points

Bei den Jusos gibt es glaube ich auch Frust, noch ruft der Vorsitzende Philipp Türmer aber noch zum Aktivismus in der Partei auf

https://www.instagram.com/galthasar/reel/DAYNh78N5-n/

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